In diesem Beitrag stellen wir Ihnen umfangreiche Informationen und Charts zu historischen und aktuellen Gold- und Silberkursen sowie zur Gold-Silber-Ratio bereit. Außerdem finden Sie hier eine Aufstellung der Gold- und Silberrenditen der letzten Jahre sowie eine detaillierte Darstellung zur Wertentwicklung von Gold im Vergleich zu weiteren, relevanten Anlageklassen sowie diversen Währungen – insbesondere zum Euro.

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Goldpreis, Dow Jones und US-Zinsanlagen im Vergleich – Langzeitchart

Vor 45 Jahren – am 15. August 1971 – wurde mit der Aufkündigung des US-Dollar Einlöseversprechens in Gold durch Präsident Richard Nixon der US-Dollar als Fiatwährung geboren. Dies war der Startschuss für ein historisch einmaliges Währungsexperiment: Die ungedeckte Papiergeldära.

Wie haben sich die einzelnen Anlageklassen seit dem Beginn der entfesselten Geld- und Schuldenorgie entwickelt? Zu welcher Zeit waren Goldinvestments überlegen? Wann waren Aktien profitabel? Wie entwickeln sich insbesondere der Goldkurs und der Silberkurs?

Gold glänzt am stärksten: Geduld zahlt sich aus!

Das abgebildete Vergleichschart, in dem Goldpreis, Dow Jones und US-Zinsanlagen im Zeitverlauf – beginnend mit der Aufgabe der Gold- / US-Dollar-Bindung – sowie wichtige historische Ereignisse abgetragen sind, liefert Antworten zu all den obenstehenden Fragen.

Die folgende Grafik verdeutlicht, dass der historischen Entscheidung Nixons im Jahre 1971 eine Dekade stark steigender Goldpreise folgte. Ursache hierfür war der zunehmende Vertrauensverlust in die ungedeckten Währungen. Verstärkt wurden diese Entwicklungen zudem durch die Folgen der Ölkrise.

Langzeitchart - Goldkurs in USD

Anlageklasse im Langfristvergleich: US-Dollar – Zum Vergrößern bitte klicken

Langzeitchart - Goldkurs in Euro

Anlageklasse im Langfristvergleich: Euro – Zum Vergrößern bitte klicken

Langfristig positive Wertentwicklung für Gold

Interessant: Ebenso wie die aktuelle Goldhausse, die im Jahr 2001 ihren Ursprung hat, ist auch der Verlauf der 1970er Hausse von einer mehrjährigen, für Goldinvestoren durchaus empfindlichen zyklischen Korrektur mit nahezu 50% Kursrückgang (1974-76) unterbrochen worden. Anleger wurden in den darauffolgenden Jahren (1976-80) mit einem Kursanstieg von nahezu 800% für ihre Geduld und Weitsicht ihrer Investition belohnt.

Mit einer abrupten Zinserhöhung auf über 17% beendete der damalige FED-Präsident Paul Volcker 1980 diese Goldhausse. Zwei Dekaden mit positivem Realzins, globalem Wirtschaftswachstum und das aufziehende Computer-Zeitalter (Stichwort: Industrielle Revolution) folgten. In diesem Umfeld der 80er und 90er Jahre des letzten Jahrtausends war die Partizipation an Produktivkapital über Aktienengagements gegenüber dem unverzinsten Gold folglich auch überlegen.

Gold als Maßstab für Inflation

Trotz der oft schwankenden Wertentwicklung von Gold blickt das Edelmetall auf eine konstant bleibende Kaufkraft zurück. Der Wert des Edelmetalls bleibt somit – unabhängig von der aktuellen Entwicklung des Goldpreises in Euro –  auch über Jahre hinweg annäherungsweise gleich. Dies führt dazu, dass das Edelmetall Gold als Maßstab für Inflation herangezogen werden kann, denn sowohl kurz- als auch langfristig werden Ungleichgewichte durch den gleichbleibenden Wert des Edelmetalls ausgeglichen.

Besonders im Hinblick auf den Wertverlust des Euros kommt diesem Phänomen eine hohe Bedeutung zu. Denn auch heute noch können mit einer Unze Gold die gleichen Sachwerte wie noch vor ein paar Jahrhunderten erworben werden, während unser Papiergeld – und somit auch der Euro – immer weiter an Wert verliert. Somit bietet das Edelmetall Gold aufgrund seiner gleichbleibenden Kaufkraft wohl die beste Absicherung gegen den Wertverlust des Euros und gegen Inflation.

Den Kaufkraftverlust der Währungen gegen Gold zeigen die beiden folgenden Charts deutlich:

Kaufkraft des Euro vs. Gold seit 2000 – Zum Vergrößern bitte klicken

Kaufkraft von Fiat Währungen vs. Gold seit 2000 – Zum Vergrößern bitte klicken

Nimmt man Gold als Maßstab der Teuerung und als Inflationsbarometer, so zeigt sich, dass die großen Weltwährungen seit dem Jahr 2000 zwischen 65% und 82% zum Gold abgewertet haben. Der Schweizer Franken verlor demnach 65% an Kaufkraft, der Euro 74%, der US-Dollar immerhin 79% und das britische Pfund gar 82% zum Gold.

Das Platzen der Dotcom-Blase: Beginn der aktuellen Goldhausse

Die Folge der Aktienhausse: Die Dotcom-Blase, deren Platzen den Übergang zur seit dem Jahr 2001 anhaltenden säkularen Goldhausse markiert. Als Reaktion auf das Platzen dieser New-Economy-Blase wurde weltweit eine Ära historisch einmaliger Notenbankinterventionen zur Aufrechterhaltung der Schuldentragfähigkeit eingeläutet. Trotz im Zeitverlauf immer aggressiverer Zinssenkungen, Rettungspakete, Anleihe- sowie weiterer Wertpapierkäufe durch die Zentralbanken vermag eine nachhaltige konjunkturelle Trendwende nicht mehr gelingen. Vielmehr häufen sich Finanzblasen, Krisen und Risiken.

Letztlich bleibt zu konstatieren, dass eine ursächliche Bekämpfung der in globaler Dimension geschichtlich einmaligen Überschuldung nicht stattfindet, sondern vielmehr die Probleme jeweils von Seiten der politischen Protagonisten in die Zukunft verlagert werden. Wie so oft in der Geschichte wird versucht, die Rückzahlung der Schulden in durch monetäre Inflation wertgeminderter Währung vorzunehmen – auf dem Rücken der Sparer, Arbeiter und Rentner, die mit den Konsequenzen der Währungverwässerung konfrontiert sind.

Eine Erhöhung der Zinsen in den historischen Normalbereich – oder sogar darüber hinaus – ist im Gegensatz zum Jahr 1980 unter Berücksichtigung der aktuellen globalen Schuldenlast völlig undenkbar. Das zeigen auch die aktuellen Notenbankentscheidungen.

Nach unserer festen Überzeugung wird die aktuelle Edelmetall-Hausse erst nach Bereinigung der weltweiten Überschuldung ihr Ende finden. Wie diese enorme Schuldenlast abgebaut werden soll, werden wir in den nächsten Jahren erleben. Im Werkzeugkasten befinden sich u.a. Schuldenschnitte, (Hoch-)Inflation oder auch eine beliebige Kombination aus beidem.

Vieles spricht dafür, dass Gold- und Silberinvestoren für ihre Geduld in ähnlicher Weise belohnt werden wie Anleger, die sich von der Korrektur während des Gold-Zyklus in den 1970ern nicht haben abschrecken lassen.

Gold- und Silberrenditen in verschiedenen Währungen seit 2001

Seit dem Jahr 2001 konnte der Goldpreis gemessen an den neun weltweit wichtigsten Währungen um durchschnittlich rund 8 Prozent pro Jahr zulegen, Silber stieg im gleichen Zeitraum um mehr als 7 Prozent pro Jahr (Stand Ultimo 2018). Dieser Anstieg zeigt spiegelbildlich das Dilemma des zunehmenden Kaufkraftverlustes aller Währungen an.

Goldrenditen seit 2001 – Zum Vergrößern bitte klicken

Goldrendite in verschiedenen Währungen seit 2001

Silberrenditen seit 2001 – Zum Vergrößern bitte klicken

Gold in unterschiedlichen Währungen

Neben dem Goldpreis in Euro ist im weltweiten Handel zudem die Beziehung zwischen dem Edelmetall und der US-amerikanischen Währung von großer Bedeutung. Dennoch bewerten Kapitalanleger, die weder aus dem europäischen noch dem amerikanischen Raum stammen, Gold in den Währungen ihres Landes. Um die Entwicklung des Goldmarktes richtig einzuschätzen ist es also wichtig, den Wert des Edelmetalls in allen relevanten Währungen zu betrachten. Denn nur so kann die Wertentwicklung von Gold frei von Fehleinschätzungen beurteilt werden.

Neben in Dollar gemessenen Goldpreisbewegungen bildet somit auch die Veränderung von Wechselkursen zwischen dem US-Dollar und anderen Währungen einen wichtigen Faktor wenn es darum geht, in Gold zu investieren. Denn genau diese Wechselkurse zwischen den Währungen verschiedener Länder beeinflussen den Goldpreis auch in anderen Währungen, wie beispielsweise dem Euro.

Nur Gold und Silber erfüllen Geldfunktion der Wertaufbewahrung

Gold und Silber als ultimative Währungen der letzten Instanz bieten historisch belegt den bestmöglichen Schutz gegen unseriöse Geldpolitik sowie Finanz- und Währungskrisen. So setzten die als euphemistisch als „Rettungsprogramme“ bezeichneten „unkonventionellen“ Notenbankmaßnahmen eine seit dem Jahr 2001 andauernde langfristige Hausse der Gold- und Silberpreise in Gang – zwischenzeitliche Preiskorrekturen bieten seither immer wieder besonders attraktive Einstiegs- oder Nachkaufgelegenheiten!

Wichtig zu verstehen ist, dass steigende Gold- und Silberpreise lediglich den sich beschleunigenden Wertverlust aller ungedeckten Währungen weltweit aufzeigen. Neben dem Zwecke des Tauschmittels und der Recheneinheit gehört auch die Wertaufbewahrung zu den Aufgaben einer Währung.

Nur Gold und Silber vermögen heute den langfristigen Schutz der Kaufkraft zu leisten und dienen somit als Hort der Sicherheit zur Konservierung von Ersparnissen für die Zukunft!

Durchschnittsrenditen Gold seit 2001

Durchschnittsrenditen von Gold im Zeitverlauf – Zum Vergrößern bitte klicken

Übersicht Silberrenditen seit 2001

Durchschnittsrenditen von Silber im Zeitverlauf – Zum Vergrößern bitte klicken

„Gold funktionierte seit der Zeit Alexander des Großen. Wenn etwas über zweitausend Jahre Bestand hat, ich denke, dann nicht aufgrund von Vorurteilen oder einer falschen Theorie.“

Bernard Baruch, US-amerikanischer Finanzier (1870-1965)

Aktuelle und historische Goldpreisentwicklung – In Euro und US-Dollar

Die Geschichte der Goldkursentwicklung

Seit mehreren tausend Jahren wird Gold als Tausch- und Zahlungsmittel genutzt, da es aufgrund seiner Seltenheit und seiner Beständigkeit einen konstant hohen Wert aufweist. Mit dem zunehmenden Tausch von Ware gegen Ware wurde eine Währung notwendig, um im Rahmen des Tauschhandels einen Gegenwert für die Waren vereinbaren zu können. Als eine Art erste Währung wurden Edelmetalle herangezogen, da die hieraus hergestellten Münzen leicht zu transportieren waren und zudem einen gleichbleibenden Wert nachwiesen. Der Wert dieser Währung wurde immer auf Basis des Goldgehaltes der Münzen gemessen, sodass ein Goldkurs zu dieser Zeit nicht notwendig war. Da der Wert von Goldmünzen schon bald nicht mehr anhand ihres Metallwertes festgemacht wurde, kam es schließlich zur Goldkursentwicklung. Seit dem 17. Jahrhundert wird der Goldkurs täglich in London festgelegt.

Wie kommt der Goldpreis zustande?

Der aktuelle Goldpreis am Finanzmarkt orientiert sich an der Angebots– und Nachfragesituation für Gold. Im Rahmen der Ermittlung der Goldkursentwicklung wird verschiedenen Faktoren eine wichtige Rolle zugeschrieben, wobei insbesondere Inflationsängste im Rahmen von politischen oder wirtschaftlichen Krisen, kurzfristige Ereignisse und Spekulationen, aber auch langfristige Erwartungen und die Finanzmarktdevisen von hoher Relevanz sind. Da das Edelmetall Gold vorwiegend in US-Dollar gehandelt wird, beeinflusst auch die wirtschaftliche Lage in den USA sowie der derzeitige Ölpreis den aktuellen Goldpreis in Euro. Dieser kann durch eine Umrechnung anhand des aktuellen Wechselkurses leicht aus dem, an den Börsen gehandelten Goldpreis in US-Dollar, ermittelt werden.

Neben den Goldfördermengen und der Goldnachfrage beeinflusst auch das Anlegerverhalten die Wertentwicklung von Gold. Der Wertverlust des Euro schürt die Angst vor Inflation und den damit verbundenen finanziellen Erwartungen für die Zukunft. Die Goldkursentwicklung richtet sich zudem nach den Notenbanken und deren Tätigkeiten bezüglich des Goldkaufs. Käufe und Verkäufe großer Goldmengen tragen zu einer hohen Volatilität des Goldpreises bei.

Bei der Bemessung des Goldpreises in Euro muss beachtet werden, dass der Anstieg des Wertes für eine Unze Gold nicht immer einen Wertanstieg des Goldes widerspiegelt, sondern möglicherweise lediglich im Wertverlust von Euro begründet ist. Die positive Wertentwicklung von Gold ist vor dem Hintergrund der liquiditätsorientierten Politik der Notenbanken häufig auf den sinkenden Wert von Währungen zurückzuführen.

Im Überblick: Einflussfaktoren auf die Wertentwicklung von Gold

Folgende Faktoren beeinflussen die Wertentwicklung des Goldpreises:

  • Angebots– und Nachfragesituation für Gold (z.B. in Industrie oder Technologie)
  • Politik und Wirtschaft
  • Kurzfristige Ereignisse mit Einfluss auf den Finanzmarkt, z.B. der Brexit
  • Wertentwicklung anderer Währungen
  • Aktueller Ölpreis
  • Verhalten der Anleger und Investoren
  • Inflationsängste

Goldcharts: Goldkursentwicklung in Euro und US-Dollar

Der Wert des Edelmetalls Gold unterliegt stetigen Schwankungen. Die folgenden Diagramme zeigen historische und aktuelle Goldpreise in Euro und US-Dollar.

Mit Hilfe der Kursdiagramme können Sie sich entweder die Edelmetallkurse der letzten 12 Monate anschauen oder aber durch Klick auf den blauen Button aus dem Goldchart herauszoomen und die Goldpreisentwicklung der letzten Jahre betrachten. Indem Sie einen Bereich im Diagramm markieren, erhalten Sie lediglich zu dieser Auswahl Informationen über den Wertverlauf von Gold in diesem Zeitraum. Alternativ können Sie den zu betrachtenden Zeitraum auch über die beiden grauen Schieberegler über dem Goldchart anpassen und so individuell festlegen.

Goldpreis in Euro und seine Wertentwicklung

Goldpreis in US-Dollar und seine Wertentwicklung

Goldpreisentwicklung 2018 – Ein Rückblick

Goldpreisentwicklung 2018 in Euro pro Unze

Der Goldpreis in Euro für eine Feinunze (31,1 g) stieg im Jahr 2018 am Spotmarkt leicht um 32 € (+ 3 %) an. Zu Beginn des Jahres herrschte Konjunktureuphorie sowie eine Manie am US-Aktienmarkt, welcher auf immer neue Allzeithochs kletterte, weshalb Investoren Rendite und Risiko suchten und so der sichere Hafen der Edelmetalle gemieden wurde. Aufgrund der besonders starken Aktienhausse in den USA, die immer neue Höhen erreichte, gab es insbesondere bei den amerikanischen Gold-ETFs weitere deutliche Abflüsse. Die Goldbestände europäischer Gold-ETFs stiegen im vergangenen Jahr jedoch diametral gegensätzlich und fortlaufend an, da sich in Europa die konjunkturelle Lage früh eintrübte und die Eurozone unter hausgemachten Krisenherden leidet.

In der zweiten Jahreshälfte bahnte sich die Angst vor einem Einbruch am Aktienmarkt sowie einer Rezession langsam ihren Weg, nachdem die US-Notenbank zum achten Mal den US-Leitzins auf 2,25 Prozent angehoben hatte. Der deutsche Aktienmarkt fiel binnen kurzer Zeit sogar auf ein Zweijahrestief und schnell um mehr als 20 %, was oftmals als Indiz für einen Bärenmarkt angesehen wird. Anleger und Investoren flüchteten zunehmend aus dem Aktienmarkt und suchten Sicherheit, was auch die Rallye des Goldpreises im letzten Quartal erklärt.

Goldpreisentwicklung in Euro pro Unze 2018 – Zum Vergrößern bitte klicken

Während die US-Notenbank bis Ende 2018 ihren Leitzins auf 2,5 % anhob und mit einer restriktiven Geldpolitik dem Markt monatlich 50 Mrd. Dollar an Liquidität entzog, musste die Europäische Zentralbank, aufgrund der vielen europäischen Krisenherde, an ihrer lockeren Geldpolitik festhalten. Zwar lief das vierjährige Anleihen-Kaufprogramm der EZB zum Jahresende aus, doch sollen die Zinsen bis Mitte 2020 bei null Prozent gehalten werden, was dennoch quantitative Markteingriffe erfordern dürfte und das wiederum die europäische Gemeinschaftswährung schwächen dürfte. Der Euro verlor daher leicht im Laufe des Jahres um 5,5 US-Cent auf 1,14 $ je Euro, weshalb sich auch der Goldpreis in Euro besser entwickeln konnte, als in der aktuell relativ starken US-Währung.

Goldpreisentwicklung 2018 in USD pro Unze

Goldpreisentwicklung in USD pro Unze 2018 – Zum Vergrößern bitte klicken

In der US-amerikanischen Leitwährung fiel der Goldpreis, aufgrund des starken US-Dollars, hingegen leicht um 1,5 %, was einem Minus von 20 $ je Feinunze entspricht. In 2018 hatte die US-Notenbank viermal den US-Leitzins um jeweils 25 Basispunkte angehoben, sowie mit einer Verkürzung ihrer Bilanz begonnen. Monatlich wurden den Märkten durch den Verkauf von Staats- und Unternehmensanleihen, bis zu 50 Mrd. Dollar wieder entzogen. Steigende US-Zinsen und toppende US-Aktienmärkte im Umfeld eines wieder relativ starken Dollars waren die logische Konsequenz dieser sehr restriktiven Geldpolitik im vergangenen Jahr.

In der ersten Jahreshälfte fiel der Goldpreis daher teilweise deutlich um 200 $ auf 1.160 $, während der US-Aktienmarkt neue Allzeithochs erreichte. Im Sommer stabilisierte sich der Goldpreis im Zuge aufkeimender Ängste vor einer neuen Rezession. Der US-Aktienmarkt befand sich im Sommer in der längsten Hausse der US-Geschichte und auch der konjunkturelle Aufschwung war der Zweitlängste, der jemals aufgezeichnet wurde. Die Angst vor einer Trendumkehr an den Aktien- und Anleihemärkten sowie vor einer neuen Rezession, zwang Investoren in der zweiten Jahreshälfte sukzessive zu Gewinnmitnahmen und Umschichtungen in den sicheren Hafen des Goldes.

Zum Jahreswechsel 2018/2019 wurden die Jahresverluste letztlich fast wettgemacht und es blieb nur ein kleines Minus für den Goldpreis in US-Dollar übrig. Insgesamt zeigte er im vergangenen Jahr deutliche relative Stärke – auch im Vergleich zu den anderen Edelmetallen – wodurch Gold wieder seinem Ruf als Krisenwährung gerecht wurde.

Die Manie am Markt für Kryptowährungen, die Anfang 2018 noch vorherrschte, hat sich mittlerweile ins Gegenteil verkehrt. Die Kursverluste der meisten Kryptowährungen im vergangenen Jahr betragen zum Jahresende 2018 zwischen 95 % und 99 %, wobei der Bitcoin mit einem Minus von nur 83 % bisher noch vergleichsweise gut abschnitt. Die „Kryptomanie“ wird als historisch größte Blase in die Wirtschaftsgeschichte eingehen. Viele Kleinanleger waren dem Ruf des vermeintlich sicheren digitalen Goldes gefolgt, der letztlich im Totalverlust für die meisten Investoren endete. Der Bitcoin sowie die meisten Kryptowährungen dürften in den kommenden Jahren völlig von der Bildfläche verschwinden und damit wieder einmal beweisen, dass keine Anlage sichererer ist, als das Gold, das seit Jahrtausenden seine Kaufkraft erhielt.

Da konkurrierende Märkte, wie die Aktien- und Anleihemärkte, sowie der Kryptomarkt, die bisher Investoren anlockten, ihren Zenit in 2018 überschritten haben, dürfte dies auch die Trendwende bei den Edelmetallen einleiten. Für die nächste Dekade sehen wir einen zunehmenden Bullenmarkt und weiter steigende Notierungen in einem krisengebeutelten Wirtschaftsumfeld bei extrem lockerer Geldpolitik durch die Notenbanken.

Wie sieht die zukünftige Wertentwicklung für Gold aus?

Die Hausse am Aktienmarkt, die bereits zehn Jahre andauerte und die längste Hausse in der US-Börsengeschichte darstellt, dürfte in 2018 ihren Zenit überschritten haben. Viele internationale Aktienmärkte, wie beispielsweise auch der Deutsche Aktienindex „DAX“, befinden sich mit einem Minus von über 20 % seit ihrem Hoch, bereits offiziell in einem Bärenmarkt.

Die Liquiditätsversorgung der gedopten Aktien- und Anleihenmärkte ist zum Erliegen gekommen, nachdem die EZB ihr QE-Programm Ende 2018 einstellte und die US-Notenbank sehr restriktiv wurde und seither den Märkten monatlich 50 Mrd. US-Dollar Liquidität entzieht. Dies sorgt für Druck auf den Anleihenmarkt, was zu steigenden Renditen führte und letztlich die FED dazu zwang, im Umfeld einer hohen Teuerung auch den Leitzins in vier Schritten auf 2,5 % anzuheben. Gleichzeitig haben insbesondere die USA ihre Verschuldung hochgefahren, was zusätzlich Druck auf die Kurse der Anleihen ausübt und damit den Zinsaufschwung zusätzlich verschärft. Auch in der Europäischen Union ist eine weitere Zunahme der Verschuldung absehbar und unausweichlich. Trotz der Gelddruckorgie der Europäischen Zentralbank und zehn Jahren künstlichen Aufschwungs, konnte die Schuldenquoten der Europäischen Nationen nicht reduziert werden, sondern wuchsen teilweise drastisch an. Der politischen EU in Brüssel und den europäischen Nationen wird keine andere Wahl bleiben, als sich ebenfalls weiter zu verschulden, was in Euroland für steigende Zinsen bei gleichzeitiger Inflation führen wird.

Steigende Zinsen bei gleichzeitigen Netto-Liquiditätsabflüssen werden wie pures Gift auf die Unternehmensgewinne verschuldeter Aktiengesellschaften wirken, weshalb die Aktienmärkte nun vor einem mehrjährigen Bärenmarkt stehen. Letztlich ist es nur logisch und für das Überleben der Notenbanken und Staaten zwingend, dass die Druckerpressen letztlich in 2019 oder spätestens 2020 wieder angeworfen werden, um Schulden zu monetarisieren. Von da an werden die Zinsen nicht nur aufgrund kollabierender Anleihemärkte steigen, sondern weil die – dann offenkundig – ansteigende Inflation höhere Marktzinsen erzwingen wird. Die Unternehmensgewinne werden real weiter einbrechen und die Aktienmärkte real weiter in einen mehrjährigen Bärenmarkt abgleiten, während Investoren versuchen werden ihr Kapital vor der Inflationspolitik in Sicherheit zu bringen. Da es nur wenige liquide inflationsgeschützte Assetklassen gibt, werden gerade die monetären Edelmetalle Gold und Silber in den kommenden Jahren davon profitieren und stark nominal, sowie auch real aufgrund stark gestiegener Nachfrage, im Preis ansteigen.

Zum Beginn einer Rezession neigen die Edelmetallpreise dazu, zumeist unmittelbar vor einer Hausse, noch einmal kurzfristig zu fallen. Da die Märkte bereits aus den Erfahrungen der Krise von 2008 gelernt haben und diesmal bereits mit neuen QE-Programmen seitens der Notenbanken rechnen, könnte es sein, dass viele smarte Investoren diese Entwicklung bereits antizipieren und frühzeitig in Edelmetalle investieren werden. Ein letzter finaler Sell Off scheint daher für 2019 nicht ausgeschlossen, doch auch nicht zwingend zu sein, wobei die bloße Ankündigung neuer QE-Programme seitens der FED oder der EZB sofort eine Trendwende und einen Anstieg des Goldpreises auslösen werden, was zu einem neuen mehrjährigen Bullenmarkt führen wird. 2019, doch spätestens 2020, wird voraussichtlich das Jahr der großen Trendwende hin zu einem neuen Bullenmarkt bei den monetären Edelmetallen sein.

Aktuelle und historische Silberpreisentwicklung – In Euro und US-Dollar

Im Überblick: Einflussfaktoren auf die Wertentwicklung von Silber

Folgende Faktoren beeinflussen die Wertentwicklung des Silberpreises:

  • Angebots– und Nachfragesituation für das Edelmetall Silber (z.B. in der Elektrotechnik, Lebensmittelindustrie, Chemie und Pharmazie)
  • Politik und Wirtschaft
  • Kurzfristige Ereignisse mit Einfluss auf den Finanzmarkt
  • Aktueller US-Dollar-Kurs (Silber wird in US-Dollar gehandelt)
  • Verhalten der Anleger und Investoren
  • Spekulationen
  • Inflationsängste, Vertrauensverluste in die Papierwährungen
  • Preisentwicklung von Gold (Silber wird aufgrund seiner monetären Eigenschaften als Alternative zu Gold angesehen)

Silbercharts: Silberkursentwicklung in Euro und US-Dollar

Der Wert des Edelmetalls Silber unterliegt stetigen Schwankungen. Die folgenden Diagramme zeigen historische und aktuelle Silberpreise in Euro und US-Dollar.

Mit Hilfe der Kursdiagramme können Sie sich entweder die Edelmetallkurse der letzten 12 Monate anschauen oder aber durch Klick auf den blauen Button aus dem Silberchart herauszoomen und die Silberpreisentwicklung der letzten Jahre betrachten. Indem Sie einen Bereich im Diagramm markieren, erhalten Sie lediglich zu dieser Auswahl Informationen über den Wertverlauf von Silber in diesem Zeitraum. Alternativ können Sie den zu betrachtenden Zeitraum auch über die beiden grauen Schieberegler über dem Silberchart anpassen und so individuell festlegen.

Silberpreis in Euro

Silberpreis in US-Dollar

Silberpreisentwicklung 2018 – Ein Rückblick

Silberpreisentwicklung 2018 in Euro pro Unze

Auch in 2018 zeigte sich Silber wieder schwächer als Gold, was typisch für das Ende eines Bärenmarktes ist. Aufgrund des schwachen Euros ging das Silber mit einem kleinen Minus von nur einem halben Euro (-4,25 %) aus dem Jahr. Nebst den Faktoren, die auch den Goldpreis im Jahr 2018 in der ersten Jahreshälfte belasteten, hatte der Silberpreis mit weiteren negativen Einflussfaktoren zu kämpfen.

Zum einen kam die Investmentnachfrage nach Silber völlig zum Erliegen, da Investoren in dieser Zyklusphase als sicheren Hafen nur Gold zur Absicherung wählen. Erst später, wenn Gold sich bereits in einem neuen Bullenmarkt befindet, wird Silber zunehmend zur Diversifikation den institutionellen Edelmetalldepots beigemischt werden. Dadurch wird Silber erst mit einer Zeitverzögerung durchstarten, um sich dann letztlich in einem engen Markt deutlich besser als das Gold zu entwickeln. Auch das Gold-Silber-Ratio, das in 2018 auf 86 anstieg, zeigt die Unterbewertung von Silber und das Potenzial einer Outperformance von Silber zu Gold bei einer Rückkehr zum Mittelwert in den kommenden Jahren.

Silberpreisentwicklung in Euro pro Unze 2018 – Zum Vergrößern bitte klicken

Zum anderen litt der Silberpreis unter einer rekordhohen Minenproduktion, was zu einem physischen Überangebot am Silbermarkt führte. Silber wird zumeist als Beiprodukt bei der Förderung von Industriemetallen gefördert. Da der konjunkturelle Aufschwung in 2018 wahrscheinlich in seinem zehnten Jahr auch seinen Zenit erreichte, wurden historisch hohe Mengen an Industriemetallen gefördert und entsprechend hoch war auch die Förderung von Silber als Beiprodukt. Im kommenden konjunkturellen Abschwung wird die Förderung von Silber wieder abnehmen und ein Defizit am physischen Markt entstehen, das den Silberpreis wieder stützen wird.

Insbesondere in Euro testete das Silber im vergangenen Jahr wiederholt die Unterseite der langjährigen Handelsspanne bei 12,50 € je Feinunze. Die strukturellen Probleme in der Eurozone werden die EZB dazu zwingen, ihre Geldpolitik locker zu halten und beim Manifestieren einer neuen Rezession das Bankensystem und Pleitestaaten über die Druckerpresse wieder zu retten, weshalb der Silberpreis in Euro in den kommenden Jahren tendenziell deutlich ansteigen dürfte.

Gold-Silber-Ratio: Goldpreis pro Unze vs. Silberpreis pro Unze – Zum Vergrößern bitte klicken

Silberpreisentwicklung 2018 in USD pro Unze

Silberpreisentwicklung in USD pro Unze 2018 – Zum Vergrößern bitte klicken

Aufgrund des starken US-Dollars musste der Silberpreis je Feinunze (31,1 g) in 2018 ein deutliches Minus von 1,4 $ (-8,4 %) verbuchen. Im Tief wurden 14,00 $ erreicht, womit das Vorjahrestief noch einmal um 0,4 $ unterschritten wurde.

Die vier Zinsanhebungen der US-Notenbank und die Rückführung der Geldmenge verhalfen der amerikanischen Währung zu deutlicher relativer Stärke im Vergleich zu den anderen Fiat Währungen. Die boomende Weltwirtschaft und die somit starke industriellen Nachfrage konnten die enorm hohe Minenproduktion und die geringe Investmentnachfrage nicht ausgleichen.

Die Stärke des US-Dollars dürfte sich fortsetzen, weshalb auch in 2019 der Silberpreis in US-Dollar schlechter performen dürfte, als in Euro gerechnet. Da die überirdisch verfügbaren Bestände aufgrund des industriellen Verbrauchs und so die Marktkapitalisierung sehr gering sind, dürfte Silber in den kommenden zwei Jahren eine eindrucksvolle Trendwende vollziehen, sobald neue QE-Programme eine Diversifikation institutioneller Depots in inflationsgeschützte Anlagen erzwingen wird.

Aktuelle und historische Gold-Silber-Ratio

Unter der Gold-Silber-Ratio wird das Verhältnis des Goldpreises und Silberpreises zueinander verstanden. So kann mithilfe dieses Verhältniswertes ermittelt werden, wie viele Unzen Silber für eine Unze Gold eingetauscht werden können. Besonders im Hinblick auf Investitionsentscheidungen bietet die Gold-Silber-Ratio eine entscheidende Hilfe, da so eine optimale Verteilung des vorhandenen Kapitals auf die verschiedenen Anlagemöglichkeiten ermittelt werden kann. Dabei entwickelt sich die Ratio nicht in allen Fällen parallel zu den Gold- und Silberkursen, weswegen Kursverluste durch ein Beachten der Gold-Silber-Ratio nicht unbedingt umgangen werden können.

Gold-Silber-Ratio aktuell und historisch