Silber: Massive Manipulation als Silber ein Eigenleben entwickelte
Positionierung der spekulativen Anleger (Commitments of Traders)
Der Preis stieg um 21 US-Cent und der CoT-Index um 10 Punkte, was normalerweise eine neutrale Entwicklung wäre. Die CoT-Daten für Silber haben sich zur Vorwoche jedoch verschlechtert. Erst sahen wir zwei Wochen lang Manipulationen, doch in der letzten Woche konnten wir keine Manipulation ausmachen.
In dieser Woche, als der Silbermarkt scheinbar eng wurde und sich ein Ausbruch aus dem Abwärtstrend anbahnte, sahen wir hingegen erstmals seit sechs Monaten wieder eine extrem starke Manipulation, just nachdem Silber ein Eigenleben entwickelte und relative Stärke zum Gold zeigte. Jetzt, da es brenzlig wird, gibt es nach Monaten ganz plötzlich einen gigantischen Aufbau an nackten Shorts am Terminmarkt… Nachtigall ick hör Dir trapsen… Scheinbar haben in der letzten Woche bis Dienstag immer mehr Käufer auf eine Aufholjagd des Silbers zum Anstieg des Goldpreises gewettet. Die Lage am physischen Markt wurde scheinbar deutlich eng durch die gestiegene Investmentnachfrage, denn am Terminmarkt gab es keine nennenswerten Käufe von Spekulanten.
Man hielt sofort mit der stärksten Manipulation seit 6 Monaten in Höhe von 20 Tagen der Weltproduktion dagegen, um einen Ausbruch zu verhindern, was die Daten der CFTC bei den großen Händlern belegen. Die CoT-Daten in der kommenden Woche werden sehr wahrscheinlich zeigen, dass die Position bei den Big 4 explodiert ist, während auch die Spekulanten massiv gekauft haben. Es sei denn, der Goldpreis bricht bis zum Schlusskurs am Dienstag ein und es kommt auch zu einem Einbruch beim Silber, doch dürfte das bis Dienstag nicht unbedingt geschehen.
Der Terminmarkt nähert sich nach dem starken Anstieg dem Verkaufsbereich auf zyklische kurzfristige Sicht.
Die einfache Darstellung zeigt, dass sich die Position der Spekulanten nun im roten Bereich befindet und eine Korrektur des Anstiegs wahrscheinlicher geworden ist.
Silber in USD: Abwärtstrend gebrochen – langfristiges Kaufsignal
Als der Goldpreis über dem Widerstand bei 1.355 $ ein Kaufsignal generierte und massiv anstieg, zeigte der Silberpreis in den vergangenen zwei Monaten relative Schwäche. Der Ausbruch aus dem Abwärtstrend wollte einfach nicht gelingen, da das physische Überangebot zu mächtig war. Wir konnten in dieser Zeit nicht einmal Manipulationen am Terminmarkt ausmachen.
Über die letzten Wochen baute sich dann scheinbar durch die gestiegene Investmentnachfrage am physischen Markt über Käufe von physischem Silber sowie von ETFs immer mehr Kaufdruck auf. In den letzten fünf Tagen war der Kaufdruck so stark geworden, dass Silber zu steigen begann, obwohl Gold seitwärts lief. Diese relative Stärke des Silberpreises tritt in der Regel immer am Ende einer zyklischen Aufwärtsbewegung auf, weshalb wir auch dann immer die stärksten Eingriffe am Terminmarkt beobachten können.
Der Bruch des Abwärtstrends gibt dennoch ein langfristiges Kaufsignal. Da sich in den letzten anderthalb Jahren fundamentale Schwäche und ein Überangebot zeigte, dürften die nächsten Monate extrem volatil werden. Allein die gestiegene Investmentnachfrage war für diesen aktuellen Anstieg verantwortlich. Kommt es hingegen zu einem Käuferstreik, da der Goldpreis eine gesunde Zwischenkorrektur einleitet, so könnte Silber schnell wieder in den Überschuss rutschen und deutlich korrigieren. Ein Test des Ausbruchsniveaus ist daher durchaus wahrscheinlich zum aktuellen Zeitpunkt. Insbesondere dann, wenn die US-Notenbank am 31. Juli enttäuscht und keine Zinssenkung um 50 Basispunkte liefert, wird die Nachfrage voraussichtlich sofort abebben und das Überangebot wieder da sein. Alles was dann bleibt, ist eine große Menge an Spekulanten, die Long sitzen und irgendwann die Reißleine ziehen müssen und werden.
Auch wenn kurzfristig die Luft dünn geworden ist, so ist der Ausbruch ein Zeichen für eine Trendwende und eine von nun an sukzessiv steigende Investmentnachfrage, die letztlich für ein dauerhaftes Defizit in diesem Markt sorgen wird. Physische Käufer auf langfristige Sicht sollten daher nun aktiv werden und kaufen, während Trader Stop Loss Orders platzieren sollten. Nach dem Abschluss eines bestätigenden Rücksetzers an das Ausbruchsniveau wäre der Weg frei für einen erneuten Anstieg bis 17,40 $, wo der nächste signifikante Widerstand liegt.
Der Silberpreis brach aus dem Abwärtstrend aus und stieg gleich noch über den nächsten Widerstand bei 16 $.
Silber in Euro: Die Unterstützung bei 12,50 Euro hat gehalten
Der Silberpreis in Euro stieg mittlerweile auf 14,80 Euro je Feinunze in der Spitze. Wie folgender Chart zeigt, ist der Ausbruch aus dem Abwärtstrend ein historisches Ereignis, das von nun an zunehmend Investoren und Spekulanten in diesen Markt ziehen wird. Silber wird in den nächsten Jahren in Sprüngen die Widerstände bei 16 Euro, 18,80 Euro und bei 22 Euro anlaufen. Sobald das Hoch bei 32 Euro erreicht wird, geht die Rallye am Silbermarkt erst richtig los.
In den letzten Jahren wurde ich nicht müde, immer und immer wieder auf die antizyklische Kaufchance bei Silber im Bereich von 12,50 Euro bis 13,50 Euro hinzuweisen, da wir aufgrund des schwachen Euros mit keinem Unterschreiten dieser Unterstützung mehr gerechnet haben. Wir behielten nun Recht und anstatt eines weiteren Einbruchs mit dem Erreichen des Abwärtstrends, kam es nun zu einem Anstieg über den Abwärtstrend und zu einem langfristigen Kaufsignal.
Silber in Euro stieg über den langfristigen Abwärtstrend an, was die Trendwende einläutet.
In den nächsten Monaten wird sich der Silberpreis noch schwerfällig zeigen und eine hohe Volatilität an den Tag legen, was typisch für den Beginn eines neuen Bullenmarktes ist. Die Investmentnachfrage nach Silber wird mit der Investmentnachfrage nach Gold sukzessive zunehmen und der enge Silbermarkt wird relativ schnell in ein Defizit rutschen, in welchem der Silberpreis immer weiter ansteigen wird. Noch wird der Anstieg langsam erfolgen und bis zum Erreichen des Allzeithochs könnten ein bis zwei Jahre vergehen. Je nachdem, wie die Geldpolitik agieren wird, wird dann der Silberpreis über dem Allzeithoch dynamisch exponentiell ansteigen.
Kurzfristig ist noch mit Rücksetzern auf das Ausbruchsniveau bei 13,50 Euro zu rechnen, wobei auf Jahressicht ein Anstieg bis 17,50 Euro denkbar ist, wenn die Notenbanken weiterhin dovish bleiben.
Der Bruch des Abwärtstrends stellt ein langfristiges Kaufsignal dar.