Positionierung der spekulativen Anleger (Commitment of Traders)
Hinweis: Die Teilschließung der US-Regierung hatte dazu geführt, dass die US-Terminmarktaufsicht den CoT-Report vom 21.12.2018 über fünf Wochen hinweg nicht veröffentlicht hatte. Seit Beendigung des Shutdowns aktualisiert die CFTC die fehlenden Reporte in wöchentlichen Schritten. Bis Anfang März werden die Daten nicht nur Freitagabend, sondern auch Dienstagabend um 21:30 Uhr aktualisiert, um langsam wieder auf den aktuellsten Stand aufzuschließen.
Der Preis stieg um 49 USD zur Vorwoche und die Spekulanten gingen dafür mit 7,5 Tsd. Kontrakten netto long, was im Vergleich zu den Vorwochen eine starke Entwicklung ist. Dennoch zeigt sich zum ersten Report in diesem Jahr relative Schwäche. Die Manipulanten mussten gegenhalten, was zu erwarten war. Die Netto-Shortposition der Big 4 erhöhte sich von 53 auf 58 Tage der Weltproduktion und die der Big 8 erhöhte sich von 69 auf 78 Tage. Die Produzenten hielten mit einem CoT-Index von 33 Punkten eine bärische Position, insbesondere wenn man einen Blick auf die Amplitude im Chart wirft. Demnach dürfte der CoT-Index wohl eher bei 12 Punkten und vor drei Wochen bereits sehr nahe am Verkaufsbereich gelegen haben.
Die CoT-Daten dürften mittlerweile noch extremer sein und ein Verkaufssignal zeigen.
Der Terminmarkt war zum 29. Januar im überkauften Bereich.
Die einfache Darstellung im roten Bereich zeigt, dass die Spekulanten schon sehr einseitig bullisch positioniert waren.
Silber in USD: Kann der Abwärtstrend überwunden werden?
Silber konnte nicht annähernd mit dem Gold gleichziehen und die Performance der letzten Monate war relativ schwach. Der Terminmarkt zeigt Schwäche und es scheint weiterhin ein temporäres physisches Überangebot am Markt zu geben. Die Investmentnachfrage dürfte aufgrund der Änderung in der Geldpolitik der Notenbanken langsam zunehmen. Die relative Stärke in den letzten zwei Wochen könnte ein erstes Indiz hierfür sein.
Beim Silber in USD scheint der Abwärtstrend und der Kreuzwiderstand kurzfristig zu halten. Dieser bildet sich aus einem Abwärtstrend und einem mittelfristigen Widerstand einer ehemaligen Unterstützung. Short-Seller haben hier aktuell ein perfektes Setup für einen Short-Einstieg mit einer ersten Position, da man den Stop Loss über dem Abwärtstrend platzieren kann. Das CRV für einen steigenden Preis ist kurzfristig nicht gut, wogegen mehr für eine letzte Korrektur spricht. Die Änderung der Geldpolitik hat auch Auswirkungen auf Silber und wird hier sukzessive in den kommenden Monaten den Preis stützen. Noch entzieht die FED dem Markt jedoch 50 Mrd. Dollar, was kurzfristig noch belasten könnte.
Über dem Kreuzwiderstand mit Preisen über 16,20 $ ist Silber long. Der nächste Widerstand läge bei 17,20 $ je Feinunze. Unterstützungen bei einer Korrektur liegen aktuell bei 14,90 $ und bei 14 $ je Feinunze.
Der Preisanstieg scheiterte bisher dreimal an dem Widerstandsbereich um die 16 $ herum.
Silber in Euro: Kreuzwiderstand überwunden
Das Chartbild für Silber ist viel bullischer. So wurde ein Abwärtstrend an einem Kreuzwiderstand überwunden, was bullisch stimmt. Dies zeigt, dass sich die Bildung eines nachhaltigen Bodens höchstwahrscheinlich fortsetzen wird und nochmalige finale Abverkäufe eher unwahrscheinlich sind.
Zum anderen gelang eine Rückkehr in die engere Handelsspanne zwischen 13,50 € auf der Unterseite und 16 € auf der Oberseite. Seit über fünf Jahren bildet sich hier auf Eurobasis ein Boden aus, wobei das Risiko für Abverkäufe darunter aufgrund der lockeren Geldpolitik in Europa mit jedem weiteren Tag abnimmt. Wir halten es für möglich, dass der Euro zum US-Dollar auf 1,05 $ fallen wird in diesem Jahr, was den Preis weiter stützen wird. Im Laufe des Jahres sind Notierungen um die 16 € je Feinunze durchaus denkbar.
Ein kurzfristiger Aufwärtstrend ist intakt und der nächste Widerstand liegt bei 15 € je Feinunze. Kurzfristig ist Silber überkauft und eine Korrektur scheint möglich, die jedoch nicht weit zurückführen sollte. Die Unterstützung bei 12,50 € ist eine technische Bastion, die nachhaltig sein sollte, bis die Notenbanken neue QE-Programme veröffentlichen und Silber dann aus der langjährigen trendlosen Handelsspanne ausbricht, um neue Hochs zu erklimmen.