Wegen der Corona-Pandemie hat eine schwere Rezession in den USA und weltweit begonnen. Daher explodiert die ohnehin hohe Neuverschuldung in den USA, während die Notenpressen der Fed immer schneller laufen. In der Eurozone glühen sie ebenfalls, während der Euro auf Talfahrt gegenüber dem Dollar ist. Umso wichtiger ist es, physisches Gold zu besitzen.

Die Fed ist in Panik. Um den Crash am Aktienmarkt abzumildern und die wegen der Corona-Pandemie kollabierende US-Wirtschaft zu stützen, legt die US-Notenbank ein Rettungsprogramm nach dem anderen mit immer komischeren Namen auf, aber nichts scheint zu funktionieren. Das spiegelt vor allem die Talfahrt der Zinsen für zehnjährige US-Anleihen in Richtung der Rekordtiefs klar wider. Das signalisiert, dass der Anleihenmarkt die langfristigen Perspektiven der US-Wirtschaft schlechter einschätzt als selten zuvor.

So hat die Fed zuletzt ein Programm aufgelegt, um den Geldmarkt zu stützen, nachdem es zuvor kräftige Abflüsse in dem Bereich gegeben hatte. Zudem hat die Fed sogar ein Programm zur Stützung des Marktes für Kommunalanleihen, also Papiere von Städten und Gemeinden, gestartet, nachdem die dortigen Zinsen nach oben geschossen waren und damit die Sorge vor Kreditausfällen widerspiegeln. Eine derartige Maßnahme hatte es nicht einmal während der 2008er-Schuldenkrise in den USA gegeben, was zeigt, wie groß diesmal die Ängste der Fed sind.

Dabei schießen die von der Regierung von US-Präsident Donald Trump genannten Summen für Fiskalprogramme durch die Decke. Nachdem anfangs 850 Mrd. Dollar kolportiert worden waren, waren es schnell 1,3 Billionen, inzwischen sind es bereits 2 Billionen Dollar – das sind knapp 10 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung. Und das sollte längst noch nicht das Ende der Fahnenstange sein.

Das Geld soll an Unternehmen und an private Haushalte gehen, wobei Erwachsene einen Scheck von jeweils 1.000 Dollar und Kinder von je 500 Dollar bekommen sollen. Dabei lag die Neuverschuldung im vergangenen Jahre bereits bei herben 5,7 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung – und dass bei angeblich florierender Wirtschaft. Nun geht es schnell in Richtung 15 Prozent und darüber hinaus – Wahnsinn!

Kräftiger Dollar-Anstieg drückt den Goldpreis

Weil die US-Banken zurecht erhebliche Sorgen vor massiven Kreditausfällen haben – viele Amerikaner haben nicht einmal einen Notgroschen von 1.000 Dollar für Notfälle –, saugen sich die Institute mit Dollar voll, was die Nachfrage nach dem Greenback kräftig anheizt. Gleichzeitig flüchten in dem absoluten Krisenumfeld viele Investoren in den Dollar, die mit weitem Abstand führende Weltreservewährung.

Daher ist der Dollar Index, der die Entwicklung des Greenback gegenüber sechs wichtigen Währungen, vor allem gegenüber dem Euro widerspiegelt, in den vergangenen zwei Wochen um 7,5 Prozent nach oben geschossen – eine gigantische Bewegung in so kurzer Zeit. Das hat den Goldpreis um rund 10 Prozent nach unten gedrückt.

Damit hat er allerdings viel weniger nachgegeben als S&P 500 und DAX, die um jeweils 22,5 Prozent eingebrochen sind. Während am Aktienmarkt wegen der Pandemie keinerlei Boden in Sicht sein dürfte, sollte es beim Goldpreis in den nächsten Monaten deutlich nach oben gehen. Dafür sollte weiterhin vor allem die Fed verantwortlich sein.

US-Konjunkturdaten kollabieren

Wie sehr die Maßnahmen der US-Regierung, wie die Ausgangsbeschränkungen, die schwer angeschlagene Wirtschaft belasten, zeigen die jüngsten Konjunkturdaten unmissverständlich. So waren in der vergangenen Woche die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe von 211.000 auf 281.000 nach oben geschossen und lagen damit meilenweit über den Schätzungen der Volkswirte, was Investoren geschockt hat.

Da viele Unternehmen ihre Mitarbeiter entlassen, beispielsweise im Gastronomiebereich, dürfte die Zahl in der laufenden Woche und den folgenden weiter explodieren. Üblicherweise ist die Wirtschaft bei Werten ab 400.000 in einer Rezession – ein derartiges Niveau dürfte bereits in dieser Woche erreicht oder sogar überschritten werden, was die Konjunkturängste der Investoren verstärken dürfte.

Sie waren zuletzt davon schockiert, dass der Einkaufsmanagerindex der Notenbank von Philadelphia – einem der wichtigsten Frühindikatoren für die gesamte US-Wirtschaft – im März von 36,7 Punkte auf minus 12,7 Punkte kollabiert ist. Das ist der größte Einbruch aller Zeiten, womit der Index nun auf dem Niveau von September 2011 liegt. Vielen anderen Frühindikatoren dürfte es ähnlich ergehen.

Notenpresse der Fed läuft heiß

Kein Wunder, dass die Fed zuletzt ein Anleihenkaufprogramm von 700 Mrd. Dollar bis Jahresende angekündigt hat, davon 500 Mrd. für Staats- und 200 Mrd. für Hypothekenanleihen. Inklusive des bereits bestehenden Programms von 60 Mrd. Dollar pro Monat, druckt die Fed damit horrende 1,42 Billionen Dollar in diesem Jahr – Rekord.

Das ist viel mehr als auf dem Höhepunkt der Gelddruckrunde QE3, als es 1,02 Billionen Dollar pro Jahr (85 Mrd. pro Monat) waren. Die Fed druckt also viel mehr Geld als jemals zuvor, wodurch die Bilanzsumme zuletzt auf den Rekord von 4,7 Billionen Dollar nach oben geschossen ist. Damit entwertet die Fed allerdings den Dollar noch viel schneller als je zuvor. Zwar könnte der Greenback kurzfristig gegenüber vielen anderen Fiat-Währungen, wie Euro und Yen, weiter steigen, was Gegenwind für den Goldpreis bedeuten würde.

Dennoch sollte eine derartige Dollar-Schwemme in den nächsten Monaten für Aufwärtsdruck bei der Notierung des Edelmetalls sorgen, wie es beispielsweise im vergangenen Jahr der Fall war. Während der Dollar Index fast ein Jahr lang seitwärts tendiert war, war der Goldpreis kräftig geklettert. Damit hatte die Fiat-Währung Dollar gegenüber Gold kräftig an Wert verloren. Nichts anderes war in einem Umfeld kräftig sinkender US-Zinsen zu erwarten.

Vielen Investoren dürfte zudem immer klarer werden, dass die Fed aus dem immer gigantischeren Gelddrucken praktisch nicht aussteigen kann – das ist wie beim Doping. Wenn man die Dosis runterfährt, kollabiert der Körper sofort. Also bleibt einem nichts anderes übrig, als die Dosis immer weiter zu erhöhen, womit der Körper – sprich die US-Wirtschaft – aber immer abhängiger davon wird. Sollte die Fed dennoch einen Abbauversuch unternehmen, dürfte sie einmal mehr schnell umschwenken und danach sollten die Geldpressen noch schneller laufen als zuvor.

Geldpressen der EZB glühen

Ähnlich schwer wie in den USA dürfte die Rezession in der Eurozone wegen der Pandemie werden, wobei gerade die deutsche Wirtschaft mit ihren zahlreichen exportabhängigen Unternehmen besonders stark betroffen sein dürfte. „Die Kosten werden voraussichtlich alles übersteigen, was aus Wirtschaftskrisen oder Naturkatastrophen der letzten Jahrzehnte in Deutschland bekannt ist“, sagte Clemens Fuest, Chef des ifo Instituts. „Je nach Szenario schrumpft die Wirtschaft um 7,2 bis 20,6 Prozentpunkte. Das entspricht Kosten von 255 bis 729 Milliarden Euro“, so der Experte.

Um gegenzusteuern druckt die EZB immer mehr Geld. Zuletzt hat sie hastig ein neues „Pandemie-Notfallankaufprogramm (PEPP) von 750 Mrd. Euro aufgelegt, mit dem bis Jahresende Staats- und Unternehmensanleihen gekauft werden. Die EZB hat zudem besonders die „Flexibilität“ des Programms bedroht.

Im Klartext: Damit bekämpft die Notenbank vor allem den vorherigen massiven Zinsanstieg in hochverschulden Ländern, vor allem Italien, damit sich das Land trotz des neuen Fiskalprogramms aufgrund der Corona-Pandemie weiter finanzieren kann. Außerdem wird die EZB nun auch erstmals griechische Anleihen erwerben. Gleichzeitig hat die EZB klar gemacht, dass sie das Programm jederzeit aufstocken oder verlängern kann.

Dabei hatte die EZB erst bei der Sitzung am 12. März ihr vorheriges Anleihenkaufprogramm von 20 Mrd. Euro pro Monat um insgesamt 120 Mrd. Euro bis zum Jahresende aufgestockt. Das Ergebnis: Im Neun-Monats-Zeitraum zwischen April und Dezember wird die EZB aus reiner Luft insgesamt 1,05 Billionen Euro drucken, um sicherzustellen, dass hochverschuldete Länder, allen voran Italien, die zusätzlichen Stimulusprogramme zur Bekämpfung der Pandemie finanzieren können, ohne dass die Zinsen nach oben schießen.

Das sind horrende 116,7 Mrd. Euro pro Monat! Damit laufen die Notenpressen der EZB viel schneller als jemals zuvor. Damit entwertet die Notenbank den Euro stärker als jemals zuvor, zumal die Programme schon bald aufgestockt, oder neue aufgelegt werden dürften.

Gold schützt gegen die Talfahrt des Euro

Dabei liegt die Bilanzsumme der EZB mit dem Rekord von 4,7 Billionen Euro bereits bei horrenden 39,5 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung der Euro-Zone, gegenüber „nur“ 21,5 Prozent für die Fed. Das zeigt, dass das Gelddrucken der EZB noch viel aggressiver ist als das der Fed – welch ein Irrwitz!

Daher ist der Euro auf Talfahrt und nähert sich mit Kursen von 1,07 Dollar je Euro zügig den Fünf-Jahres-Tiefs von 1,04 Dollar. Bei anhaltenden Krisenängsten dürfte der Abwärtstrend der Gemeinschaftswährung zügig weitergehen, weshalb es für Euro-Besitzer umso wichtiger ist, sich dagegen mit physischem Gold zu schützen.

Wegen des massiven Schuldenmachens und Gelddruckens wird die weltweit gigantischste Schuldenblase aller Zeiten immer größer, weshalb die Zinsen künftig viel niedriger sein müssen als früher – sprich es wird viel mehr Strafzinsen geben als je zuvor -, um ein Platzen der Schuldenblase zu verhindern. Das sind verheerende Aussichten für Sparer, aber umso bessere für Gold.

Zwar könnte der Anstieg des Dollar eine deutliche Erholung des Goldpreises kurzfristig bremsen. Allerdings sind die mittel- und langfristigen Perspektiven für das Edelmetall besser als je zuvor, drucken doch Fed und EZB immer schneller Geld, womit die Fiat-Währungen immer schneller entwertet werden. Umso wichtiger ist es, dass Sie Ihre Goldbestände weiter aufstocken, zumal die Talfahrt des Euro gegenüber dem Dollar weitergehen dürfte.

Über den Autor

Egmond Haidt begann nach seiner Bankausbildung und dem BWL-Studium im Jahr 2000 als Redakteur bei BÖRSE ONLINE. Seit dem Verkauf von BÖRSE ONLINE an den Finanzen Verlag im Januar 2013 arbeitet Egmond als freier Finanzjournalist und schreibt über Themen wie Wirtschaft, Aktien, Währungen, Rohstoffe und Edelmetalle. Seit der 2008er-Schuldenkrise beschäftigt er sich intensiv mit dem Thema Gold.