Terminmarkt: Stärke in den letzten Monaten – Leichte Schwäche zur Vorwoche
Die Netto-Shortposition der Big 4 reduzierte sich von 31 auf 30 Tage der Weltproduktion und die der Big 8 erhöhte sich von 42 auf 45 Tage. Der Preis stieg zur Vorwoche um 15 US-Dollar an, während die Spekulanten ihre Nettoposition um 9,5 Tsd. Kontrakte erhöhten. Das ist eine fast normale Wochenveränderung und zeigt ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage am physischen Markt. Der CoT-Index fiel dabei leicht um 2 auf 22 Punkte. Eine Manipulation können wir in dieser Woche nicht mit Sicherheit ausmachen. Es sieht eher danach aus, als wäre es nicht nötig gewesen, nackte Shortpositionen am Terminmarkt zu eröffnen, da die Nachfrage auf diesem Preisniveau nicht stark genug war.
Der CoT-Index für die Kleinspekulanten stieg wieder einmal leicht auf 93 Punkte und zeigt damit, wie schnell fast alle Kleinanleger wieder bullisch wurden. Dies ist eher als ein Kontraindikator zu werten. Die Terminmarktdaten haben sich zur Vorwoche leicht verschlechtert. Sie zeigen uns weiterhin keine Anhaltspunkte dafür, dass ein neuer Impuls am Goldmarkt unbedingt jetzt vor den US-Wahlen schon beginnen müsste.
Die Terminmarktdaten sind eher im bärischen Bereich
In den letzten Wochen war eine deutliche Preismanipulation über den Terminmarkt zu vermuten
Nachdem der Goldpreis ein neues Allzeithoch bei 2.075 US-Dollar erreicht hatte, setzte eine Korrektur in den letzten Monaten ein, die bis dato andauert und womöglich bald ihr Ende finden wird. Danach ist aufgrund der massiven Fiskalprogramme sowie der Ausweitungen der verschiedensten Notenbankbilanzen mit einer Fortsetzung der Hausse am Edelmetallmarkt zu rechnen.
Aktuell kann der Goldpreis immer noch ein Plus von fast 60 % binnen der letzten beiden Jahre vorweisen
Der Tageschart für Gold in US-Dollar zeigt, dass der Abwärtstrend noch intakt ist. Je nachdem wer die US-Wahlen in der nächsten Woche gewinnen wird, dementsprechend dürfte der Goldpreis stark nach oben ausbrechen oder noch einmal kurz nach unten einbrechen. Letzteres wäre im Umfeld eines stärkeren US-Dollars möglich, wenn Donald Trump die Wahlen wieder einmal gewinnen sollte, da ein Sieg von Joe Biden bereits größtenteils eingepreist ist. Ein finaler Rücksetzer auf 1.800 US-Dollar wäre möglich und im Worst Case sogar ein Test der 200-Tagelinie, die aktuell bei 1.762 US-Dollar verläuft. Danach dürfte man sich jedoch auf neue Stimuluspakete einigen und der Goldpreis spätestens im neuen Jahre oder traditionell zwischen Weihnachten und Neujahr nach oben ausbrechen und sich die Hausse fortsetzen. Sollten die Demokraten im Senat mit Biden als Präsident die Wahlen für sich entscheiden, so wäre dies extrem bullisch für den Goldpreis, der schnell auf neue Allzeithochs steigen dürfte.
Eine finale Korrektur um noch einmal 100 US-Dollar wäre denkbar
Dem Goldpreis in US-Dollar gelang in der vergangenen Handelswoche der bullische Ausbruch über den Abwärtstrend, als der US-Dollar kurzzeitig einen Schwächeanfall erlitt. Es zeigte sich jedoch, dass die Bullen nicht genügend Kraft hatten, um den Preis weiter nach oben zu treiben und sich kein bullisches Momentum entwickelte. Der Rückfall in den Abwärtstrend zum Wochenschluss ist charttechnisch ein sehr negatives Signal, das man auch „False Break“ nennt. Hier droht nun ein kurzfristiger Long-Drop spekulativer Positionen am Terminmarkt, wenn der Preis noch ein Stück weiter fallen kann.
Ein Rückfall in den Trend nach einem Ausbruch ist bärisch, zumal der Ausbruch relativ schwach erfolgte
Der Chart für den Goldpreis in Euro zeigt, dass der zuletzt steile Aufwärtstrend noch intakt ist, doch unmittelbar vor dem Bruch steht. Fällt der Goldpreis in Euro unter die Unterstützung bei 1.600 Euro je Feinunze, dann droht eine Korrektur bis an die Kreuzunterstützung bei 1.500 Euro. Dort sehen wir ein sehr gutes antizyklisches Kaufniveau, das man nutzen sollte. Aufgrund der geplanten Fortsetzung der QE-Programme über die nächsten Jahre, könnte der Aufwärtstrendkanal in den kommenden Jahren intakt bleiben.
Ein Rücksetzer auf 1.500 Euro je Feinunze wäre denkbar. Danach sollte der Preis jedoch wieder deutlich ansteigen.
Der Chart für den Goldpreis in Euro auf kurzfristige Sicht zeigt, dass sich der Goldpreis in Euro in der vergangenen Handelswoche relativ schwach zeigte. Der Aufwärtstrend wurde bereits gebrochen und mit dem Unterschreiten der Unterstützung bei 1.600 Euro je Feinunze öffnet sich die Falltür und es entsteht ein Verkaufssignal bis 1.500 Euro je Feinunze.
Ein Rücksetzer auf 1.500 Euro je Feinunze wäre denkbar. Danach sollte der Preis jedoch wieder deutlich ansteigen.