CoT-Daten für Silber vom 29. September:

Der Preis zeigte sich in der Vorwoche sehr schwach. Dieser fiel um 37 US-Cent und die Spekulanten gingen mit 3,2 Tsd. Kontrakten LONG, was Schwäche zeigte. Der CoT-Index verschlechterte sich auf 38 Punkte, was ein immer noch schlechtes Niveau ist. Ein Einbruch auf 20 US-Dollar war damit sehr wahrscheinlich geworden. Die Daten sprechen eigentlich sogar für eine Korrektur des Silberpreises bis 18 US-Dollar. Wir sehen hier einen wirklich schlechten Wochenreport. Die Positionierung der BIG 4 ist auch noch viel zu hoch. Dieser Report ist sehr interessant, da er sehr bärisch ist.

Der Terminmarkt war zuletzt mit einem CoT-Index von 38 Punkten weit davon entfernt, einen Boden zu signalisieren

Der Terminmarkt war zuletzt mit einem CoT-Index von 38 Punkten weit davon entfernt, einen Boden zu signalisieren

Nachdem der Goldpreis die Unterstützung bei 1.900 US-Dollar durchbrach und der Abverkauf einsetze, konnten auch die Silberbullen den einjährigen Aufwärtstrend nicht mehr verteidigen. Nachdem dieser brach, warfen die Spekulanten ihre Long-Positionen auf den Markt und der Preis fiel im Tief auf 20,70 US-Dollar. Bei 21 US-Dollar gibt es eine erste Unterstützung, doch dürfte am Silbermarkt das Tief noch nicht drinnen sein. Der Terminmarkt ist bei weitem noch nicht bereinigt und wichtige Unterstützungen wurden noch nicht erreicht. Bestenfalls kann die Unterstützung bei 20 US-Dollar dem Silberpreis einen nachhaltigen Boden bilden, da der Goldpreis bereits die Unterstützung bei 1.800 US-Dollar angelaufen hat.

Verstärken sich jedoch die rezessiven Kräfte und bleibt das bärische Umfeld intakt, so wäre auch ein erneuter Test der Unterstützung bei 18 US-Dollar denkbar.

Erst wenn die Notenbanken mit QE-Programmen auf eine Rezession oder einen exogenen Schock reagieren bzw. sich ein Eingreifen abzeichnet, wird der Silberpreis zusammen mit dem Goldpreis abheben. Im kurzfristigen Trading sehe ich bei 20 US-Dollar eine gute kurzfristige Kaufchance, die man aber schnell mit einem Stop-Loss auf Break Even absichern sollte.

Der Aufwärtstrend brach und es folgte ein Einbruch auf bisher 21 US-Dollar

Der Aufwärtstrend brach und es folgte ein Einbruch auf bisher 21 US-Dollar

Langfristige Analyse

Silber handelte über fünf Jahre hinweg in einer Handelsspanne zwischen 14 US-Dollar auf der Unterseite und 19 US-Dollar auf der Oberseite. Seit dem bullischen Ausbruch Mitte 2020 ist das langfristige Chartbild grundsätzlich bullisch, solang der Silberpreis über 18 US-Dollar handelt.

Charttechnisch war der Preisrückgang auf 18 US-Dollar im letzten Sommer im Langfristchart ein idealtypischer Rücksetzer an den vorherigen langjährigen Abwärtstrend, von dem der Silberpreis wieder abgeprallt und folgend wieder angestiegen war. Silber konnte bereits aufgrund der Hoffnung auf neue quantitative Lockerungen und Zinssenkungen in 2023 wieder ansteigen und so in die Handelsspanne zwischen 22 US-Dollar und 28 US-Dollar zurückkehren.

Im Langfristchart sieht man noch deutlicher, wie wichtig der mittelfristige Aufwärtstrend war, der nun brach. Dadurch drehte das charttechnische Bild von bullisch auf bärisch und ein erneuter Test des letztjährigen Tiefs bei 18 US-Dollar wäre durchaus möglich!

Im nächsten Jahr ist ein Ausbruch über 28 US-Dollar wahrscheinlich, wenn die Notenbanken wieder neues Geld als Antwort auf eine Rezession drucken, worauf ein Anstieg auf 36 US-Dollar folgen sollte.

Sobald die Notenbanken wieder Geld drucken und die Inflation erneut durch die Decke geht, dürfte die Nachfrage nach Gold und auch Silber als sicherer Hafen vor Inflation stark ansteigen. Es dürfte sich dann über einige Jahre hinweg ein Defizit am physischen Markt entwickeln, welches den Silberpreis weit über sein nominales Allzeithoch bei 50 US-Dollar tragen wird.

Das langfristige Chartbild ist jetzt bärisch und ein Abverkauf auf 18 US-Dollar ist denkbar

Das langfristige Chartbild ist jetzt bärisch und ein Abverkauf auf 18 US-Dollar ist denkbar

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Beste Grüße

Markus Blaschzok Chefökonom SOLIT / Inhaber Blaschzok Research

Über den Autor

Markus Blaschzok ist als Dipl.-Betriebswirt (FH) und Certified Financial Technician Autor eines bekannten Marktkommentars mit dem Schwerpunkt auf Edelmetalle, Rohstoffe und Austrian Economics sowie eines Premium-Informationsdienstes für Händler, Trader und Investoren. Vor der Gründung seines Research-Unternehmens im Jahr 2010 war er Chef-Analyst bei einem international tätigen Edelmetallhändler mit Sitz in München. Seit 2015 ist er Chef-Analyst bei der SOLIT Gruppe.