Terminmarkt: Die großen vier Händler geben frühzeitig ihre Shortkontrakte an Spekulanten ab

Der Preis stieg um 31 $ und die Spekulanten bauten 17 Tsd. Netto-Longkontrakte ab, was relative Stärke zeigt. Das Bild verändert sich jedoch dramatisch, wenn man sich die starke Veränderung der Positionierung bei den großen vier Händlern ansieht. Diese reduzierte sich wieder deutlich um 8 Tage der Weltproduktion. Wären diese Jungs nicht auf der Käuferseite gewesen, so wäre der Goldpreis nicht gestiegen und es würde sich keine Stärke zeigen. Die Spekulanten gingen wieder an dem Widerstand bei 1.800 $ short und wetteten auf einen fallenden Preis.

Es ist sehr interessant, dass die großen Händler wieder ihre Shortpositionen bereits auf dem hohen Preisniveau an die Spekulanten abgaben, ebenso wie in der Vorwoche, was unüblich ist. Dies geschieht normalerweise immer erst dann, wenn sich der Markt größtenteils von spekulativer Übertreibung bereinigt hat und der Preis sich in der Nähe eines Bodens und einer Trendumkehr befindet. Die Bereinigung am Terminmarkt könnte zunehmen, da die Positionierung am Terminmarkt historisch immer noch extrem ist. Ein physisches Defizit ist aktuell nicht zu sehen. Eine völlige Bereinigung am Terminmarkt scheint diesmal eher unwahrscheinlich zu sein.

Gold Commitment of Traders I 08.06.2020

Der Terminmarkt für Gold bereinigt sich langsam.

Der Chart für den Gold-Future zeigt, dass bei 1.800 $ ein signifikanter Widerstand erreicht wurde. Ähnlich dem Jahre 2008, könnte es einige Monate dauern, bis dieser Widerstand überwunden werden kann. Wir rechnen damit, dass es erst einmal eine Korrektur des Preisanstiegs auf hohem Niveau mit der Ausbildung einer charttechnischen Fortsetzungsformation geben wird. Sobald später in diesem Jahr der Ausbruch aus dieser Formation erfolgt, wird ein neuer dynamischer Preisanstieg erfolgen. Mit einem starken Rücksetzer rechnen wir aktuell nicht mehr.

Gold Commitment of Traders II 08.06.2020

Der Widerstand bei 1.800 $ ist ein hartes Brett, an dem die Bullen kurzfristig eine Niederlage gegen die Bären erlitten.

Der kurzfristige Chart für den Gold-Future zeigt die Handelsspanne zwischen 1.800 $ auf der Oberseite und 1.690 $ auf der Unterseite. Sollte die Unterstützung bei 1.690 $ brechen, so wäre ein kurzfristiger Abverkauf auf 1.590 $ möglich. Bleibt der Goldpreis über dieser Unterstützung, so dürfte sich diese trendlose Phase noch etwas fortsetzen.

Gold Commitment of Traders III 08.06.2020

Unter der Unterstützung bei 1.690 $ könnte sich die Korrektur noch etwas ausweiten.

Der Chart in Euro zeigt, dass die Korrektur schon deutlich weiter fortgeschritten ist, da sich der Euro im Vergleich zum Dollar in den letzten beiden Handelswochen stark zeigte. Im Worst Case können wir uns einen Rücksetzer auf 1.410 € vorstellen, was wir dann jedoch bereits wieder als interessantes langfristiges Kaufniveau sehen. Für das Trading müssen wir anschließend entsprechend kurzfristig den Markt neu analysieren, um auszuloten, ob sich dort womöglich das ideale antizyklische Kaufniveau befindet. Besonders interessant sind die frühzeitigen Eindeckungen bei den großen vier Händlern am Terminmarkt, die uns ein Indiz dafür geben, dass die Korrektur nicht mehr viel Potenzial haben könnte.

Gold Commitment of Traders IV 08.06.2020

Auf Eurobasis könnte die Korrektur bald abgeschlossen sein.

Schützen Sie Ihr Vermögen proaktiv mit meinem Premium-Marktkommentar, der Ihnen noch mehr Hintergründe und Anlageempfehlungen liefert, damit Sie bestmöglich in Edelmetalle investieren können.

Abonnieren Sie jetzt meinen Premium-Marktkommentar und seien Sie einen Schritt voraus.

Beste Grüße

Markus Blaschzok Chefökonom SOLIT / Inhaber Blaschzok Research

Über den Autor

Markus Blaschzok ist als Dipl.-Betriebswirt (FH) und Certified Financial Technician Autor eines bekannten Marktkommentars mit dem Schwerpunkt auf Edelmetalle, Rohstoffe und Austrian Economics sowie eines Premium-Informationsdienstes für Händler, Trader und Investoren. Vor der Gründung seines Research-Unternehmens im Jahr 2010 war er Chef-Analyst bei einem international tätigen Edelmetallhändler mit Sitz in München. Seit 2015 ist er Chef-Analyst bei der SOLIT Gruppe.