Liebe Leser,

vorigen Monat habe ich Ihnen hier die Bedeutung von Warren Buffetts Einstieg bei Barrick Gold ausführlich erklärt, weil dadurch deutlich wurde, dass die Goldhausse eine neue Anlegerschicht erreicht hat.

Der Sinneswandel Buffetts werde die vielen Goldskeptiker unter den US-Anlegern und insbesondere Fondsmanagern unter Druck setzen, ebenfalls im Edelmetallsektor zu investieren, schlussfolgerten wir.

Einen ersten Beleg für diese Dynamik lieferte jetzt der Ohio Police & Fire Pension Fund. Diese Pensionskasse des Öffentlichen Dienstes, die 15,7 Mrd. $ verwaltet, gab Anfang September bekannt, für 5 % der verwalteten Gelder Gold zu kaufen. Wichtiger noch als diese Entscheidung ist die Art und Weise, wie sie zustande gekommen ist. Wie bei den meisten US-Pensionskassen üblich, haben auch die Entscheidungsträger des Ohio Police & Fire Pension Fund die Verantwortung für ihre Anlagestrategie an eine Beratungsfirma delegiert. Tatsächlich haben sie bekanntgegeben, bei der Entscheidung für Gold einem Vorschlag ihres Beraters gefolgt zu sein.

In den USA spielen die Berater Institutioneller Anleger eine sehr wichtige Rolle. Ihr Einfluss auf die Entscheidungsträger ist groß. Deshalb ist es von weitreichender Bedeutung, wenn die Beratungsfirmen den Edelmetallsektor in ihre Empfehlungsliste aufnehmen.

Keynes kontra Rentiers

Zum Thema Pensionskassen und Nullzinspolitik hat der US-Analyst und Finanzmarkthistoriker James Grant einen interessanten Beitrag geleistet. Er beginnt mit einem Hinweis auf John Maynard Keynes, den Vater der als Keynesianismus bezeichneten Ideologie, der Staat könne den Wirtschaftszyklus erfolgreich steuern und er sollte das auch tun.

In seinem 1936 erschienenen Hauptwerk „General Theory of Employment, Interest and Money“ (Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes) empfahl Professor Keynes, der an der Universität Cambridge lehrte, das Aushungern der damals noch oft als Rentiers bezeichneten Sparer und Kreditgeber, indem man ihr Zinseinkommen streicht.

Pensionen sind nicht sicher

Genau das ist inzwischen geschehen durch die Nullzinspolitik der Zentralbanken, mit erheblichen Folgen für Pensionskassen – und damit ironischerweise auch für das Einkommen pensionierter Professoren. Laut Grant habe die mit einem Vermögen von 67 Mrd. Pfund größte private britische Pensionskasse, Britain’s Universities Superannuation Scheme, ein Defizit von 17,9 Mrd. Pfund. Um das Loch (vorübergehend) zu stopfen, sollen die Universitäten als Arbeitgeber und/ oder die rund 200.000 Universitätsangestellten als Mitglieder der Pensionskasse im kommenden Jahr eine kräftige Beitragserhöhung hinnehmen. Die Beiträge sollen sich mehr als verdoppeln auf bis zu 68 % der Gehälter.

Weltweit setzen Zentralbanker in großem Stil auf keynesianische Rezepte. An nahezu allen Universitäten lehren Ökonomie-Professoren fast ausschließlich das keynesianische Gedankengut. Ich bin gespannt, wie sie reagieren werden, wenn sie die Folgen des Keynesianismus am eigenen Geldbeutel zu spüren bekommen und den Gürtel enger schnallen müssen.

Höchste Zeit für Sie vorzusorgen, am besten mit Gold, aber mehr und mehr auch mit Silber!

Goldpreis pro Unze in US-Dollar von 2018 bis 2020 - 06.10.2020

Goldpreis pro Unze in $, 2018 bis 2020 | Gold befindet sich noch in einer frühen Phase einer langfristigen Hausse mit großem Gewinnpotenzial.

Quelle: StockCharts.com

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Herzliche Grüße

Ihr

Unterschrift Claus Vogt

Claus Vogt, Chefredakteur Krisensicher Investieren

P.S.: Anfang August stieg der Goldpreis auf über 2.000 $ pro Unze. Damit erreichte er wie erwartet das zweite obere Band meines Preisbänder-Indikators, der daraufhin den Beginn einer Korrektur signalisierte. Diese Korrektur, die kurz darauf begonnen hat, nähert sich langsam ihrem Ende. Noch hat mein Preisbänder-Indikator das nächste Kaufsignal nicht gegeben. Es spricht aber alles dafür, dass es dazu in den kommenden Wochen kommen wird. Lernen Sie meinen Preisbänder-Indikator kennen!

Über den Autor

Claus Vogt ist zusammen mit Roland Leuschel Chefredakteur des Börsenbriefes Krisensicher Investieren. Er hat die langfristige Goldhausse 2001 richtig vorhergesagt und in den Jahren 2000 und 2007 vor dem Platzen der Aktien- und Immobilienblase gewarnt. Jetzt prognostiziert er bei Gold und insbesondere den Goldminenaktien atemberaubende Chancen. Claus Vogt ist Buchautor (Das Greenspan Dossier, Die Inflationsfalle) und ehemaliger Finanzanalyst einer internationalen Großbank. Weitere Informationen unter: www.krisensicherinvestieren.com