Platin: Massive Manipulation als Silber ein Eigenleben entwickelte
Positionierung der spekulativen Anleger (Commitments of Traders)
Von allen vier Edelmetallen hat Platin immer noch die besten CoT-Daten. Aufgrund der langfristigen Baisse im Platinmarkt trauten die Spekulanten Platin bisher nur zögerlich einen Anstieg zu, weshalb diese trotz des Preisanstieges bei Gold und Silber bisher nicht gewillt waren, auch den Platinpreis nach oben zu treiben.
Kurzfristig scheint die Investmentnachfrage in Münzen und ETFs stark gewesen zu sein. Stärke und Schwäche wechseln sich seit anderthalb Jahren jedoch immer wieder ab. Mit einem CoT-Index von 49 Punkten ist das Sentiment im historischen Vergleich noch neutral und die Daten eher bullisch für Platin. Langfristig dürfte das physische Überangebot, das wir in den letzten anderthalb Jahren sahen, noch einige Zeit Bestand haben und sich weiterhin Schwäche in den CoT-Daten zeigen. Dies gilt insbesondere dann, wenn eine Rezession zu einem Einbruch bei Neuwagenverkäufen führen wird.
Die Stärke, die zeitweise immer wieder auftauchte, war stets gestiegener Investmentnachfrage geschuldet. Die CoT-Daten sind insgesamt eher gut und sprechen für einen noch etwas steigenden Preis. Auf der anderen Seite stieg die Investmentnachfrage am physischen Markt an und dennoch stellte sich kein Defizit ein, was bärisch ist. Nach dem erfolgreichen Short-Trade stehen wir kurzfristig weiter abseits und erwarten einen erneuten Test der Unterstützungen in den nächsten Wochen.
Der Terminmarkt lässt noch etwas Luft für einen weiteren Preisanstieg.
Die einfache Darstellung zeigt, dass sich die Position der Spekulanten nun im gelben neutralen Bereich befindet.
Platin in USD: Bodenbildung setzt sich fort
Wir hatten einen erfolgreichen Short Trade von 900 $ auf 800 $, wo wir letztlich die Gewinne mitnahmen. Platin zeigte sich dann lange Zeit sehr schwach relativ zu dem starken Preisanstieg des Goldes. Erst als der Silberpreis ein Eigenleben entwickelt hatte und auch ansteigen konnte, wurden die Spekulanten beim Platin mutig und handelten den Preis bis auf 890 $ je Feinunze.
Der Terminmarkt zeigt auf Sicht der letzten Monate eine leichte relative Stärke, weshalb der Platinpreis in Kürze das Hoch vom April überwinden könnte. Insgesamt steht der Edelmetallsektor jedoch vor einer Korrektur und auch Platin dürfte dann noch einmal bis auf 800 $ korrigieren, da sich in den letzten anderthalb Jahren relative Schwäche zeigte. In letzter Zeit gab es eine enorme Investmentnachfrage, die den Preis stützte, was die Stärke der letzten Zeit erklärt. Wir denken jedoch, dass diese starke Investmentnachfrage nicht ewig anhalten wird und sich zumindest noch eine Weile ein Überangebot zeigen dürfte. Risiken sehen wir in einer Rezession, in der die industrielle Nachfrage kurzzeitig noch einmal einbrechen und somit den Preis unter Druck bringen könnte.
Langfristig sind wir jedoch sehr bullisch aufgrund des historisch günstigen Preises im Verhältnis zu Gold oder auch Palladium. Während wir kurz- bis mittelfristig noch einige Risiken für Platin sehen, sind wir langfristig bullisch. Sollte die US-Notenbank am Mittwoch (31.07.2019) die Märkte enttäuschen und nicht dovish genug sein, so könnte der Goldpreis deutlich korrigieren. Platin dürfte in diesem Fall ebenfalls korrigieren und ein Test der Unterstützung bei 800 $ wäre sehr wahrscheinlich. Sollte Platin bis Mittwoch das Hoch vom April bei 914 $ erreichen, so sollte man Gewinne mitnehmen und eine mögliche schnelle Korrektur abwarten, bevor man sich in diesem Markt wieder positioniert.
Der Platinpreis handelt seit Monaten trendlos seitwärts.
Platin in Euro: Höheres Tief ausgebildet
Der Platinpreis in Euro konnte den Abwärtstrend zu Jahresbeginn bereits brechen und einen neuen Aufwärtstrend etablieren. Ob es sich hier um eine Bärenflagge oder den Beginn eines neuen Bullenmarktes handelt, bleibt abzuwarten.
Man kann diesen Aufwärtstrend handeln und solange dieser intakt ist, bleibt Platin long. Bricht dieser jedoch, so droht in einer Rezession vielleicht sogar ein Test des Tiefs von 2008. Noch befindet sich das aktuelle Tief vor dem Trendbruch über dem Tief aus dem Jahr 2008, was bullisch ist und den Zeitpunkt der Trendwende hin zu einem Bullenmarkt markieren könnte.
Es gibt viele politische Probleme in Südafrika, weshalb es hier mittel- bis langfristig zu Engpässen kommen könnte. Platin scheint langfristig viele Chancen zu haben, wobei das Risiko langfristig begrenzt zu sein scheint. Kurzfristig ist mit hoher Volatilität zu rechnen.
Platin in Euro konnte einen Aufwärtstrend bilden.
Im kurzfristigen Zeitfenster sieht man im Tageschart den neuen Aufwärtstrend, der seit einem Jahr Bestand hat. Besonders aufgrund des schwachen Euros scheint eine Trendwende für Platin in Euro jetzt möglich zu sein. Sollte der Aufwärtstrend jedoch gebrochen werden, so ist mit einem weiteren Rücksetzer zu rechnen. Dieses Szenario sehen wir bei einem offenen Ausbruch einer Rezession als mögliche Alternative.
Platin in Euro konnte einen neuen Aufwärtstrend etablieren.