Ein Datenzulieferer der CFTC wurde durch eine Ransom-Schadsoftware in Geiselhaft genommen, weshalb die letzten beiden Aktualisierungen der CoT-Daten ausgefallen sind. Folgend sehen Sie deshalb die letzte Analyse vom 27.01.2023

Die Netto-Shortposition der BIG 4 wurde von 48 auf 46 Tage der Weltproduktion reduziert.
Die Netto-Shortposition der BIG 8 wurde von 68 auf 60 Tage der Weltproduktion reduziert.

Die Shortposition der BIG4 verringerte sich wieder um 2 Tage der Weltproduktion, was gut ist.

Der Preis fiel zur Vorwoche um 29 USC, während die Spekulanten mit 6 Tsd. Kontrakten Short gingen. Das ist neutral. Der COT-Index stieg daraufhin leicht von 53 auf 58 Punkte und zum Open Interest von 22 auf 32 Punkte, was noch besser ist. Die CoT-Daten für Silber haben sich schön verbessert.

Insgesamt fällt der neue CoT-Report für Silber neutral aus und bestätigt, dass Silber mindestens 3 US-Dollar fallen wird, wenn Gold gen 1.800 US-Dollar korrigiert. Nach oben bleibt nicht viel mehr Luft als bis 28 US-Dollar, wenn Gold weiter ansteigen sollte.

Technische Analyse zu Silber 13.2.2023

Im Verhältnis zum Open Interest sind die CoT-Daten mit einem CoT-Index zum Open Interest von 32 Punkten eher schlecht

Wie in den letzten Wochen erwartet, hat der US-Dollar zu einer Erholung gestartet und somit eine Korrektur am Gold- und Silbermarkt eingeleitet. Charttechnisch interessant ist, dass ein neuer kurzfristiger Abwärtstrend gehalten hat. Zuvor war der Silberpreis über zwei Monate hinweg in einer engen Handelsspanne von nur 1,2 US-Dollar gefangen, aus dieser er nun bärisch ausgebrochen ist.

Fallen die CPI-Daten morgen heißer aus, so dürfte sich die Korrektur noch einmal um 2 US-Dollar auf 20 US-Dollar fortsetzen. Ein weiterhin stärkerer US-Dollar dürfte den Gold- und Silberpreis kurzfristig erst einmal weiter belasten.

Technische Analyse zu Silber 13.2.2023 Bild 2

Silber ist dabei erneut unter eine wichtige Unterstützung zu fallen

Im Kurzfristchart wurde eine potenzielle Bullenflagge bärisch aufgelöst, was mein bevorzugtes Szenario war, nachdem sich der Silberpreis in den vergangenen zwei Monaten extrem schwach zum Goldpreis hielt. Die Korrektur bis in den Bereich von 20 US-Dollar – 21 US-Dollar läuft nun und es hat sich eine kurzfristige Bärenflagge gebildet, die letzten Freitag bärisch aufgelöst wurde. Nach einem Pull Back auf das Ausbruchsniveau wurde das Verlaufstief nun unterschritten. Es ist demnach Luft um weitere 2 US-Dollar entsprechend dieser Formation vorhanden.

Ein Katalysator für diese Bewegung werden die US-Inflationszahlen am morgigen Dienstag sein. Fallen diese heißer aus als es der Markt aktuell erwartet, so wird Silber auf etwa 20 US-Dollar fallen, wo man kurzfristig Short-Gewinne eindecken und wieder bullisch werden kann. Sollten die US-Inflationszahlen hingegen kühler ausfallen, so könnte die Bärenflagge negiert werden. Dennoch sollte sich die Stärke des US-Dollars fortsetzen und der Silberpreis weiter korrigieren in den nächsten Wochen.

Eine kleine Bärenflagge wurde letzte Woche aufgelöst

Langfristige Analyse

Silber handelte über fünf Jahre hinweg in einer Handelsspanne zwischen 14 US-Dollar auf der Unterseite und 19 US-Dollar auf der Oberseite. Seit dem bullischen Ausbruch Mitte 2020 ist das langfristige Chartbild grundsätzlich sehr bullisch.

Charttechnisch war der Preisrückgang auf 18 US-Dollar im letzten Sommer im Langfristchart ein idealtypischer Rücksetzer an den vorherigen langjährigen Abwärtstrend, von dem der Silberpreis nun abgeprallt ist. Silber konnte bereits aufgrund der Hoffnung neuer quantitativer Lockerungen in 2023 wieder ansteigen und in die Handelsspanne zwischen 22 US-Dollar und 28 US-Dollar zurückkehren. In diesem oder spätestens nächsten Jahr ist ein Ausbruch über 28 US-Dollar wahrscheinlich, worauf ein Anstieg auf 36 US-Dollar folgen sollte.

Noch spielen die Notenbanker den Falken, doch glauben die Märkte diesen offensichtlichen Bluff nicht mehr. Sobald die Rezession offen zutage tritt und die Notenbanken diese Chance nutzen, um mehr Geld zu drucken, werden erst Gold und danach Silber neue Allzeithochs erreichen. Dann wird die Nachfrage nach Gold und auch Silber zum Schutz vor Inflation stark ansteigen. Es dürfte sich dann über einige Jahre hinweg ein Defizit am physischen Markt entwickeln, das den Silberpreis weit über sein nominales Allzeithoch bei 50 US-Dollar tragen wird.

Das langfristige Chartbild ist immer noch bullisch

Schützen Sie Ihr Vermögen proaktiv mit meinem Premium-Marktkommentar, der Ihnen noch mehr Hintergründe und Anlageempfehlungen liefert, damit Sie bestmöglich in Edelmetalle investieren können.

Abonnieren Sie jetzt meinen Premium-Marktkommentar und seien Sie einen Schritt voraus.

Beste Grüße

Markus Blaschzok Chefökonom SOLIT / Inhaber Blaschzok Research

Über den Autor

Markus Blaschzok ist als Dipl.-Betriebswirt (FH) und Certified Financial Technician Autor eines bekannten Marktkommentars mit dem Schwerpunkt auf Edelmetalle, Rohstoffe und Austrian Economics sowie eines Premium-Informationsdienstes für Händler, Trader und Investoren. Vor der Gründung seines Research-Unternehmens im Jahr 2010 war er Chef-Analyst bei einem international tätigen Edelmetallhändler mit Sitz in München. Seit 2015 ist er Chef-Analyst bei der SOLIT Gruppe.