Positionierung der spekulativen Anleger (Commitment of Traders)
Die Stilllegung der Regierung in den USA, im Zuge des Haushaltsstreits der Demokraten und Republikaner, hat dazu geführt, dass die US-Terminmarktaufsicht den CoT-Report vom 28.12.2018 nicht wie ursprünglich geplant veröffentlicht hat. Es könnte sein, dass die US-Börsenaufsicht keinen neuen CoT-Report veröffentlichen wird, bis der Haushaltsstreit beigelegt ist und die Regierung offiziell wieder die Arbeit aufnimmt. Man versucht über alle Kanäle Druck auszuüben, um eine Einigung zu erzielen.
Die immer noch relativ aktuellen, wöchentlich von der US-Terminmarktaufsicht „CFTC“ veröffentlichten Daten für Platin befanden sich in den letzten Wochen bereits auf einem relativ überkauften Niveau. Den Spekulanten gelang es nicht, den Preis nach oben zu treiben. Eine fundamentale Schwäche ist seit einem Jahr zu sehen, wobei diese wahrscheinlich noch mindestens einige Monate anhalten wird.
Zum vorletzten Report stieg der Preis um 5 $ und die Spekulanten gingen mit 0,7 Tsd. Kontrakten long. Dies scheint diesmal eine neutrale Entwicklung zu sein. Der CoT-Index fiel minimal auf 64 Punkte, doch sind die Daten immer noch als eher neutral einzustufen. Man muss im Platin in den kommenden Monaten mit einem neuen Mehrjahrestief rechnen, da das physische Überangebot am Markt zu hoch ist und anhalten dürfte. Platin ist mittlerweile uninteressant für das Trading – egal ob long oder short. Sollte es noch einmal einen begrenzten Anstieg im Zuge eines ansteigenden Goldpreises geben, dann wäre das eine gute Chance für einen Short-Trade mit gutem CRV.
Der Terminmarkt ist neutral bis leicht bärisch und zeigt deutliche relative Schwäche.
Die einfache Darstellung zeigt, dass sich die Positionierung im neutralen gelben Bereich befindet.
Platin in US-Dollar: Platin bildet eine Fortsetzungsformation aus
Seit Anfang Dezember handelt der Platinpreis in einer engen Handelsspanne von nur zwanzig US-Dollar. Einerseits steigen Gold und Silber, was den Platinpreis stützt, doch andererseits ist das fundamentale Überangebot am physischen Markt so groß, dass der Platinpreis fallen wird. Es gibt kurzzeitig also eine Pattsituation, die zu dieser engen Handelsspanne führte.
Der Hintergrund dieser Pattsituation gibt uns daher auch den Hinweis darauf, dass es sich hier nicht um eine Bodenbildung mit einem höheren Tief handelt, auf das ein neues Verlaufshoch mit einem Preis über 880 $ folgen wird. Viel wahrscheinlicher bildet sich gerade eine Fortsetzungsformation aus, die nach unten hin aufgelöst werden wird und in den kommenden Wochen und Monaten zu tieferen Preisen führen dürfte.
Sollte der Goldpreis aufgrund exogener Faktoren weiter ansteigen und sogar den starken Widerstandsbereich bei 1.320 $ überwinden können, so wäre es möglich, dass Platin dennoch kurzzeitig mit nach oben zieht, um erneut die Widerstände bei 840 $ bzw. 880 $ anzulaufen. Dies wäre für Trader ein Glücksfall, denn an diesen beiden Widerständen erhöht sich jeweils das Chance-Risiko-Verhältnis für einen kurzweiligen Short-Trade.
Wir hoffen, dass die CoT-Reporte seitens der US-Terminmarktaufsicht bald wieder aktualisiert werden, damit wir die Stärke und Schwäche in diesem Markt abschätzen können. Ein Anstieg bei gleichzeitiger Schwäche wäre das ideale Setup für einen kurzfristigen Trade.
Der Platinpreis handelt seit Anfang Dezember in einer engen Handelsspanne von nur zwanzig US-Dollar.
Platin in Euro: Bessere Chancen für Anleger im Euroraum
Der Platinchart in Euro ist weiterhin bärisch, wobei dieser besser aussieht als in US-Dollar. Der Rückfall in den zuvor kurzzeitig gebrochenen Abwärtstrend war ein erneutes Verkaufssignal für Platin. Dennoch konnte sich der Preis unmittelbar unterhalb des Abwärtstrends kurzzeitig stabilisieren. Solange der Euro oberhalb von 1,13 $ notiert und somit diese Unterstützung verteidigt, muss man damit rechnen, dass der Preis von Platin auch in Euro in den kommenden Wochen und Monaten fallen wird.
Geht der Euro in den kommenden Monaten jedoch wieder auf Tauchfahrt um in Richtung der Parität zum US-Dollar zu marschieren – wonach es aktuell aussieht – so könnte es einen nachhaltigen Bruch des Abwärtstrends geben. Daraufhin könnte eine Bodenbildung oder sogar die Ausformung eines leichten Aufwärtstrends in Euro folgen. Solange die rezessiven Tendenzen anhalten bzw. solange, bis die Notenbanken darauf mit neuen QE-Programmen reagiert haben, solange dürfte der Platinpreis jedoch relativ schwach bleiben und eher trendlos seitwärts laufen.
In Euro gerechnet hat der Platinpreis bessere Chancen.
Langfristig sehr gute Chancen für physische Investoren
Das Ratio von Platin zu Palladium sowie von Platin zu Gold zeigt uns seit geraumer Zeit, dass Platin in der langfristigen historischen Betrachtung sehr günstig ist. Langfristig orientierte Investoren finden daher gerade bei diesem Edelmetall enorme Chancen bei einem begrenzten Risiko. Palladium sollte in einem Edelmetalldepot untergewichtet werden, wobei Platin im Vergleich zu dem sonst üblichen Anteil von 5 % bis 10 % eines Edelmetalldepots übergewichtet werden sollte. Auf Sicht der kommenden zehn Jahre ist es sehr gut möglich, dass Platin insbesondere das aktuell sehr teure Palladium, sowie auch das Gold outperformen könnte. Für langfristige Investoren auf Sicht von zehn Jahren bietet sich daher gerade ein Kauf von Platin an.
Platin ist historisch günstig zu Palladium.
Platin ist historisch günstig zu Gold.