US-Präsident Donald Trump hat mit seinen Ankündigungen zu Strafzöllen für Turbulenzen an den Aktienmärkten gesorgt. Umso mehr Rückenwind hatte hingegen ein Edelmetall.
Das Top-Thema der vergangenen Tage an den Börsen war das Thema US-Strafzölle. Nachdem US-Präsident am vergangenen Wochenende Erlasse unterzeichnet hatte mit Strafzöllen von jeweils 25 Prozent auf Produkte aus Mexiko und Kanada, sowie zusätzlich 10 Prozent auf jene aus China, waren die Aktienmärkte in den USA und Deutschland tags drauf am Montag eingebrochen. Investoren hatten Sorge, dass die Strafzölle die Inflation in den USA anheizen und gleichzeitig die Konjunktur im Rest der Welt deutlich belasten würden.
Wenige Stunden später gab es allerdings Entwarnung, nachdem Trump die Strafzölle gegen Mexiko und Kanada jeweils für einen Monat ausgesetzt hat. Das hat für Erleichterung an den Börsen gesorgt, woraufhin S&P 500 und DAX zugelegt haben. Damit notieren die beiden Indizes nur knapp unter ihren Rekordhochs.
Hingegen hat China auf Trumps Zölle reagiert und seinerseits Strafzölle von 15 Prozent auf Kohle und Flüssigerdgas aus den USA angekündigt, sowie Zölle von 10 Prozent auf Öl und landwirtschaftliche Maschinen aus den USA. Allerdings waren Investoren erleichtert, dass von den Zöllen nur wenige Produkte betroffen sind, womit China deutlich weniger zurückgeschlagen hat als manche Experten erwartet hatten.
In dem Umfeld war die Rekordfahrt beim Goldpreis nahtlos weitergegangen, schließlich waren Investoren anfangs, nachdem Trump die Erlasse unterzeichnet hatte, in den sicheren Hafen Gold geflüchtet, woraufhin der Preis auf ein neues Rekordhoch gestiegen war. Damit wollten sich Investoren offenbar vor der heraufziehenden Inflationswelle schützen.
Anschließend gingen die Käufe der Investoren aber weiter, woraufhin sich der Höhenflug bei der Notierung des Edelmetalls fortgesetzt hat. Schließlich sind nach dem Aussetzen der Strafzölle die Zinsen für 10-jährige US-Anleihen auf Talfahrt gegangen, zumal die Zahlen zu den offenen Stellen in den USA, sowie jene zu den US-Industrieaufträgen jeweils deutlich schwächer waren als erwartet. Die sinkenden US-Zinsen haben den Dollar etwas mit nach unten gezogen, womit Gold gleich von zwei Seiten aus Rückenwind hatte.
Ist das nicht toll? Der Goldpreis steigt sowohl, wenn die Lage bei den Strafzöllen eskaliert, als auch, wenn sich die Lage bei den Strafzöllen etwas entspannt! Da hat man als Gold-Besitzer allen Grund zur Freude, oder?
Damit liegt der Preis bei rund 2.855 Dollar je Unze. Seit Jahresanfang steht damit ein Anstieg um stattliche 9 Prozent zu Buche. Damit hätten wohl selbst die größten Optimisten nicht gerechnet, oder? Auch ich nicht, muss ich ehrlich gestehen.
Warten auf US-Arbeitsmarktbericht
Umso gespannter warten Investoren auf die nächsten Konjunkturdaten aus den USA. Am Mittwoch, 5. Februar gibt ADP um 14.15 Uhr bekannt, wie viele Jobs die US-Privatwirtschaft geschaffen hat. Um 16 Uhr folgt vom Institute for Supply Management (ISM) der wichtige Einkaufsmanagerindex für den US-Dienstleistungssektor.
Am Freitag, 7. Februar steht dann der US-Arbeitsmarktbericht, der um 14.30 Uhr veröffentlicht wird, ganz oben auf der Agenda der Investoren. Laut den Schätzungen der Volkswirte sollen im Januar 158.000 Jobs geschaffen worden sein, nach den überraschend starken 256.000 für Dezember 2024. Zudem soll die Arbeitslosenquote im Januar 2025 bei niedrigen 4,1 Prozent stabil sein. Um 16 Uhr schließt dann das von der Universität Michigan veröffentlicht US-Verbrauchervertrauen den Datenreigen dieser Woche.
Je nachdem wie die Zahlen ausfallen, sei es von ADP bis zum US-Arbeitsmarktbericht, wird das für Ausschläge bei den US-Zinsen, sowie dem Dollar und damit an den Aktienmärkten, sowie beim Goldpreis sorgen.
Ich bin jedenfalls sehr zuversichtlich, dass die Rekordfahrt beim Goldpreis weitergeht.
Natürlich kann ich nicht ausschließen, dass es nach der Rally der vergangenen Monate kurzzeitig zu einem Rückgang um ein paar Prozent kommen könnte. Das würde allerdings nichts daran ändern, dass die Aussichten für das Edelmetall besser sind als je zuvor. Umso mehr Sinn macht es, die Bestände an physischem Gold weiter deutlich aufzustocken.