Die weltweite Goldnachfrage stieg im ersten Quartal 2019 um 7 % zum Vorjahr auf 1053,3 Tonnen an. Dieser Vergleich basiert jedoch auf einem relativ schwachen ersten Quartal 2018, das ein Dreijahrestief bei 984,2 Tonnen sah.

Weltweite Nachfrage nach Gold 06.05.2019

Der US-Aktienmarkt notiert auf seinem Allzeithoch.

Die weltweiten Goldreserven bei den Zentralbanken wuchsen im ersten Quartal 2019 um 145,5 Tonnen. Dies stellt die höchste Nachfrage seitens der Zentralbanken in den letzten sechs Jahren dar (2013 = 179,1 Tonnen). Neun Zentralbanken erhöhten ihre Bestände um mehr als eine Tonne im ersten Quartal. Russland tätigte wieder einmal die größten Käufe in Höhe von 55,3 Tonnen, womit die hiesigen Goldreserven nun 2.168,3 Tonnen betragen. Dies entspricht 19 % aller Devisenreserven. Im Jahr 2018 hatte Russland 274,3 Tonnen hinzugekauft und 2018 wurden das vierte Jahr infolge Käufe von mehr als 200 Tonnen pro Jahr verzeichnet. Auf der anderen Seite hatte man Bestände an US-Staatsanleihen stark reduziert, da diese ständig an Kaufkraft verlieren und man die USA bei der Finanzierung ihrer Schulden nicht unterstützen will.

Der zweitstärkste Käufer war wieder einmal China, die offiziell Zukäufe in Höhe von 33 Tonnen berichtet hatten. Dies waren die ersten offiziellen Käufe seit 25 Monaten. Die chinesische Notenbank hüllt sich in Schweigen und veröffentlicht nur mit großen zeitlichen Abständen Aktualisierungen ihrer Bestände. Die Gesamtgoldbestände Chinas sollen offiziell nun 1.885,5 Tonnen betragen, was nur 3 % der gesamten Devisenreserven entspricht. Weitere Käufernationen waren die Türkei (+40,1 t), Indien (+8,4 t), Kasachstan (+11,2 t), Katar (+9,4 t) und Kolumbien (+6,1 t).

Zentralbanken treiben die weltweite Goldnachfrage.

Die Schmucknachfrage nahm unwesentlich auf 530,3 Tonnen zu, wobei Indien für den Anstieg verantwortlich war. Die Schmucknachfrage in den USA stieg den neunten Monat in Folge um 1 % auf 24 Tonnen an und damit auf den höchsten Stand seit 2009. Die chinesische Nachfrage fiel um 2 % zum Vorjahr auf 184 Tonnen.

Schmucknachfrage für Gold 06.05.2019

Die Schmucknachfrage war nahezu unverändert zum vergleichbaren Vorjahresquartal.

Die goldgedeckten ETFs sahen im ersten Quartal starke Zuflüsse von 40,3 Tonnen, was einem Äquivalent von 1,9 Milliarden USD entspricht. Die amerikanischen ETFs konnten das zweite Quartal infolge Zuflüsse verbuchen, nachdem die Bestände in den letzten 9 Jahren sukzessive abgeschmolzen waren. Die europäischen ETF-Bestände notieren hingegen auf ihrem Allzeithoch bei 1.200 Tonnen Gold. Diese hatten diametral gegensätzlich zu den amerikanischen Beständen in der letzten Dekade sukzessive zugenommen.

Gold ETF Zu- und Abflüsse 06.05.2019

Die Investmentnachfrage stieg im ersten Quartal deutlich an.

Die Nachfrage nach Gold in Form von Münzen und Barren betrug 257,8 Tonnen im ersten Quartal, was 1,4 % weniger war als im vergleichbaren Vorjahresquartal. Ein Einbruch in der chinesischen und japanischen Nachfrage war hierfür maßgeblich verantwortlich, welche die globale Nachfrage um 5 % drückten.

Die Nachfrage nach Münzen und Barren war leicht rückläufig.

Das weltweite Angebot sank im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal leicht um 0,3 % auf 1.150 Tonnen. Die Minenproduktion stieg um 1 % auf 852,4 Tonnen und das Recycling von Altgold stieg um 5 % auf 287,6 Tonnen an.

Weltweites Angebotan Gold 06.05.2019

Die Minenproduktion stieg leicht auf 852,4 Tonnen an.

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Markus Blaschzok Chefökonom SOLIT / Inhaber Blaschzok Research

Über den Autor

Markus Blaschzok ist als Dipl.-Betriebswirt (FH) und Certified Financial Technician Autor eines bekannten Marktkommentars mit dem Schwerpunkt auf Edelmetalle, Rohstoffe und Austrian Economics sowie eines Premium-Informationsdienstes für Händler, Trader und Investoren. Vor der Gründung seines Research-Unternehmens im Jahr 2010 war er Chef-Analyst bei einem international tätigen Edelmetallhändler mit Sitz in München. Seit 2015 ist er Chef-Analyst bei der SOLIT Gruppe.