Positionierung der spekulativen Anleger (Commitments of Traders)
Die Netto-Shortposition der Big 4 erhöhte sich von 49 auf 55 Tage der Weltproduktion und die der Big 8 erhöhte sich von 77 auf 89 Tage. Der Preis fiel um 1,28 USD. Die Positionierung und der CoT-Index (bei 24 Punkten) blieben unverändert. Auf die Stärke folgt die Schwäche, wovor ich die letzten Wochen gewarnt hatte. Die ETF-Käufe haben aufgehört und alles was bleibt, ist ein physisches Überangebot. Die Bereinigung am Terminmarkt hatte zum Stichtag des 10. September noch nicht einmal begonnen.
Da kann noch viel mehr kommen. Auf der anderen Seite hat man den Preis nach unten manipuliert, was die Schwäche etwas relativiert. Im Augenblick wäre es gar möglich, dass es zu einem Rücksetzer auf den gebrochenen Abwärtstrend kommt, solange die politische Lage ruhig bleibt und der Aktienmarkt weiter haussiert.
Die Marktteilnehmer sind aktuell, nach einem historisch starken Preisanstieg, sehr bullisch.
Die einfache Darstellung zeigt, dass sich die Position der Spekulanten im roten Bereich befindet.
Silber: Stärkster Anstieg seit 2011
Der Preisanstieg im Silber der letzten Wochen und Monate war der stärkste Anstieg ohne Zwischenkorrektur seit dem Jahr 2011. Insbesondere der Preis wurde zuletzt von starker Investmentnachfrage in ETF-Produkte getrieben. Die Spekulanten hatten zuletzt zwar ein Extremniveau erreicht, doch sahen wir in 2016 schon ein bullischeres Sentiment. Der starke Anstieg ohne Korrektur dürfte viele Spekulanten, die auf eine Korrektur gewartet haben, von weiteren Käufen abgehalten haben. Ein ähnliches Verhalten der Spekulanten sahen wir beispielsweise am Palladiummarkt, der primär durch physische Nachfrage und weniger durch Spekulation getrieben wurde.
Charttechnisch ist der Bruch des langfristigen Abwärtstrends ein extrem positives Kaufsignal. Mehrere Widerstände konnten ohne Gegenwehr durchbrochen werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Silberpreis noch einmal unter 14 USD fällt, ist nach diesem Kaufsignal äußerst gering und geht aktuell gegen Null. Einen Rücksetzer auf das vorherige Ausbruchsniveau ist unter Umständen und angesichts der immer noch extremen Positionierung am Terminmarkt hingegen durchaus denkbar.
Ein Katalysator dürfte der Zinsentscheid der US-Notenbank am Mittwochabend sein. Werden die Zinsen gesenkt, so dürfte es weitere Käufe in teilweise physisch besicherte ETFs geben, die für eine weitere vorübergehende relative Stärke sorgen sollten. Der Preis könnte dann auf hohem Niveau noch einige Zeit konsolidieren. Liefert die Fed am Mittwoch jedoch nicht und bleiben die Zinsen unverändert, dann droht eine weitere Korrektur des Silberpreises auf 16 USD. Zwischen dieser Unterstützung und dem ehemaligen Abwärtstrend sehen wir dann gute Nachkaufgelegenheiten und eine gute Chance für einen neuen Aufbau spekulativer Positionen auf einen steigenden Silberpreis.
Der Silberpreis konnte in der Spitze bis auf 19,60 USD ansteigen.
Silber in Euro: Sehr bullisch für Investoren im Euroraum
In Euro konnte der Silberpreis sogar einen mehrjährigen Abwärtstrend überwinden. Wir hatten im Vorfeld auf diesen Abwärtstrend aufmerksam gemacht und ein langfristiges Kaufsignal in Aussicht gestellt. Entsprechend stark konnte Silber ansteigen. Aufgrund des neuen QE-Programms der EZB, ist mit einem weiteren Anstieg des Silberpreises in Euro in den kommenden Monaten und Jahren zu rechnen. Wir halten es für möglich, dass Silber in Euro zum Ende des nächsten Jahres gar wieder in den Bereich um die 30 Euro je Feinunze vorstoßen könnte. Nach dem Bruch des Abwärtstrends ist die charttechnische Situation sehr bullisch und ein neuer Bullenmarkt dürfte sich ausbilden. Die Unterstützung bei 12,50 Euro hat sechs Jahre gehalten. Es ist äußerst unwahrscheinlich bis undenkbar, dass dieser günstige Preis noch einmal erreicht wird. Der nächste Rücksetzer könnte wohlmöglich die letzte Kaufchance sein, um beim nächsten Kaufimpuls mit stark und schnell steigenden Preisen dabei zu sein.
Silber in Euro hat den langfristigen Aufwärtstrend gebrochen und dürfte weiter ansteigen in den nächsten Jahren.