Der Goldpreis zeigte zum Ende der letzten Handelswoche Stärke, nachdem das totalitäre chinesische Regime eine Machtübernahme Hongkongs, dem freiesten Land der Welt, anstrebt, worauf die US-Regierung Gegenmaßnahmen androhte. Auf der anderen Seite wirken die Lockerungen der Lockdowns, der die Weltwirtschaft in die Rezession gestürzt hatte, dämpfend auf den Goldpreis. Schweden, Japan und Südafrika sind ohne Lockdown durch die Krise gegangen und auf dem besten Weg einer Herdenimmunität.

In vielen US-Bundesstaaten widersetzen sich die Menschen dem staatlich verordneten Stillstand, sodass auch dort die Wirtschaft bald wieder anlaufen wird, da sich die zumeist demokratischen Gouverneure nicht länger gegen die Bevölkerung stellen können. US-Präsident Trump versprach, dass es selbst bei einer zweiten Infektionswelle keinen erneuten Lockdown geben werde, was die Aktienmärkte stützt, weshalb der S&P 500 immer noch bei fast 3000 Punkten notiert und der Nasdaq nahe seinem Allzeithoch. −

Vielen Analysten, Anlegern und Kommentatoren dämmert es erst jetzt, nachdem die Rallye an den US-Aktienmärkten gelaufen ist, dass die Aktienmärkte ihre Tiefs aufgrund der FED-Eingriffe womöglich nicht mehr erreichen werden und die Aktienbaisse in der Stagflation ausfallen könnte, womit diese sehr spät dran sind und dies schon fast als Kontraindikator zu werten ist. Wir hatten mit den QE-Programmen Mitte März Käufe im S&P 500 und bei den Minenaktien getätigt, da uns der Zusammenhang zwischen Liquidität und Anstiegen der Aktienmärkte sehr früh bewusst war. Die US-Notenbank hat ihre Bilanzsumme mittlerweile auf über sieben Billionen US-Dollar ausgeweitet, was einem Plus von 67 % binnen zwei Monaten entspricht. Diese künftige Abwertung des Dollars muss man bei der Bewertung der Aktienmärkte natürlich berücksichtigen, was auch der Grund sein wird, warum der Gold- und Silberpreis in den kommenden Monaten und Jahren massiv ansteigen werden.

Fed-Bilanzsumme 25.05.2020

Die Bilanzsumme der US-Notenbank stieg erstmals auf über 7 Billionen US-Dollar an.

Selbst Söder durfte nun verkünden, dass das Schlimmste der Krise vermutlich überstanden sei und gerade die linke Regierung in Thüringen hat nun alle Verbote aufgehoben, womit man sich nach dem Wahldebakel wieder die Gunst der Wähler sichern will.

Weltweit erholen sich die Volkswirtschaften nach dem Ende der Shutdowns deutlich schneller, als die meisten Ökonomen es je erwartet hätten. In einigen Hauptstädten der Welt ist der Kraftstoffverbrauch wieder auf das Vorkrisenniveau angestiegen, wie Daten von Reuters zeigen. Die weltweite Nachfrage nach Rohöl hat sich schneller erholt und gleichzeitig wurden die angestrebten Produktionskürzungen der OPEC+ Staaten schneller erreicht als erwartet, wodurch der Rohölpreis wieder auf 33 $ für die Sorte WTI im July Future ansteigen konnte. Die Gefahr eines nochmaligen Einbruchs des Rohölpreises auf negative Preise ist damit gebannt, nachdem in den letzten beiden Wochen die US-Rohölvorräte gesunken anstatt gestiegen waren.

Die Krise und die Shutdowns haben das Angebot und die Nachfrage an den Rohstoffmärkten extrem beeinträchtigt, weshalb Prognosen in diesen Märkten bis zu einer Normalisierung der Weltwirtschaft kurzfristig deutlich erschwert werden. Einerseits nimmt die Investmentnachfrage nach Gold zu, doch andererseits nimmt die Schmucknachfrage sowie die industrielle Nachfrage in der Rezession ab. So verkaufen Italiener aktuell ihr Gold und greifen damit ihre Ersparnisse an, um die fehlenden Einnahmen zur Bestreitung des Lebensunterhalts zu kompensieren. In Italien wurde die achtwöchige Schließung der Wirtschaft seit dem 4. Mai gelockert, doch bleibt die italienische Wirtschaft mit ihren verschuldeten Unternehmen und zehntausenden Arbeitslosen weiterhin auf den Knien, sodass eine Schrumpfung des BIPs auf Jahressicht von 10 % erwartet wird.

Dazu kommt eine FOMO am Aktienmarkt, weshalb weniger Investoren kurzfristig den sicheren Hafen des Goldes suchen. Insgesamt hat sich die Weltwirtschaft in vielen Ländern nach dem Ende der Shutdowns schneller erholt als manche es für möglich hielten, was optimistisch stimmt. Die Geldmenge und die ausgereichten Hilfen werden die Fiat-Währungen abwerten und letztlich die Edelmetallpreise stark ansteigen lassen. Einen Goldpreis von bis zu 2.000 $ in diesem Jahr und 2.400 $ im kommenden Jahr sind dabei konservative Schätzungen, weshalb man unbedingt sein Vermögen gegen Inflation absichern und Gold kaufen sollte.

Beste Grüße

Markus Blaschzok Chefökonom SOLIT / Inhaber Blaschzok Research

Über den Autor

Markus Blaschzok ist als Dipl.-Betriebswirt (FH) und Certified Financial Technician Autor eines bekannten Marktkommentars mit dem Schwerpunkt auf Edelmetalle, Rohstoffe und Austrian Economics sowie eines Premium-Informationsdienstes für Händler, Trader und Investoren. Vor der Gründung seines Research-Unternehmens im Jahr 2010 war er Chef-Analyst bei einem international tätigen Edelmetallhändler mit Sitz in München. Seit 2015 ist er Chef-Analyst bei der SOLIT Gruppe.