Der Goldpreis blieb mit einem kleinen Minus von einem Viertel Prozent nahezu unverändert zur Vorwoche, wobei der Silberpreis etwas mehr verlor mit einem Wochenminus von einem halben Prozent. Angesichts eines schwachen US-Dollar, der in der letzten Woche 1,65 % verloren hatte, war die Performance der Edelmetalle jedoch sehr schwach. Der Goldpreis in Euro fiel dementsprechend um 1,92 % zur Vorwoche.

Auch der Platinpreis verlor 2,5 %, wogegen sich allein Palladium in der letzten Woche mit einem Plus von 7,2 % entgegen dem Trend behaupten konnte. Der Palladiumpreis fiel in den letzten Wochen und Monaten stark, weshalb es sich bei der aktuellen Preiserholung lediglich um eine technische Gegenbewegung handeln dürfte.

Die Goldminenaktien des HUI-Goldminenindex hielten sich entgegen dem Goldpreis stark und schlossen die Wochen unverändert, was auf die allgemein positive Tendenz am Standardaktienmarkt zurückzuführen sein dürfte. Das britische Pfund und der Euro konnten diametral gegensätzlich zum US-Dollar deutlich zulegen in der letzten Handelswoche.

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Obwohl der US-Dollar in der letzten Handelswoche Federn lassen musste, konnte der Goldpreis nicht zulegen

US-Konsumentenpreise stiegen weniger stark im Mai

Die desinflationären Tendenzen, die typisch für eine Rezession sind, mildern weiterhin den Inflationsdruck. Die Konsumentenpreise in den USA stiegen im Mai mit 4,0 % zum Vorjahr weniger stark als die 4,1 %, die der Markt erwartet hatte. Im Vormonat April lag der Preisanstieg zum Vorjahr noch bei 4,9 %. Der Preisanstieg im Vergleich zum Vormonat lag bei nur 0,1 %, wogegen es im Vormonat noch 0,4 % waren. Auch die Kerninflationsrate für Mai wurde am Dienstag veröffentlich und stieg mit 5, 3% der Markterwartung entsprechend weniger stark an als noch im Vormonat April mit 5,5 %. Zum Vormonat war die Kerninflation mit 0,4 % jedoch immer noch klebrig auf hohem Niveau, womit die Fed Zinsen für lange Zeit auf hohem Niveau begründet.

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Die Verbraucherpreise in den USA stiegen im Mai mit 4 % zum Vorjahr an

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Der Kerninflationsrate verharrt auf hohem Niveau

US-Notenbank legt Pause ein – Zwei weitere Zinsschritte bis Jahresende möglich

Die US-Notenbank (Fed) legte am Mittwoch nach zehn Zinserhöhungen in Folge eine Pause ein und beließ den Leitzins in der Spanne von 5,0 % bis 5,25 %. Der DOT-Plot der FOMC-Mitglieder deutet nun jedoch auf zwei weitere Zinserhöhungen in diesem Jahr hin. Mit den Zinsanhebungen hat die Fed auf den Anstieg der Marktzinsen reagiert und ist diesen gefolgt. Die Marktzinsen waren im letzten Jahr stark angestiegen, nachdem die US-Notenbank die stärkste Inflation seit Anfang der achtziger Jahre verursacht hatte. Die traditionelle Aufgabe der Notenbank zur Finanzierung des Staates und zur Rekapitalisierung des Bankensystems hatte seit Jahrzehnten zu einem verminderten Wirtschaftswachstum weit unter dem möglichen Potenzial gesorgt und immer wieder Wirtschaftskrisen verursacht. Viele Kritiker werfen der US-Notenbank deshalb eine rücksichtslose Geldpolitik zugunsten Weniger und auf Kosten  der Masse der Bevölkerung, insbesondere der kleinen Leute vor, weshalb der Ruf nach deren Abschaffung und einer Rückkehr zu einem stabilen Geldsystem mit einer Kopplung an Gold immer lauter wird.

Nachdem inflationsinduziert starken Zinsanstieg droht die US-Wirtschaft im nächsten Jahr in eine starke Rezession abzugleiten. Geschickte mediale Propaganda und eine zu niedrig ausgewiesene Inflationsrate konnten eine offene Rezession bisher verhindern und in die Zukunft verschieben, wenngleich diese im Untergrund längst schwelt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der USA soll in 2023 vermeintlich um ein Prozent wachsen, doch würde man die Inflation wie in den achtziger Jahren berechnen, so wäre diese längst in der Rezession.

Wie die letzte Zinsanhebung in Kanada zeigte, ist es nicht ausgeschlossen, dass selbst nach einer mehrmonatigen Pause die Leitzinsen erneut angehoben werden. US-Notenbankchef Jerome Powell wiederholte, dass Zinssenkungen in diesem Jahr nicht zu erwarten seien. Noch immer erwarten die meisten Marktteilnehmer eine Fortsetzung des Zinssenkungsmusters der letzten 40 Jahre, als die Zinsen sukzessive gesenkt und letztlich künstlich auf 0 % fixiert wurden. Diese Erwartung ist ein Fehler, denn nach einem Jahrzehnt mit Null- und Negativzinsen sind durch neuerliche Zinssenkungen keine positiven konjunkturellen Effekte mehr zu erwarten. Es wird keine Zinssenkungen und folgend wieder einen neuen Aktienbullenmarkt geben. Im Gegenteil müssen die Zinsen dauerhaft wieder auf ein faires Marktniveau von 4 Prozentpunkten oberhalb der Inflationsrate zurückkehren, um wieder ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum  zu ermöglichen. Es gibt gigantische Fehlallokationen in den westlichen Volkswirtschaften, die bereinigt werden müssen, weshalb das Einzige, das die Aktienmärkte treiben wird, neue Inflation verursacht durch das Drucken von Geld der Notenbanken sein wird. Gerade in dieser Phase der Stagflation werden in den nächsten Jahren Gold und Silber als sichere Häfen sehr gefragt sein und überproportional stark im Preis ansteigen.

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Die US-Notenbankbilanz verharrt auf hohem Niveau. Durch diese Gelddrucken hat die Fed die Inflation verursacht

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Markus Blaschzok Chefökonom SOLIT / Inhaber Blaschzok Research

Über den Autor

Markus Blaschzok ist als Dipl.-Betriebswirt (FH) und Certified Financial Technician Autor eines bekannten Marktkommentars mit dem Schwerpunkt auf Edelmetalle, Rohstoffe und Austrian Economics sowie eines Premium-Informationsdienstes für Händler, Trader und Investoren. Vor der Gründung seines Research-Unternehmens im Jahr 2010 war er Chef-Analyst bei einem international tätigen Edelmetallhändler mit Sitz in München. Seit 2015 ist er Chef-Analyst bei der SOLIT Gruppe.