Der Goldpreis konnte vergangene Woche kaum hinzugewinnen, obwohl die amerikanischen Aktienmärkte abtauchten, nachdem ein Deal im Handelskrieg zwischen den USA und China gescheitert war. Dass der Goldpreis trotz der schlechten Wirtschaftsdaten, die für eine Lockerung der Geldpolitik sprechen, nicht anziehen konnte, dürfte an dem bereits nahen Abwärtstrend liegen, der bei 1.291 $ verläuft und an dem bärische Spekulanten sowie Notenbanken und ESF (Exchange Stabilization Fund) auf einen fallenden Preis gesetzt haben dürften.

Dow Jones und S&P 500 hatten kurz davor ein neues Allzeithoch erreicht, wobei beide Aktienindizes gerade dabei sind an diesem Allzeithoch zu scheitern und ein Doppeltop auszubilden. An dieses Bild sollten sich Trader gewöhnen, denn das wahrscheinlichste Szenario für die nächsten zehn Jahre wird die Stagflation sein. In einem ähnlichen Umfeld der siebziger Jahren lief der Dow Jones über eine Dekade lang trendlos seitwärts, während er immerzu an dem Widerstand bei 1.000 Punkten scheiterte. Real, also um die Inflation bereinigt, dürften die Aktienmärkte hingegen weiter einbrechen, während die Edelmetalle von der Geldschwemme durch weitere Rettungsprogramme der Notenbanken profitieren dürften.

S&P 500 13.05.2019

Der US-Aktienmarkt hat nach einer fulminanten Rallye ein doppeltes Top ausgebildet .

Goldpreisentwicklung seit 2017 13.05.2019

Weder der Gold- noch der Silberpreis konnten in der vergangenen Woche von dem Rückgang am Aktienmarkt profitieren.

Zwei weitere Aktienindizes, die vergangene Woche unter starken Abgaben litten, waren der Goldminenindex „HUI“ sowie der Gold- und Silberminenindex „XAU“. Diese korrigierten nun deutlich und haben unsere Korrekturziele, die wir vor zwei Monaten im Live-Webinar und unseren Analysen genannt hatten, schon fast erreicht. Während der Standardaktienmarkt neue Allzeithochs erreichte, notieren die Minenindizes auf Mehrjahrestiefs. Mehr noch: Im Vergleich zu der Ausweitung der Geldmenge notieren diese sogar auf Allzeittiefs. Nimmt man als Ausgangspunkt die Jahrtausendwende, so notiert der HUI nicht bei 157 Punkten, sondern, unter Berücksichtigung der Ausweitung der Geldmenge, lediglich bei 31 Punkten. Beim XAU sind es nicht 71, sondern nur 14 Punkte. Auch wenn die Minen historisch günstig zu sein scheinen, so könnten diese kurzfristig noch weiter korrigieren. Wann der womöglich kurzfristig richtige Kaufzeitpunkt gekommen ist, erfahren Sie in unseren Webinaren und Analysen.

HUI Index 13.05.2019

Um die Inflation bereinigt, notiert der HUI nur bei 31 Punkten, anstatt bei 157 Punkten.

XAU Index 13.05.2019

Um die Inflation bereinigt, notiert der XAU nur bei 14 Punkten, anstatt bei 71 Punkten.

Die chinesischen Automobilverkäufe brachen im April um 16,6 % zum Vorjahr ein. Dies ist nicht nur ein rekordlanger Rückgang von 11 Monaten, sondern auch der stärkste Rückgang in der Automobilnachfrage seit Jahrzehnten. Die chinesische Wirtschaft wurde in den letzten Jahren durch gigantische Geldmengenausweitungen getrieben, welche die amerikanische Geldpolitik dagegen klein aussehen lässt. Das sind gigantische Fehlallokationen in der immer noch teilweise zentralistisch geprägten Volkswirtschaft, in der nur wenig Rechtssicherheit für Garantien wie Freiheit und Eigentum existiert, während die Staatspartei sich zunehmend totalitär und diktatorisch gibt. China wird trotz seines hohen Durchschnitts-IQs und der extrem fleißigen Bevölkerung nicht mit wirklich freien und marktwirtschaftlichen Nationen mithalten können, wenn das Regime nicht zurücktritt und mehr Freiheit zulässt. Eine Krise im Bankensektor – ausgelöst durch eine Bereinigung der Fehlallokationen –scheint langfristig unausweichlich zu sein.

Der Einbruch der Automobilnachfrage in China ist ein deutliches Indiz für eine Rezession. Diese sowie die Konkurrenz durch Elektroautos dürfte mittel- bis langfristig die Nachfrage nach Palladium abschwächen, weshalb antizyklisch und langfristig das aktuell relativ unterbewertete Platin die besseren Renditechancen haben dürfte. Während der Palladiumpreis auf einem historischen Allzeithoch notiert, befindet sich Platin fast auf dem niedrigsten Stand seit zwei Dekaden. Dies spiegelt sich auch im historisch niedrigen Platin-Palladium-Ratio wider, das klar für ein Investment in Platin statt in Palladium spricht. Sollte das Platin-Palladium-Ratio lediglich zu seinem historisch statistischen Mittel zurückkehren, so wird Platin fünfmal besser als Palladium performen. Wir empfehlen daher etwaige langfristige Palladiumbestände, die man auf Sicht von einer Dekade oder länger halten möchte, in Platin zu tauschen bzw. aktuell bevorzugt Platin statt Palladium in einem Edelmetalldepot zu halten. Die Platinmetalle sollten jedoch nicht mehr als ein Zehntel eines Edelmetalldepots ausmachen.

Platin-Palladium-Ratio 13.05.2019

Das Platin-Palladium-Ratio befindet sich auf einem historischen Tiefpunkt und spricht für eine Anlage in Platin statt Palladium.

Der Palladiumpreis notierte in den vergangenen Wochen teilweise mehr als 300 $ über dem Goldpreis, was es in der Geschichte bisher erst einmal gegeben hatte. Auch dies ist ein Indiz für das aktuell historisch hohe Preisniveau von Palladium. Mittlerweile schrumpfte der Spread auf 90 $ und am Ende der aktuell laufenden Korrektur ist wieder mit einem negativen Spread zu rechnen. Auch langfristig erwarten wir in den nächsten Jahren der Stagflation, dass Gold besser performen wird als Palladium, wogegen wir mittelfristig noch einmal einen Anstieg des Spreads und eine bessere Performance von Palladium erwarten. Spätestens dann, wenn die Rezession in den Leitmedien angekommen ist und heiß gekocht wird, dürfte der Palladiumpreis wieder deutlich unterhalb des Goldpreises notieren.

Palladium vs. Gold in US-Dollar 13.05.2019

Der Spread des Gold- zum Palladiumpreises ist wieder geschrumpft.

Auch wenn die Welt vor einer neuen Rezession steht, so stehen China und die USA viel besser da als Europa und insbesondere als Deutschland. Von 326 weltweiten privaten Start-Ups mit mehr als einer Milliarde Kapitalisierung, sind nur acht in Deutschland angesiedelt und 32 im Rest der Welt, während auf dem ersten Platz die USA mit 156 Unternehmen steht, dicht gefolgt von China mit 94. Danach folgen England (17), Indien (13) und Südkorea (6), wobei der Rest (32) in der übrigen Welt zu finden ist. Europa liegt weit abgeschlagen meilenweit hinter den USA und China. Hohe Steuern, Zentralismus, ein planwirtschaftlicher Euro, hohe Regulierungswut aus Brüssel sowie die Wohlfahrtsstaatspolitik haben Europa ruiniert, was in der kommenden Rezession deutlich zutage treten wird. In Europa und insbesondere Deutschland haben Start-Ups im internationalen Wettbewerb kaum Chancen und Unternehmensgründer scheitern oftmals bereits an den hohen steuerlichen und regulatorischen Hürden im internationalen Wettbewerb.

Was Deutschland bleibt, ist eine ständig sinkende Produktivität, abnehmende Wettbewerbsfähigkeit und eine veraltete Automobil- sowie Zulieferindustrie, was in der kommenden Rezession zu hoher Arbeitslosigkeit und massiven Steuereinbußen führen und letztlich auch die Transferleistungen real senken wird. Neue Start-Ups und globale Industrien entstehen über Jahrzehnte, was die politische EU in Brüssel jedoch bereits im Keim erstickt.

Nach 14 Jahren Stillstand durch die Regierung Merkel rechnet Finanzminister Olaf Scholz nun optimistisch bis 2023 mit 124,3 Milliarden Euro weniger Steuereinnahmen als zunächst angenommen. Nun müssen Bund, Länder und Kommunen bis zum Jahr 2023 mit 124,3 Milliarden Euro weniger auskommen. Die Konjunktur ist eingetrübt bei einem nur noch minimalem BIP-Wachstum von 0,5 Prozent. Diese Schätzungen berücksichtigen noch nicht eine Rezession und werden später um ein Vielfaches angepasst werden müssen.

Seit Jahresbeginn ging es mit der deutschen Wirtschaft rasant abwärts, während die linken Parlamentarier erst zu Jahresbeginn lange Wunschzettel schrieben, um mit der Gießkanne Wohltaten zu verteilen. Dies kann der Staat nur finanzieren, bzw. in der Rezession das aktuelle Umverteilungsniveau aufrecht halten, wenn die Steuern angehoben werden –womöglich bald mit einer CO2-Steuer, erhöhten Grundsteuern, Enteignungen, Transaktionssteuern und vielem mehr, was der Wirtschaft und dem Wohlstand nur noch mehr schaden wird. Der Staat denkt nicht daran, sich von seinen Luxusprojekten zu verabschieden.

All das wird man letztlich über die Druckerpresse und somit über die Inflationssteuer finanzieren. Das bedeutet, dass man es den Menschen stehlen und umverteilen wird, ohne dass diese es merken. Die Inflation wird man offiziell weiterhin 6-8 % niedriger ausweisen, während man die Bevölkerung ruhig hält. Im internationalen Vergleich liegt Deutschland beim Wohlstand und der Wettbewerbsfähigkeit heute international weit zurück, wobei sich die Situation noch deutlich verschlimmern wird. Nur mit Edelmetallen wir man in der Lage sein, das eigene Vermögen zu schützen und der um sich greifenden Armut teilweise zu entkommen. Wir empfehlen Gold und Silber zur Absicherung.

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Beste Grüße

Markus Blaschzok Chefökonom SOLIT / Inhaber Blaschzok Research

Über den Autor

Markus Blaschzok ist als Dipl.-Betriebswirt (FH) und Certified Financial Technician Autor eines bekannten Marktkommentars mit dem Schwerpunkt auf Edelmetalle, Rohstoffe und Austrian Economics sowie eines Premium-Informationsdienstes für Händler, Trader und Investoren. Vor der Gründung seines Research-Unternehmens im Jahr 2010 war er Chef-Analyst bei einem international tätigen Edelmetallhändler mit Sitz in München. Seit 2015 ist er Chef-Analyst bei der SOLIT Gruppe.