Liebe Leser,

heute, am 3. November 2020, wählen die US-Amerikaner zum nunmehr 59. Mal einen Präsidenten. Wie üblich nehmen die Wahlen auch in der Börsenberichterstattung einen breiten Raum ein und die Auguren bemühen sich, die Folgen des möglichen Wahlergebnisses für die Aktienmärkte zu prognostizieren.

Dabei ist das Ergebnis für die Aktienmärkte relativ belanglos. Denn welche Partei im Weißen Haus regiert, hat bis auf ein paar Kapriolen kaum Einfluss auf das Börsengeschehen. Das zeigt jedenfalls die US-Finanzgeschichte.

Wahlen haben wenig Einfluss auf die Börse

Seit 1913 legte der Dow Jones Industrial Average durchschnittlich 8,4 % per annum zu, wenn die Republikaner den Präsidenten stellten und 11,3 % bei einem Demokraten. Umgekehrt war es, wenn man den Kongress betrachtet: Bei einer Mehrheit der Republikaner stieg der Dow um 13,0 % und um 10,3 %, wenn die Demokraten das Parlament beherrschten. Für die Börse spielt der Ausgang der US-Wahlen also keine Rolle. Das gilt überraschenderweise auch im Hinblick auf die von Präsidentschaftskandidat Joe Biden angekündigte Steuererhöhung.

In den vergangenen 80 Jahren wurden die Steuern sechs Mal in der von Biden vorgeschlagenen Größenordnung angehoben. In fünf dieser sechs Fälle stiegen die Aktienkurse im Jahr der Steuererhöhung. Das dürfte die Journalisten jedoch nicht davon abhalten, Biden die Schuld zu geben, falls er die Wahl gewinnt und der absurd überbewertete Aktienmarkt anschließend fallen sollte.

Ein vielsagender Blick nach New York

Mit 16 % ist die Arbeitslosigkeit in der Stadt New York gut doppelt so hoch wie die offizielle US-Arbeitslosenquote. Das Haushaltsdefizit für die Fiskaljahre 2020 und 2021 wird im Moment auf 10,4 Milliarden Dollar geschätzt. Die Hotels sind nur zu 40 % belegt, der internationale Tourismus ist im Vergleich zum Vorjahr um 93 % abgestürzt und der Leerstand der Geschäftszeilen betrage 31 %, schreibt der US-Analyst James Grant.

Laut Wall Street Journal wurden in der Madison Avenue in Manhattan kürzlich drei Hochhäuser zum Verkauf angeboten. Den Zuschlag habe der Höchstbietende von insgesamt 20 Interessenten zu einem Preis erhalten, der 80 % unter dem Spitzenwert des Jahres 2014 liege. Eine Erholung der Wirtschaft sieht anders aus.

Schlecht für die Aktienmärkte

Doch nochmal zurück zu den US-Wahlen: Dass die Wahlen für den mittel- und langfristigen Verlauf der Aktienmärkte bedeutungslos sind, ist eine schlechte Nachricht für Börsianer, die auf weiter steigende Kurse setzen. Der amerikanische Weltleitindex S&P 500 zeigt nämlich alle Zeichen einer wichtigen Topformation. Momentum, Sentiment, fundamentale Bewertung und Charttechnik ergeben zusammengenommen ein Bild, das eine gerade vollzogene Trendwende nach unten signalisiert. Daran kann weder der alte noch ein neuer US-Präsident etwas ändern.

S&P 500, Momentum-Oszillator 2019-2020

Der S&P 500 zeigt eine sehr bedenkliche Topformation, die durch die negative Divergenz des Preis- Momentum-Oszillators (blaue Pfeile) zusätzlich an Bedeutung gewinnt. | Quelle: StockCharts.com

Und die fundamentale Überbewertung, die der S&P 500 und mehr noch der NASDAQ 100 in den vergangenen Monaten erreicht hat, stellt alles in den Schatten, was es zuvor gegeben hat. Das heißt, es wurden sogar die Rekorde der Jahre 1929 und 2000 übertroffen. Deshalb erwarte ich in der nun folgenden Baisse mindestens eine Kursdrittelung des S&P 500 – ganz gleich, wer im Weißen Haus regiert.

Gut für Gold und ausgewählte Minenaktien

Im Unterschied zu den Aktienmärkten befindet sich der Edelmetallsektor in der Frühphase einer langfristigen Hausse. Hier sind keinerlei Anzeichen einer Topformation oder einer Überbewertung erkennbar. Vielmehr ist das Gegenteil der Fall. Das habe ich anhand einer Vielzahl bewährter Indikatoren in der Oktober-Ausgabe von Krisensicher Investieren ausführlich dargelegt.

Es gibt also keinen Grund an der Fortsetzung der Goldhausse zu zweifeln. Und mein Preisbänder-Indikator, der auch auf die im August begonnene Korrektur hingewiesen hat, steht jetzt kurz vor einem wichtigen Kaufsignal.

Nehmen Sie die großen Chancen wahr, die damit bei ausgewählten Gold- und Silberminenaktien angekündigt werden. Welche Minenaktien ich Ihnen jetzt schon zum Kauf empfehle, lesen Sie in meinem Börsenbrief Krisensicher Investieren – jetzt 30 Tage kostenlos.

Herzliche Grüße

Ihr

Unterschrift Claus Vogt

Claus Vogt, Chefredakteur Krisensicher Investieren

P.S.: Die weltweite Rezession wird weitergehen. Kaufen Sie Gold.

Über den Autor

Claus Vogt ist zusammen mit Roland Leuschel Chefredakteur des Börsenbriefes Krisensicher Investieren. Er hat die langfristige Goldhausse 2001 richtig vorhergesagt und in den Jahren 2000 und 2007 vor dem Platzen der Aktien- und Immobilienblase gewarnt. Jetzt prognostiziert er bei Gold und insbesondere den Goldminenaktien atemberaubende Chancen. Claus Vogt ist Buchautor (Das Greenspan Dossier, Die Inflationsfalle) und ehemaliger Finanzanalyst einer internationalen Großbank. Weitere Informationen unter: www.krisensicherinvestieren.com