CoT-Daten für Palladium vom 9. Februar:

Der neueste Terminmarktreport zeigte wieder Schwäche zur Vorwoche und deutliche Schwäche zum Vormonat. Das Überangebot am physischen Markt hält noch immer an, trotz des bereits niedrigen Preises. Da Palladium primär nur industrielle Verwendung findet, können die niedrigen Preise die Nachfrage nicht derart stark anfachen, um das Überangebot zu kompensieren. Auch wenn der Markt historisch überverkauft ist, so zeugt die Schwäche in den Terminmarktdaten von einem persistenten Überangebot, was zur Vorsicht mahnt, da die Preise in diesem Umfeld durchaus auch noch weiter fallen können.

Mit einem CoT-Index OI von 80 Punkten ist Palladium zwar überverkauft, doch zeigt sich Schwäche in den Daten

Mit einem CoT-Index OI von 80 Punkten ist Palladium zwar überverkauft, doch zeigt sich Schwäche in den Daten

Technische Chartanalyse

Der langfristige Abwärtstrend am Palladiummarkt ist noch immer intakt. Im Dezember versuchten die Bullen einen Ausbruch aus dem Abwärtstrend, worauf ein kleiner Short-Squeeze folgte. Da das Überangebot am Markt so stark ist, wurde diese kleine Rallye sofort wieder verkauft und die Spekulanten liefen in eine Falle. Wir hatten bereits vermutet, dass eine technische Erholung am Palladiummarkt von kurzer Dauer sein dürfte, da die CoT-Daten auf ein Überangebot am physischen Markt hindeuten. Folglich folgte auf die kurze Rallye ein noch stärkerer Einbruch auf eine langfristige Unterstützung bei 850 US-Dollar je Feinunze.

Da sich das wirtschaftliche Umfeld eintrübt, sollte man erst eine Bereinigung am gesamten Edelmetallmarkt abwarten, bevor man im Trading auf einen erneuten Anstieg des Palladiumpreises wetten kann. Im Falle einer Rezession mit einer Verkaufspanik an den Märkten, wäre es möglich, dass der Palladiumpreis nochmals stark einbricht, weshalb man mindestens eine Änderung in der Geldpolitik als Reaktion auf eine Rezession abwarten sollte, bevor man in Palladium investiert.

Aktuell scheint jede kurzfristige Rallye eine erneute Chance für einen Verkauf zu sein. Nach dem Test der wichtigen Unterstützung bei 850 US-Dollar dürfte der Palladiumpreis in den nächsten Wochen seitwärts laufen.

Eine Rallye am Palladiummarkt war von kurzer Dauer

Eine Rallye am Palladiummarkt war von kurzer Dauer

Langfristige Analyse

Die sinkende Nachfrage durch den Umstieg auf Elektrofahrzeuge, sowie das wachsende Angebot durch den Anstieg des Sekundärangebots aus dem Recycling von Katalysatoren, könnte zu einem Überschuss von 300 Tsd. Unzen im Jahr 2024 sorgen, weshalb der Verkaufsdruck am Palladiummarkt anhalten dürfte.

Der Markt wird zusätzlich durch hohe Lagerbestände bei Herstellern und Verarbeitern belastet. Die Beratungsfirma Metals Focus prognostizierte für das Jahr 2023 Palladiumvorräte von etwa 11,64 Millionen Unzen, verglichen mit 12,35 Millionen Unzen im Jahr 2022 und 12,89 Millionen Unzen im Jahr 2021, was auf ein reichliches Angebot hindeutet.

Sollten sich Angebot und Nachfrage über einige Wochen oder Monate hinweg stabilisieren, dann wäre nach dem Bruch des Abwärtstrends mit einer technischen Erholung zu rechnen, da der Terminmarkt heillos überverkauft ist und die Spekulanten noch nie zuvor eine so große Short-Position hielten. Bis dahin gibt es jedoch keinen Grund, in das fallende Messer zugreifen. Die nächsten technischen Unterstützungsmarken liegen bei 850 US-Dollar und bei 570 US-Dollar, die in einer Rezession im Rahmen eines Nachfrageschocks durchaus erreicht werden könnten.

In der letzten Woche erreichte der Palladiumpreis die langfristige Unterstützung bei 850 US-Dollar, die kurzfristig auf Sicht der nächsten Wochen erst einmal Halt bieten könnte. Ein folgender Bruch des Abwärtstrends würde zu einer kurzweiligen Rallye führen, die jedoch relativ schnell wieder verkauft werden dürfte. Kurzfristig in nun mit einer Konsolidierung auf diesem niedrigen Niveau zu rechnen.

Der Abwärtstrend ist intakt

Der Abwärtstrend ist intakt und die nächsten Unterstützungen liegen erst bei 850 US-Dollar und bei 570 US-Dollar

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Beste Grüße

Markus Blaschzok Chefökonom SOLIT / Inhaber Blaschzok Research

Über den Autor

Markus Blaschzok ist als Dipl.-Betriebswirt (FH) und Certified Financial Technician Autor eines bekannten Marktkommentars mit dem Schwerpunkt auf Edelmetalle, Rohstoffe und Austrian Economics sowie eines Premium-Informationsdienstes für Händler, Trader und Investoren. Vor der Gründung seines Research-Unternehmens im Jahr 2010 war er Chef-Analyst bei einem international tätigen Edelmetallhändler mit Sitz in München. Seit 2015 ist er Chef-Analyst bei der SOLIT Gruppe.