CoT-Analyse vom 22. November:
Der Goldpreis stieg in der Vorwoche um 31 US-Dollar, während die Spekulanten mit 3 Tsd. Kontrakten Short gingen. Dies zeigt erneut ein Defizit am Markt und eine relative Stärke. Der CoT-Index hat sich dementsprechend verbessert, doch der CoT-Index, um das Open Interest adjustiert, verschlechterte sich um 5 Punkte auf 21 Punkte. Insgesamt bleiben die Terminmarktdaten jedoch überkauft, und es gibt weiterhin erhebliches Potenzial für einen Rückgang.
Damit sich der Terminmarkt bereinigen kann, muss mindestens ein ausgeglichenes Verhältnis am physischen Markt herrschen. Idealerweise sollte es dort sogar ein Überangebot geben, damit eine vollständige Bereinigung möglich wird. Solange jedoch ein Defizit besteht, muss der Preis nicht weiter fallen, und Rücksetzer in einem Long-Drop könnten erneut Kaufgelegenheiten bieten.
In den letzten zwei Wochen zeigte der Markt Schwäche, nachdem die Preise stark eingebrochen waren. Dies könnte jedoch auf Neuallokationen zurückzuführen sein, etwa raus aus Gold und rein in Aktien oder Kryptos, nachdem Trump die Wahl gewonnen hat. Für die nächste Abwärtsbewegung könnte sich ein Kauf im Bereich von 2.500 US-Dollar anbieten, da die grundlegende Stärke am Markt anhalten dürfte.
Der Terminmarkt für Gold ist ist nach wie vor stark überkauft, doch zeigt sich noch immer ein Defizit am physischen Markt, das den Preis weiterhin nach oben treiben könnte. Shortseller müssen daher sehr vorsichtig sein
Die BIG4 haben in den letzten Wochen ihre historisch hohe Shortposition in die steigenden Preise hinein reduziert und damit den Preisauftrieb verstärkt. Dieses Vorgehen ist sehr ungewöhnlich und spricht dafür, dass die hohen Preise nahhaltig sein werden
Nach dem ersten Korrekturimpuls, der den Goldpreis von 2.800 US-Dollar auf 2.540 US-Dollar sinken ließ, erlebte der Markt eine technische Erholung. Diese Bewegung wurde durch das weiterhin optimistische und bullishe Sentiment gestützt. Diese Erholung stoppte jedoch exakt an einem entscheidenden Ausbruchslevel des vorherigen Aufwärtstrends. Zu Beginn dieser Woche, am Montag, führte dies zu einem abrupten Tagesverlust von 100 Dollar. Dieser Rückgang wurde zusätzlich durch Abflüsse aus ETF-Produkten begünstigt, ausgelöst von der Aussicht auf einen möglichen Waffenstillstand zwischen Israel und dem Libanon. Aktuell notiert der Goldpreis bei 2.648 Dollar.
Sollte der Goldpreis die Marke von 2.620 Dollar unterschreiten, könnte die Korrektur sich bis zur nächsten Unterstützung im Bereich von 2.500 Dollar ausweiten. Falls keine signifikante Stärke durch Käufe am OTC-Markt aufkommt, könnte die Abwärtsbewegung sogar bis in den Bereich von 2.350 Dollar reichen, wo eine starke Unterstützungszone liegt. Eine tiefere Ausweitung erscheint unter den aktuellen Bedingungen jedoch unwahrscheinlich, es sei denn, eine deflationäre Wirtschaftskrise tritt in den kommenden Monaten ein, die den Goldpreis vorübergehend noch tiefer drücken könnte.
Der Bereich zwischen 2.300 US-Dollar und 2.350 US-Dollar bietet aus meiner Sicht eine attraktive Gelegenheit für langfristige, antizyklische Käufe.
Die bisherige Rallye in diesem Jahr war äußerst ungewöhnlich, da es bislang keine Krise oder QE-Programme (quantitative Lockerung) gab, die die starke Nachfrage gerechtfertigt hätten. Faktoren, die in der Vergangenheit häufig für starke Preisanstiege verantwortlich waren, fehlten diesmal völlig. Womöglich eskomptiert der Goldpreis bereits eine neue Krise mit folgenden QE-Programmen im nächsten Jahr.
Daytrader mit kurzfristigem Fokus sind in diesem hochvolatilen Markt derzeit im Vorteil, da sich aufgrund der hohen Volatilität sehr gute Handelschancen ergeben. Ich hatte in der letzten Woche bereits erwartet, dass der Widerstand bei 2.720 US-Dollar halten würde und meine Premium-Abonnenten informiert, dass es vermutlich zum Beginn der nächsten Handelswoche eine weitere Korrekturwelle geben würde. Seither sind wir Short im Trading und hoffen auf einen erneuten Bruch des Aufwärtstrends, worauf ein Preisrückgang auf erneut 2.500 US-Dollar folgen sollte.
Goldpreis in Euro – Noch ist der Aufwärtstrend intakt
Der Goldpreis in Euro erreichte kürzlich ein neues Allzeithoch bei 2.600 Euro, wobei der Aufwärtstrend weiterhin intakt ist. Dieser starke Anstieg ist vor allem auf die deutliche Schwäche des Euro zurückzuführen, der von 1,12 US-Dollar auf 1,03 US-Dollar gefallen war, während der Goldpreis in US-Dollar aufgrund der Dollarstärke lediglich bis auf 2.700 US-Dollar anstieg und damit unter seinem Allzeithoch von 2.800 US-Dollar blieb.
Sollte der Aufwärtstrend beim Goldpreis in Euro brechen, könnte eine Korrektur bis zur Unterstützung bei 2.300 Euro wahrscheinlich werden. In diesem Bereich eröffnen sich antizyklische Kaufmöglichkeiten, insbesondere für mittel- bis langfristig orientierte Investoren, aber auch für Daytrader, die von kurzfristigen Schwankungen profitieren möchten.
Für das kommende Jahr wird erwartet, dass der Goldpreis in Euro stabil bleibt oder weiter ansteigt, da der Euro voraussichtlich weiter abwerten und möglicherweise unter die Parität auf 0,95 US-Dollar fallen dürfte. Dies würde dem Goldpreis in Euro zusätzliche stützen.
Aufgrund der Euroschwäche konnte der Goldpreis zuletzt ein neues Allzeithoch bei 2.600 Euro erreichen