Terminmarkt: CoT-Report vom 10.06.2022
Der neueste CoT-Report wurde am Freitag um 21:30 Uhr seitens der US-Terminmarktaufsicht veröffentlicht mit dem Stichtag der Datenerhebung des 10. Mai. Diese wöchentlich erscheinenden Daten werden seitens der CFTC immer mit einer Verzögerung von drei Tagen veröffentlicht. Premium Abonnenten erhielten noch vor Handelsschluss am Freitag ein Blitzupdate mit Analysen zu Gold, Silber, Platin und Palladium. Die CoT-Daten ermöglichen einen Blick in die Zukunft, da sie einerseits ein Sentiment-Indikator sind und andererseits eine gute Einschätzung des Angebots und der Nachfrage am physischen Markt zulassen.
Die Netto-Shortposition der Big 4 verringerte sich von 21 auf 19 Tage der Weltproduktion und die der Big 8 verringerte sich von 41 auf 38 Tage. Die BIG4 deckten sich mit 2-3 Tagen der Weltproduktion ein, während die Positionierung der Spekulanten unverändert blieb, doch der Preis um 21 US-Dollar anstieg. Dies zeigt Neutralität bis leichte Stärke. Dieser CoT-Report bietet damit keine neuen Infos und die Einschätzung der Vorwoche ist unverändert bei Gold.
Mittlerweile wurde die Positionierung etwas reduziert, doch ist sie immer noch untypisch hoch für ein Tief. Es scheint immer noch so, als würden sich die BIG4 in den nächsten Wochen und Monaten erst zu niedrigeren Preisen eindecken wollen, wenn das Sentiment bärisch ist im Rahmen weiterer Zinsanhebungen in den USA. Dies spricht gegen eine Trendumkehr bei 1.800 US-Dollar. Die Manipulation beim Gold wurde schon schön zurückgefahren in den letzten Wochen, was gut ist.
Der CoT-Index OI notiert bei 80 Punkten, da die Positionierung so hoch ist wie zuletzt vor 3 Jahren. Damit ist das grundsätzlich gut und würde für eine Korrektur am Terminmarkt ausreichen, wenn sich das geldpolitische Umfeld wieder ändern würde. Möglich, dass wir dies erst im September oder später erleben werden, weshalb die nächsten 3-4 Monate noch zäh werden dürften. Die CoT-Daten sprechen unverändert dafür, dass die aktuelle Gegenbewegung in Tagen oder Wochen noch einmal eine Chance für einen Short bieten dürfte. Dennoch befindet sich die Korrektur in ihrer letzten Phase.
Die Terminmarktdaten für Gold sind so gut wie seit 3 Jahren nicht mehr und kommen langsam in den Kaufbereich
Die mutmaßliche Manipulation am Goldmarkt wurde schon schön zurückgefahren, doch fehlt noch eine letzte Eindeckung in einem letzten Rücksetzer
Trotz des starken Preisanstiegs vom Freitag, handelt der Preis immer noch in der Handelsspanne zwischen 1.840 US-Dollar und 1.870 US-Dollar. Ich hatte am Tief bei 1.800 US-Dollar meinen Kunden ein Kaufsignal gegeben mit dem Ziel bei 1.870 US-Dollar. Dort sollte eine Konsolidierung einsetzen und ein weiterer Anstieg auf 1.900 US-Dollar erfolgen, bevor die Gegenbewegung ein Ende findet.
Charttechnisch ist dieses Bild unverändert und es gibt oberhalb von 1.870 US-Dollar ein Kaufsignal mit dem Ziel bei 1.900 US-Dollar. Dort planen wir Gewinne mitzunehmen und wieder auf die Shortseite zu wechseln, zumindest sofern sich bis dahin nicht eine Änderung in der Geldpolitik ergibt.
Die CoT-Daten für Gold und Silber sind bereits größtenteils bereinigt, weshalb das Tief und eine Trendumkehr näherkommen. Ideal wäre ein finaler Abverkauf in den nächsten Wochen bis zu drei Monaten, in dem die zittrigen Hände herausgeschüttelt werden uns wir als antizyklische Käufer auftreten könnten.
Die kurzfristige Richtung gibt ein entweder bullischer oder bärischer Ausbruch aus der Handelsspanne zwischen 1.840 US-Dollar auf der Unterseite und 1.870 US-Dollar auf der Oberseite vor.
Kurzfristig handelt der Goldpreis in einer engen Handelsspanne zwischen 1.840$ und 1.870$. Die nächste Unterstützung liegt bei 1.800$
Der Tageschart zeigt, dass der Goldpreis im Februar nach dem Bruch des letzten langfristigen Abwärtstrends stark anstieg und fast das Allzeithoch erreicht hatte. Bereits vor dem Ausbruch des Krieges zeigte sich Stärke, die ungewöhnlich war und auf Insiderkäufe zurückzuführen sein dürfte.
Das Allzeithoch wurde um wenige US-Dollar verfehlt und der Preis fiel zurück auf die Unterstützung bei 1.900 US-Dollar. Der erwartete Rücksetzer kam und Gold fiel wieder zurück auf 1.800 US-Dollar, dem Niveau vor dem Krieg in der Ukraine. Die Geschichte zeigt, dass Gold oftmals kurzfristig fällt, gerade dann, wenn es die Masse es für unmöglich hält und das Sentiment sehr bullisch ist, was wir zuletzt sahen.
Sollte die Unterstützung bei 1.800 US-Dollar nicht halten, so wäre ein Abverkauf bis 1.680 US-Dollar durchaus denkbar, weshalb Trader darauf achten sollten keine Long-Position unter 1.800 US-Dollar zu halten.
Das mögliche Zeitfenster für eine weitere Korrektur ist jedoch relativ kurz, denn die hohe Teuerung, die steigenden Zinsen und die sich manifestierende Rezession sind Faktoren, die die Aktienmärkte weiter einbrechen lässt und somit die Notenbanken in Zugzwang bringt. Sobald die Notenbanken zucken, wird das Smart Money auf die Käuferseite wechseln und Gold akkumulieren in Antizipation neuer QE-Programme. Dann wird Gold schnell seine Allzeithochs erreichen und weit hinter sich lassen, während der Euro und der Dollar weiter abwerten.
Charttechnisch wäre ein A-B-C Korrektur abgeschlossen mit dem Rücksetzer (Pull Back) an den ehemaligen Abwärtstrend und das ehemalige Ausbruchsniveau. Ein erneutes Kaufsignal über 1.870 US-Dollar sollte daher gekauft und mit einem Stop-Loss versehen werden, da mittlerweile aus dieser Gegenbewegung eine Trendumkehr werden könnte. Sollte der Goldpreis hingegen aus der Handelsspanne nach unten ausbrechen und erneute die Unterstützung bei 1.800 US-Dollar anlaufen, so besteht die Gefahr eines finalen Abverkaufs auf ca. 1.700 US-Dollar. Mehrere Zinsanhebungen in den nächsten Monaten könnten das Umfeld für diese Verkaufspanik schaffen. Mit einem Zurückrudern der Notenbanken im Herbst wäre dann das Tief drinnen und Gold wäre dann wieder ein Kauf mit dem ersten Ziel bei seinem Allzeithoch.
Der komplette Anstieg seit dem Krieg in der Ukraine wurde wieder vernichtet
Der Goldpreis in Euro ging mit dem Einbruch des europäischen Gemeinschaftswährung als Folge der Sanktionen gegen Russland förmlich durch die Decke. Die Parität des Euros zum US-Dollar scheint, in diesem für Europa ungünstigen Umfeld, nur noch eine Frage der Zeit zu sein, während der USD-Index durch die Decke geht.
Nachdem Ende Januar ein Aufwärtstrend brach und es ein kurzfristiges Signal für einen zeitweiligen Take Profit gab, wobei das Kaufsignal vom Oktober bei 1.640 Euro noch immer intakt war, drehte der Goldpreis mit der Kriegsangst vom Fleck weg, erzeugte bei 1.608 Euro ein erneutes Kaufsignal und stieg um 290 Euro je Feinunze an. Sollte der Euro auf die Parität zum US-Dollar fallen, so würde dies bedeuten, dass der Goldpreis in Euro das hohe Niveau halten kann.
Am Donnerstag brach der Goldpreis den rot eingezeichneten Abwärtstrend, nachdem JPMorgan einen heißen CPI-Print in Aussicht gestellt hatte. Am Freitag brach der Euro mit dem starken US-Dollar aufgrund der hohen Inflationsrate in den USA ein, was den Goldpreis in Euro um 60 Euro je Feinunze nach oben katapultierte. Wir erwarten beim Goldpreis in Euro im schlechtesten Fall noch einmal einen Rücksetzer bis an die 1.700 Euro-Marke, doch aufgrund des schwachen Euros kein weiteres Potenzial nach unten. Eine finale Korrektur des Goldpreises dürfte sich primär bei Gold in US-Dollar abspielen. Europäer sollten daher nicht mehr lange warten, falls sie noch Gold kaufen wollen, denn der nächste Anstieg steht bereits in den Startlöchern. Seitens des Tradings gabs am Donnerstag mit Trendbruch ein Kaufsignal, das solange intakt bleibt, wie diese Marke nicht wieder unterschritten wird.
Der Goldpreis hält sich im Umfeld eines schwachen Euros weiterhin stark auf hohem Niveau