Die BIG4 erhöhten ihre Shortposition um 2 Tage auf 47 Tage der Weltproduktion. Gleichzeitig stieg der Preis um 63 USC und die Positionierung der Spekulanten blieb unverändert. Auch im Silber sehen wir Stärke in den neuesten Terminmarktdaten, insbesondere, da die BIG4 gegenhielten.

Der COT-Index liegt bei 86 Punkten und der zum Open Interest bei 79 Punkten. Die Daten waren vor wenigen Wochen schon einmal besser aber sie sind immer noch sehr bullisch. Selbst ein Ende der Zinsanhebungen könnte allein durch die COT-Daten einen erneuten Anstieg auf 28 US-Dollar bringen. alles in allem ein guter Wochenreport.

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Im Verhältnis zum Open Interest sind die CoT-Daten mit einem CoT-Index von 86 Punkten immer noch bullisch

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Die BIG4 haben ihre relativ hohe Shortposition um 2 Tage der Weltproduktion erhöht

In der letzten Handelswoche zeigte sich der Silberpreis schwach, angesichts eines so schwachen US-Dollars. Die Handelsspanne zwischen 18 US-Dollar auf der Unterseite und 21 US-Dollar auf der Oberseite ist noch immer intakt. Gelingt ein Anstieg darüber, so würde es ein kurzfristiges Kaufsignal mit dem Ziel bei 22 US-Dollar geben. Geht dies mit einer Trendwende beim Gold einher, könnte dies auch die große Trendwende beim Silber bestätigen und ein weiterer Preisanstieg bis 28 US-Dollar im nächsten Jahr folgen.

Solange der Goldpreis schwach bleibt und der Dollar weiterhin stark, droht der Silberpreis noch einmal unter 18 US-Dollar zu fallen. Womöglich gelingt es Gold und Silber erst mit einem Top beim USD-Index wieder deutlich anzusteigen, während wir bis dahin eine Streckfolter auf niedrigem Niveau durchleben über die nächsten Wochen und Monate. Ein finaler Abverkauf unter 18 US-Dollar kann immer noch nicht ausgeschlossen werden, wenn entsprechende Panik an den Märkten herrscht und exogene Faktoren sowie die Notenbanken weiterhin auf die Weltwirtschaft einschlagen.

Dennoch bleibt jeder Rücksetzer auf 18 US-Dollar für Swing-Trader auf Sicht von 12-18 Monate ein antizyklischer Kauf, auch wenn es kurzzeitig noch eine leichte Übertreibung nach unten geben sollte in den Bereich von 16 US-Dollar. Sollte es nochmal unter 18 US-Dollar gehen, dann wird sich Silber schnell wieder über 18 US-Dollar zurückkämpfen.

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Der Silberpreis scheiterte an einem kurzfristigen Abwärtstrend

Im Kurzfristchart ist die trendlose Phase deutlich zu sehen, in der der Silberpreis unter relativ hoher Volatilität handelt. Kurzfristig agierende Trader können versuchen diese Handelsspanne zu nutzen, indem man unten kauft und oben wieder verkauft bzw. shortet, wobei ein Stop-Loss an den Außenseiten der Handelsspanne extrem wichtig ist.

Der Terminmarkt ist stark überverkauft, was die COT-Daten zeigen, weshalb ein Short-Trade jetzt ein schlechtes CRV und eine niedrige Wahrscheinlichkeit auf Erfolg hat. Wer kein Daytrader ist, sollte daher besser nur auf der Seitenlinie stehen und abwarten, denn ein erneuter Anstieg mit einem neuen Kaufsignal über dem Abwärtstrend könnte schnell kommen. Im schlimmsten Falle fällt Silber in einem irrationalen Überschwang noch einmal 2-3 US-Dollar tiefer, was man dann gut für erneute antizyklische Käufe nutzen sollte.

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Die Handelsspanne zwischen 18 US-Dollar und 21 US-Dollar ist immer noch intakt

Langfristige Analyse

Silber handelte über fünf Jahre hinweg in einer Handelsspanne zwischen 14 US-Dollar auf der Unterseite und 19 US-Dollar auf der Oberseite. Seit dem bullischen Ausbruch Mitte 2020 ist das langfristige Chartbild sehr bullisch.

Charttechnisch ist der Preisrückgang auf 18 US-Dollar im Langfristchart ein idealtypischer Rücksetzer. Silber sollte sich in den nächsten Monaten spätestens mit der Kapitulation der Notenbanken wieder in die Handelsspanne zwischen 22 US-Dollar und 28 US_Dollar zurückarbeiten. In den nächsten 1-2 Jahren ist dann ein Ausbruch über 28 US-Dollar wahrscheinlich, worauf ein Anstieg auf 36 US-Dollar folgen dürfte.

Noch spielen die Notenbanker den Falken, doch sobald die Rezession offen zutage tritt und die Notenbanken diese Chance nutzen, um mehr Geld zu drucken, werden erst Gold und danach Silber neue Allzeithochs erreichen. Dann wird die Nachfrage nach Gold und auch Silber zum Schutz vor Inflation stark ansteigen. Es dürfte sich dann über einige Jahre hinweg ein Defizit am physischen Markt entwickeln, das den Silberpreis weit über sein nominales Allzeithoch bei 50 US-Dollar tragen wird.

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Langfristig ist das Chartbild bullisch und ein Rücksetzer auf das ehemalige Ausbruchsniveau bei 18 US-Dollar idealtypisch

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Beste Grüße

Markus Blaschzok Chefökonom SOLIT / Inhaber Blaschzok Research

Über den Autor

Markus Blaschzok ist als Dipl.-Betriebswirt (FH) und Certified Financial Technician Autor eines bekannten Marktkommentars mit dem Schwerpunkt auf Edelmetalle, Rohstoffe und Austrian Economics sowie eines Premium-Informationsdienstes für Händler, Trader und Investoren. Vor der Gründung seines Research-Unternehmens im Jahr 2010 war er Chef-Analyst bei einem international tätigen Edelmetallhändler mit Sitz in München. Seit 2015 ist er Chef-Analyst bei der SOLIT Gruppe.