Liebe Leserinnen und Leser,
das Wachstum der Weltwirtschaft seit der 2008er-Schuldenkrise in den USA beruht einzig und allein auf einem massiven Schuldenanstieg, den die führenden Notenbanken mit ihren Mini-Zinsen möglich machen. Um das Platzen der riesigen Blase zu verhindern, entwerten die Notenbanken die Fiat-Währungen allerdings immer mehr. Umso wichtiger ist es, physisches Gold zu besitzen.
Angetrieben von der Rekordfahrt am US-Aktienmarkt steigt der weltweite Aktienmarkt von einem Spitzenwert zum nächsten, selbst der DAX kratzt am Rekordhoch. Für Rückenwind haben zuletzt die Konjunkturdaten aus China gesorgt. Zwar war die Wirtschaft im vergangenen Jahr um lediglich 6,1 Prozent gewachsen, das war das niedrigste Plus seit 1990.
Allerdings war die Industrieproduktion im Dezember mit 6,9 Prozent deutlich stärker gestiegen als Volkswirte vorhergesagt hatten. Das hat bei Investoren die Hoffnung geschürt, dass es zu einer Belebung der chinesischen Wirtschaft kommen könnte, was auch die schwächelnde Weltwirtschaft und damit die US-Konjunktur ankurbeln würde. Laut der Weltbank war die Weltwirtschaft im vergangenen Jahr real, also inflationsbereinigt, um lediglich 2,4 Prozent gewachsen, das war der geringste Zuwachs seit 2009.
Wegen der Hoffnung auf eine Belebung der US-Wirtschaft waren nach der Vorlage der chinesischen Konjunkturdaten die Zinsen für zehnjährige US-Anleihen deutlich gestiegen. Dennoch ist der Goldpreis etwas geklettert und liegt mit rund 1.560 Dollar je Unze nur ein paar Prozent unter dem höchsten Niveau seit April 2013. Der Höhenflug sollte in den nächsten Monaten anhalten, was vor allem an der Fed liegen dürfte.
Anleihenmarkt zweifelt an möglicher Konjunkturbelebung in den USA
Im Gegensatz zu vielen allzeit optimistischen „Experten“ bezweifle ich nämlich weiterhin sehr, dass es auf absehbare Zeit zu einer Belebung der US- und damit der Weltwirtschaft kommen sollte. Darauf deuten einige der jüngsten US-Daten hin. So war die Industrieproduktion im Dezember um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat gesunken, das war etwas schlechter als erwartet. Das war zudem der siebte Rückgang innerhalb der vergangenen zwölf Monate.
Damit lag die Industrieproduktion im Dezember um 1,0 Prozent unter dem Vorjahresniveau, das war der größte Rückgang seit Oktober 2016. Offenbar profitiert die US-Industrie doch nicht so sehr vom Handelskrieg mit China, wie US-Präsident Donald Trump regelmäßig behauptet, oder? Vielmehr schwappt die Schwäche der Weltwirtschaft immer mehr auf die US-Industrie über, weshalb sie zusehends schrumpfen sollte. Dass die Daten für November nach unten korrigiert worden sind, sei nur am Rande erwähnt.
Die Folge: Trotz des jüngsten Anstiegs liegen die Zinsen für zehnjährige US-Anleihen mit knapp über 1,8 Prozent um lediglich 10 Basispunkte (0,1 Prozentpunkte) über dem Stand vom 11. Oktober 2019 (1,73 Prozent). An dem Tag hatte Trump die Einigung auf einen Phase-1-Deal angekündigt, der dann am 15. Januar 2020 unterschrieben worden ist. Zudem hatte die Fed am 11. Oktober angekündigt, zum Gelddrucken zurückzukehren und monatlich für 60 Mrd. Dollar US-Staatsanleihen zu kaufen.
Dass die Zinsen trotz des Phase-1-Deals und der massiven Liquiditätsschwemme der Fed dennoch praktisch unverändert sind zeigt, dass der Anleihenmarkt stark an einer möglichen Belebung der US-Wirtschaft zweifelt. Vielmehr sollten die Zinsen in den nächsten Monaten deutlich nach unten drehen, woraufhin die Rezessionsangst bei Investoren zurückkehren sollte.
US-Staatsschulden explodieren
Das dürfte allerdings die Chancen für Trumps Wiederwahl im November etwas beeinträchtigen. Daher hat sein Wirtschaftsberater Larry Kudlow zuletzt einmal mehr Steuersenkungen ins Spiel gebracht. Wenn die Wirtschaft so brummen würde, wie Trump bei jeder Gelegenheit behauptet, bräuchte man allerdings gar keine Steuersenkungen.
Und wie sollen sie finanziert werden? Natürlich auf Pump, wie sonst? Die Notenpresse der Fed muss künftig noch schneller laufen als derzeit, zumal Ausländer, wie Russland, oder China, verständlicherweise keine große Lust auf den Kauf von US-Staatsanleihen haben. Damit würden die US-Staatsschulden, die im vergangenen Jahr um horrende 1,2 Billionen Dollar nach oben geschossen sind, noch stärker steigen.
Dabei liegen sie mit dem Rekord von 23,2 Billionen Dollar bereits bei horrenden 105,5 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung – Rekord. Je mehr Dollar die Fed aber druckt, umso mehr entwertet sie die Fiat-Währung, was dem Goldpreis unweigerlich Rückenwind gibt. Entgegen ihrer Absicht ist die Fed also der Hauptgrund für den Höhenflug des Edelmetalls.
Weltweiter Schuldenberg wächst kräftig
Unglücklicherweise steigen die Schulden nicht nur in den USA, sondern auch im Rest der Welt kräftig. Laut dem Branchenverband Institute of International Finance (IIF) sind die weltweiten Schulden, also von Staaten, privaten Haushalten, Unternehmen und Banken, zwischen dem Ende des dritten Quartals 2018 und des dritten Quartals 2019 um umgerechnet rund 9 Billionen Dollar auf den Rekord von insgesamt 253 Billionen Dollar geklettert.
Damit liegen die Schulden bei horrenden 322 Prozent der jährlichen weltweiten Wirtschaftsleistung – ein Negativrekord! Zum Vergleich: Ende 2008, also wenige Monate nach der Pleite von Lehman Brothers, als das weltweite Finanzsystem wegen der Schuldenkrise in den USA kurz vor dem Abgrund stand, lagen die weltweiten Schulden mit horrenden 172,7 Billionen Dollar bei „nur“ 270,9 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung.
Die führenden Notenbanken, wie die Fed, die EZB und die japanische Notenbank, haben das weltweite Schuldenproblem „gelöst“, indem die Zinsen auf Rekordtiefs gedrückt und umgerechnet Billionen von Dollar gedruckt worden sind und so die Schuldensause am Laufen gehalten worden ist – unglaublich! Das IIF prognostiziert, dass die Schulden angetrieben von den Niedrigzinsen bis zum Ende des laufenden Quartals auf mehr als 257 Billionen Dollar steigen werden – das wäre ein Zuwachs um herbe 11 Billionen gegenüber dem Vorjahresniveau.
Um das zu Platzen der gigantischsten Schuldenblase aller Zeiten möglichst lange hinauszuzögern, dürften die Notenpressen von Fed, EZB und japanischer Notenbank in den nächsten Jahren immer schneller laufen. Damit entwertet das Trio allerdings die Fiat-Währungen Dollar, Euro und Yen immer weiter und heizt die Inflation kräftig an.
Dass die tatsächliche Inflation viel höher sein dürfte als die offiziell ausgewiesene Rate, dürfte allen Verbrauchern völlig klar sein. Die Folge dieser irrwitzigen Geldpolitik: Die Sparer werden immer weiter enteignet, während die Häuserpreise und die Mieten noch weiter in die Stratosphäre schießen werden. Damit verschärfen die Notenbanken die Ungleichheit zwischen Arm und Reich immer weiter – Wahnsinn!
Diese irrsinnige Geldpolitik beflügelt allerdings zwangsläufig den Goldpreis. Wenn die führenden Notenbanken ihre Währungen immer weiter entwerten, und in den nächsten Jahren höchstwahrscheinlich auch Strafzinsen in den USA drohen, dürften immer mehr Investoren versuchen, ihre Kaufkraft durch physisches Gold zu erhalten, was dem Preis Auftrieb gibt. Jetzt ist daher die Zeit, um Ihre Bestände weiter aufzustocken.