US-Präsident Donald Trump und die Fed-Mitglieder betonen regelmäßig wie gut es der US-Wirtschaft gehe. Das sind allerdings Fake News, wie das größte Gelddrucken der Fed aller Zeiten unmissverständlich zeigt. Umso wichtiger ist es, sich gegen diesen Irrsinn mit physischem Gold abzusichern.

Trotz eines kleinen Kursrückgangs notiert der Goldpreis nur um wenige Prozent unter dem Sechseinhalb-Jahres-Hoch. Gestützt wurde er zuletzt vom US-Arbeitsmarktbericht, der etwas schwächer ausgefallen ist als erwartet. Daraufhin waren die Zinsen für zehnjährige US-Anleihen auf knapp über 1,8 Prozent gesunken, während der S&P 500 ein wenig nachgegeben hat.

So waren im Dezember lediglich 145.000 Jobs geschaffen worden, statt der 160.000, die Volkswirte vorhergesagt hatten. Obwohl die Arbeitslosenquote mit 3,5 Prozent am 50-Jahres-Tief liegt, sind die Stundenlöhne um lediglich 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen, das war der geringste Zuwachs seit Juli 2018.

Wenn der US-Arbeitsmarkt so leergefegt wäre, wie US-Präsident Donald Trump und Fed-Chef Jay Powell bei jeder Gelegenheit behaupten, dann müssten doch die Löhne deutlich stärker steigen, oder? Gleichzeitig sind im Dezember die durchschnittlichen Wochenlöhne um lediglich 2,3 Prozent geklettert – das ist das niedrigste Plus seit Oktober 2017. Die Zahlen könnten einigen Investoren klarmachen, dass die Konjunkturabkühlung allmählich auf den Arbeitsmarkt überschwappt.

Was Trump und Powell allerdings „vergessen“ zu erwähnen ist, dass horrende 95,6 Mio. Amerikaner im arbeitsfähigen Alter nicht am Arbeitsmarkt teilnehmen – also im vergangenen Monat nicht einen Job gesucht haben – und damit nicht in der Arbeitslosenstatistik aufgetaucht sind. Würde man auch nur einen Teil dieser Amerikaner in der Statistik berücksichtigen, wäre die Arbeitslosenquote deutlich höher, liegt doch die offizielle Arbeitslosenzahl bei lediglich 5,8 Mio.

Fed druckt mehr Geld als im Krisenjahr 2008

Umso mehr sollten die jüngsten Aussagen von Fed-Vizechef Richard Clarida Investoren aufhorchen lassen. Er hat gesagt, dass die US-Wirtschaft in einem „guten“ Zustand sei. Zwar könnten die laufenden Repo-Geschäfte ab Mitte Januar etwas gedrosselt werden, allerdings sollen sie nun bis mindestens April laufen. Bislang war nur von bis mindestens Januar die Rede.

In der vergangenen Woche beliefen sich diese Repo-Geschäfte auf horrende 210,6 Mrd. Dollar – damit liegen sie nur knapp unter dem Rekordhoch der Vorwoche von 255,6 Mrd. Dollar. Auf den Monat hochgerechnet sind das aber immer noch horrende 850 Mrd. Dollar – ein Wahnsinn!

Damit liegt der Wert meilenweit über dem ehemaligen Spitzenwert von Mitte 2008, der knapp über 130 Mrd. Dollar pro Woche lag. Die Fed druckt also über Repo-Geschäfte viel mehr Geld als im absoluten Krisenjahr 2008, davon ist in den Massenmedien, bei Interviews oder Pressekonferenzen von Powell und seinen Kollegen aber nie die Rede. Kein Journalist der Massenmedien hat es je gewagt zu fragen, wieso die Notenpresse der Fed noch viel schneller läuft als in Krisenzeiten, obwohl mit der Wirtschaft angeblich alles in bester Ordnung sei.

Bei einem Repo-Geschäft (Repurchase Agreement) verkaufen die Banken Anleihen, vor allem Staatsanleihen, in diesem Fall an die Fed mit der gleichzeitigen Vereinbarung die Papiere zu einem späteren Termin zu einem festgesetzten Preis zurückzukaufen. Aus ökonomischer Sicht handelt es sich praktisch um einen Kredit, der mit Wertpapieren besichert wird.

US-Wirtschaft kann ohne das Gelddrucken nicht auskommen

Inklusive des monatlichen Anleihenkaufprogramms von 60 Mrd. Dollar pro Monat ist die Bilanzsumme der Fed in den vergangenen vier Monaten um durchschnittlich rund 100 Mrd. Dollar pro Monat nach oben geschossen – Rekord. Etwas Derartiges hat die Fed nie angekündigt, Powell thematisiert das nie. Warum auch, das könnte vielleicht manchen Amerikaner, der sich mit dem Thema ein bisschen näher beschäftigt, etwas verunsichern.

Eine gesunde Wirtschaft braucht aber doch nicht monatlich eine Liquiditätsspritze von 100 Mrd. Dollar, oder? Aber irgendwie muss die Schuldensause der Amerikaner, also von Staat, privaten Haushalten, Unternehmen und Banken, von rund 2,5 Billionen Dollar pro Jahr finanziert werden. Im Krisenjahr 2008 waren die Schulden aber „nur“ um 1,8 Billionen Dollar nach oben geschossen. In der nächsten Krise dürfte die Zahl schnell in Richtung 3,5 oder 4 Billionen explodieren.

Ich sage es ganz offen: Die Fed versucht die Amerikaner und die weltweiten Investoren bewusst über den Ernst der aktuellen Krise hinwegzutäuschen. Wenn mit der Wirtschaft angeblich alles zum Besten steht, wieso setzt die Fed dann Krisenmaßnahmen ein? Schärfere Krisenmaßnahmen als je zuvor!

Die US-Wirtschaft ist wegen der Schuldenexplosion völlig von der Geldschwemme der Fed abhängig. Ohne sie würden die Zinsen deutlich nach oben schießen, woraufhin die Wirtschaft schnell in eine Rezession abgleiten würde.

Goldpreis läuft in Richtung der Rekordhochs

Das interessiert viele Anleger aber nicht. Sie wissen, dass die größte Liquiditätsschwemme aller Zeiten die Aktienmärkte in den USA und im Rest der Welt in die Stratosphäre treibt und kaufen daher weiter Aktien, womit die gigantische Blase, gerade am US-Aktienmarkt, immer weiter aufgepumpt wird. Wenn sie eines Tages platzen wird, dürfte das verheerende Folge nicht nur für die US-, sondern für die Weltwirtschaft haben.

Je mehr Geld die US-Notenbank allerdings druckt, umso mehr entwertet sie den Dollar. Daher sollte der Höhenflug des Goldpreises in Richtung des Rekordhochs vom August 2011 bei knapp über 1.900 Dollar je Unze nicht nur weitergehen, sondern sich in den nächsten Monaten sogar beschleunigen.

Das ohnehin prächtige Umfeld für Gold wird immer besser. Die jahrelangen Beteuerungen der Fed, sie könne die Geldpolitik jederzeit normalisieren, war eine Lüge, wie das vergangene Jahr klar gezeigt hat. Statt die Zinsen zu erhöhen, hat die Fed die Zinsen drei Mal gesenkt und ist zum Gelddrucken zurückgekehrt. Umso wichtiger ist es, die eigenen Goldbestände weiter aufzustocken, zumal die EZB mit ihren Strafzinsen und dem gigantischen Gelddrucken eine noch irrwitzigere Politik als die Fed betreibt.

Über den Autor

Egmond Haidt begann nach seiner Bankausbildung und dem BWL-Studium im Jahr 2000 als Redakteur bei BÖRSE ONLINE. Seit dem Verkauf von BÖRSE ONLINE an den Finanzen Verlag im Januar 2013 arbeitet Egmond als freier Finanzjournalist und schreibt über Themen wie Wirtschaft, Aktien, Währungen, Rohstoffe und Edelmetalle. Seit der 2008er-Schuldenkrise beschäftigt er sich intensiv mit dem Thema Gold.