Positionierung der spekulativen Anleger (Commitment of Traders)

Der Preis stieg zur Vorwoche um 7 $ und die Spekulanten gingen mit 5,3 Tsd. Kontrakten long, was eine Schwäche zeigt. Zum Vormonat zeigt sich nun auch wieder deutliche Schwäche. Der CoT-Index fiel auf 45 Punkte und ist eher im neutralen bis bärischen Bereich. Langfristig dürfte das physische Überangebot, das wir in den letzten anderthalb Jahren sahen, erst einmal weiterhin Bestand haben und sich weiterhin Schwäche in den CoT-Daten zeigen. Dennoch dürfte sich das Überangebot im Jahresverlauf verringern, da es zur Substitution in der Industrie kommt und die Investmentnachfrage zunimmt.

Platinum Commitment of Traders 01.04.20219

Der Terminmarkt zeigte sich zum 16. März kurzfristig neutral bis bärisch.

Platinum Commitment of Traders II 01.04.20219

Die einfache Darstellung zeigt, dass sich die Spekulation wieder im roten bärischen Bereich befindet.

Platin in USD: Widerstand bei 880 $ bereits dreimal getestet

Diese Woche reagierten Platin und Palladium sehr schwach auf die schlechten Wirtschaftsdaten, was wir bereits vor Wochen auf diesen Markt zukommen sahen. Platin hielt sich im Vergleich zu Palladium relativ stark. Nach Meldungen soll die Industrie begonnen haben, Palladium durch Platin zu substituieren, was die Nachfrage nach Platin sukzessive erhöhen wird. Zusätzlich gibt es auf dem aktuell sehr niedrigen Preisniveau zunehmende Investmentnachfrage seitens langfristig agierender Spekulanten.

Wir empfahlen Mitte Februar einen Short mit einem Bruch des Aufwärtstrends beim Gold, wobei wir – aufgrund kurzzeitiger Stärke über sechs Wochen hinweg – davor warnten zu viel Risiko einzugehen. Das CRV für diesen Short war anfangs nicht gut, doch hat es sich mittlerweile etwas mit der erneuten Schwäche in den Daten verbessert.

Platin könnte in einer Rezession kurzzeitig noch einmal deutlich unter Druck kommen. Der Preis könnte dabei die Tiefs des letzten Jahres noch einmal testen oder gar unterschreiten. Kurzfristig sehen wir bei Platin aktuell eine weniger gute Tradingchance, da das Chance-Risiko-Verhältnis auf beiden Seiten nicht optimal ist.

Langfristig bietet sich Investoren auf Sicht von zehn Jahren eine sehr gute antizyklische Kaufgelegenheit, die hohe Gewinnchancen bei gleichzeitig niedrigem Verlustrisiko aufweist. Wer den perfekten Kaufzeitpunkt erwischen will, sollte warten bis die Rezession eingepreist ist. Sollte aufgrund von industrieller Substitution und somit erhöhter Nachfrage doch frühzeitig Stärke aufkommen, so ergäbe sich oberhalb von 885 $ ein prozyklisches Kaufsignal bei Platin. Mit diesem stellt man sicher, dass der Preis dem Investor nicht davonläuft. Kurzfristig ist jedoch ein Abrutschen unter das letztjährige Tief noch einmal möglich.

Platinum Commitment of Traders III 01.04.20219

Platin läuft seit einem dreiviertel Jahr seitwärts.

Platin in Euro: Neuer Aufwärtstrend?

In Euro gerechnet zeigt sich sogar ein Aufwärtstrend seit letztem Sommer, was bullisch zu werten ist. Sollte dieser Aufwärtstrend brechen, so könnte ein finaler Sell Off einsetzten. Der langfristige Abwärtstrend wurde gebrochen, was mittelfristig bis langfristig ein bullisches charttechnisches Signal und einen Hinweis auf eine nachhaltige Trendwende liefert. Sobald die Rezession eingepreist wurde, dürfte Platin diese Umkehr vollenden und wir sehen eine neue Hausse mit deutlich steigenden Preisen, die spätestens mit neuen QE-Programmen seitens der Notenbanken im kommenden Jahr beginnen sollte.

Der Platinpreis in Euro konnte im letzten Jahr ansteigen.

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Beste Grüße

Markus Blaschzok Chefökonom SOLIT / Inhaber Blaschzok Research

Über den Autor

Markus Blaschzok ist als Dipl.-Betriebswirt (FH) und Certified Financial Technician Autor eines bekannten Marktkommentars mit dem Schwerpunkt auf Edelmetalle, Rohstoffe und Austrian Economics sowie eines Premium-Informationsdienstes für Händler, Trader und Investoren. Vor der Gründung seines Research-Unternehmens im Jahr 2010 war er Chef-Analyst bei einem international tätigen Edelmetallhändler mit Sitz in München. Seit 2015 ist er Chef-Analyst bei der SOLIT Gruppe.