Positionierung der spekulativen Anleger (Commitment of Traders)

Der Preis stieg zur Vorwoche um 6,2 $ und die Position der Spekulanten blieb nahezu unverändert. Dies zeigt in dieser Woche, ebenso wie in der Vorwoche, wieder leichte relative Stärke, während sich in dem kompletten Vormonat Schwäche zeigte. In diesem Jahr sahen wir oftmals den sonderlichen Wechsel zwischen Stärke und Schwäche, weshalb das noch nicht viel bedeuten muss.

Mit einem CoT-Index von 74 Punkten ist das Sentiment im historischen Vergleich schon eher im Kaufbereich. Langfristig dürfte das physische Überangebot, das wir in den letzten anderthalb Jahren sahen, noch einige Zeit Bestand haben und sich weiterhin Schwäche in den CoT-Daten zeigen.

Das CRV für einen Long-Trade ist nach diesem CoT-Report wieder etwas besser geworden, doch gibt uns die Gemengelage aktuell keinen Vorteil im Handel. Entweder man handelt diesen Markt aktuell nicht oder nur mit wenig Einsatz auf der Longseite bei diesen relativ guten CoT-Daten. Wer im Trading nicht auf Zack ist, der sollte vorübergehend besser die Finger von Platin lassen.

Platin Commitment of Traders 02.07.2019

Der Terminmarkt zeigt, dass das Sentiment relativ bärisch gestimmt ist.

Platin Commitment of Traders II 02.07.2019

Die einfache Darstellung zeigt, dass sich die Position der Spekulanten nun wieder im grünen bullischen Bereich befindet.

Platin in USD: Noch in der alten Handelsspanne gefangen

Neueste Fundamentaldaten bestätigen, dass die Investmentnachfrage stark zugenommen, doch die Nachfrage in der Industrie gleichzeitig abgenommen hat. Trotz der massiv gestiegenen Investmentnachfrage konnte der Ausbruch bei Gold den Platinpreis nicht mitziehen, was sehr schwach ist. Sollten die Rezessionskräfte zunehmen, könnten jene, die jetzt Platin spekulativ gekauft haben, dieses bei gleichzeitig schwächerer Industrienachfrage wieder abstoßen. Dies ist ein starkes Warnsignal dafür, dass Platin bei der nächsten Preiskorrektur des Goldes neue Mehrjahrestiefs ausloten könnte.

Langfristig sind wir sehr optimistisch für Platin, doch die fundamentale Betrachtung gepaart mit der Schwäche der letzten zwei Jahre lässt uns auf Sicht der nächsten Wochen und Monate vorsichtig sein. Die Unterstützung bei 780 $ hat vorerst gehalten, doch besteht die Möglichkeit, dass diese bricht, was ETF-Verkäufe nach sich ziehen könnte. Womöglich bekommt man in den kommenden Wochen und Monaten Platin noch einmal 100 $ billiger.

Im besten Fall sehen wir Platin auf Sicht der nächsten vier bis acht Wochen trendlos in der Handelsspanne zwischen 780 $ auf der Unterseite und 900 $ auf der Oberseite handeln. Fällt die Unterstützung bei 780 $, so ist ein weiterer deutlicher Preisrutsch schnell möglich.

Platin Commitment of Traders III 02.07.2019

Platin in USD hatte viermal erfolgreich die Unterstützung bei 780 $ getestet.

Platin in Euro: Kurzfristiger Aufwärtstrend aktuell noch intakt

In Euro sieht die Chartformation ähnlich aus, doch mit dem Unterschied, dass Platin aufgrund des schwächeren Euros nicht seitwärts handelte und stattdessen einen neuen Aufwärtstrend ausgebildet hat. Wir fürchten jedoch, dass dieser nach unten brechen könnte. Einen Stop Loss für etwaige Longpositionen sollte man daher spätestens bei 700 € platzieren bzw. den Bereich zwischen 710 € und 700 € als Einstiegsmarke für einen Trade auf fallende Notierungen nutzen. Aufgrund der zwar guten CoT-Daten bei jedoch gleichzeitig relativer Schwäche in den vergangenen Wochen, gibt es aktuell kein gutes Setup, dass einen Trade mit einem ausreichend guten CRV zulassen würde. Bedachte Investoren und Trader warten daher lieber auf eine bessere Chance.

Sollte die antizyklische Investmentnachfrage zunehmen, dann wäre auf der Oberseite ein Anstieg bis an den Widerstand bei 840 € möglich, wofür wir die Chance aktuell eher als gering einschätzen. Langfristig sind wir antizyklisch sehr bullisch für das inflationsbereinigt historisch günstige Platin, doch kurzfristig fehlen die nötigen Katalysatoren, die dem Platinpreis genügen Schub versetzen könnten.

Platin Commitment of Traders IV 02.07.2019

Der neue mittelfristige Aufwärtstrend beim Platin wird aktuell getestet.

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Beste Grüße

Markus Blaschzok Chefökonom SOLIT / Inhaber Blaschzok Research

Über den Autor

Markus Blaschzok ist als Dipl.-Betriebswirt (FH) und Certified Financial Technician Autor eines bekannten Marktkommentars mit dem Schwerpunkt auf Edelmetalle, Rohstoffe und Austrian Economics sowie eines Premium-Informationsdienstes für Händler, Trader und Investoren. Vor der Gründung seines Research-Unternehmens im Jahr 2010 war er Chef-Analyst bei einem international tätigen Edelmetallhändler mit Sitz in München. Seit 2015 ist er Chef-Analyst bei der SOLIT Gruppe.