CoT-Daten für Palladium vom 10. Mai:

Der neueste Terminmarktreport zeigte kaum eine Veränderung zur Vorwoche und die Entwicklung zur Woche davor ist absolut neutral, wobei sich zum Open Interest eine leichte Schwäche zeigte. Der CoT-Index OI fiel mittlerweile auf 77 Punkte. Kein Grund optimistisch und euphorisch für Palladium zu sein. Sieht danach aus, als würde sich die trendlose Seitwärtsphase erst einmal fortsetzen und wir mit einer Rezession einen starken Preiseinbruch bekommen. Noch gibt es keinen Grund für Optimismus.

Palladium Blitz

Mit einem CoT-Index OI von 77 Punkten ist Palladium zwar überverkauft, doch zeigt sich Schwäche in den Daten

Technische Chartanalyse

Der langfristige Abwärtstrend am Palladiummarkt wurde Anfang März gebrochen, nachdem die wichtige langjährige Unterstützung zuvor bei 850 US-Dollar erreicht wurde. Bereits im Dezember kauften die Bullen einen Ausbruch aus dem Abwärtstrend, worauf ein kleiner Short-Squeeze folgte. Da das Überangebot am Markt jedoch so stark war, wurde diese kleine Rallye sofort wieder verkauft und die Bullen liefen in eine Falle. Wir hatten bereits vermutet, dass eine technische Erholung am Palladiummarkt nur von kurzer Dauer sein dürfte, da die CoT-Daten auf ein persistentes Überangebot am physischen Markt hindeuten. Folglich folgte auf die kurze Rallye ein noch stärkerer Einbruch auf eine langfristige Unterstützung bei 850 US-Dollar je Feinunze.

Im Falle einer Rezession mit einer Verkaufspanik an den Märkten, wäre es möglich, dass der Palladiumpreis nochmals stark einbricht, weshalb man mindestens eine drastische Lockerung der Geldpolitik als Reaktion auf eine Rezession abwarten sollte, bevor man in Palladium investiert.

Auf Sicht der nächsten Wochen bis Monate sollte sich die volatile Seitwärtsphase zwischen 850 US-Dollar auf der Unterseite und 1.200 US-Dollar auf der Oberseite fortsetzen. Der Palladiumpreis konnte bisher nicht von der Rallye am Goldmarkt profitieren, was die Schwäche bzw. das Überangebot am Markt deutlich aufzeigt.

Dennoch gibt es aufgrund des überverkauften Terminmarktes kurzfristig Chancen für den Palladiumpreis, solange sich der Goldpreis stark halten kann. Oberhalb des Abwärtstrends und über 1.100 US-Dollar würde ein Kreuzwiderstand im Palladiumchart brechen und weiteres Preispotenzial bis 1.300 US-Dollar je Feinunze freigeben. Kurzfristig agierende Trader sollten daher auf den kurzfristigen Abwärtstrend bei Palladium achten. Aufgrund des persistenten Überangebots am Markt dürften die Widerstände bei 1.200 US-Dollar oder 1.300 US-Dollar jedoch schon wieder neue Chancen für einen Short-Trade bieten.

Der Bärenmarkt dauert bereits seit zwei Jahren an und ein Ende dessen ist erst nach einer Rezession in Sicht

Langfristige Analyse

Der Palladiumpreis erreichte in den vergangenen Wochen die langfristige Unterstützung bei 850 US-Dollar, die kurzfristig auf Sicht der nächsten Monate erst einmal Halt bieten dürfte. Ein folgender Bruch des Abwärtstrends würde zu einer kurzweiligen Preiserholung führen, da der Terminmarkt überverkauft ist. Diese Erholung sollte jedoch relativ schnell wieder verkauft werden. Kurzfristig ist nun mit einer Konsolidierung auf diesem niedrigen Niveau zu rechnen. Mit einer Rezession wäre ein nochmaliger starker Preiseinbruch denkbar. Die nächsten technischen Unterstützungsmarke liegt bei 850 US-Dollar und darunter bei 570 US-Dollar, was in einer Rezession im Rahmen eines Nachfrageschocks durchaus erreicht werden könnte. Letzteres wäre ein sehr interessantes Preisniveau für ein langfristiges Investment auf Sicht von mehreren Jahren.

Palladium Weekly

Der Abwärtstrend wurde gebrochen, nachdem die wichtige Unterstützung bei 850 US-Dollar gehalten hat

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Beste Grüße

Markus Blaschzok Chefökonom SOLIT / Inhaber Blaschzok Research

Über den Autor

Markus Blaschzok ist als Dipl.-Betriebswirt (FH) und Certified Financial Technician Autor eines bekannten Marktkommentars mit dem Schwerpunkt auf Edelmetalle, Rohstoffe und Austrian Economics sowie eines Premium-Informationsdienstes für Händler, Trader und Investoren. Vor der Gründung seines Research-Unternehmens im Jahr 2010 war er Chef-Analyst bei einem international tätigen Edelmetallhändler mit Sitz in München. Seit 2015 ist er Chef-Analyst bei der SOLIT Gruppe.