Terminmarkt: CoT-Report vom 11.06.2021
Der Terminmarkt für Palladium zeigte in den vergangenen vier Wochen deutliche Schwäche. Der Preisrückgang um 127 US-Dollar wurde im letzten Monat nicht durch Spekulanten verursacht. Unterhalb von 2.900 US-Dollar ist Palladium damit neutral. Ein Rücksetzer auf 2.500 US-Dollar würde ein gutes Kauf-Setup liefern, da die CoT-Daten absolut immer noch im Kaufbereich sind. Im Verhältnis zum Open Interest sind die Daten hingegen eher neutral. Sollte der Goldpreis noch einmal über den Sommer hinweg abrutschen, so wäre ein erneuter Test der Unterstützung bei 2.500 US-Dollar je Feinunze Palladium durchaus denkbar.
Die Terminmarktdaten für Palladium zeigen, dass die Daten im letzten Monat eine Schwäche aufweisen, doch sind sie über alles hinweg immer noch bullisch
Nach dem Anstieg des Palladiumpreises über den Widerstand bei 2.500 US-Dollar, erfolgte eine Rallye über das Allzeithoch bei 2.900 US-Dollar. Der Anstieg erfolgte unter einem physischen Defizit am Markt. Doch Anfang Mai zeigte sich plötzlich Schwäche und scheinbar ein Überangebot am Markt, woraufhin ein Aufwärtstrend und auch die Unterstützung bei 2.900 US-Dollar gebrochen wurde.
Sollte der Goldpreis unter Verkaufsdruck geraten, scheint es aktuell möglich, dass auch Palladium noch einmal auf 2.500 US-Dollar fallen könnte. Dort sehen wir jedoch eine gute antizyklische Kaufchance, da sich der Palladiummarkt in diesem Jahr weiterhin in einem Defizit befinden dürfte und ein erneuter Angriff auf das Allzeithoch wahrscheinlich wäre.
Der Palladiumpreis korrigiert nach dem Anstieg auf ein neues Allzeithoch
Im kurzfristigen Chart zeigt sich, dass ein Anstieg über den kurzfristigen Abwärtstrend mit einem Überwinden des Widerstands bei 2.850 US-Dollar kurzfristig wieder ein Kaufsignal geben und die aktuell noch bärische Ausgangslage deutlich aufhellen würde.
Kurzfristig ist ein neuer Abwärtstrend intakt – erst wenn dieser bricht, gibt es ein technisches Kaufsignal
Langfristig gesehen ist Palladium sehr teuer zu Platin und es ist weiterhin mit einer zunehmenden Substitution in der Industrie zu rechnen. Letztlich dürfte der Palladiummarkt irgendwann in ein Überangebot rutschen, während der Platinmarkt in ein Defizit übergehen dürfte. Platin könnte daher Palladium in den nächsten zehn Jahren outperformen und das Ratio beider Edelmetalle zu ihrem Mittelwert bei 3 zurückkehren. Dies würde bedeuten, dass das günstige Platin das teure Palladium um das sechsfache outperformen würde, weshalb wir langfristig agierenden Investoren eher ein Investment in Palladium empfehlen würden, da hier das Chance-Risiko-Verhältnis viel besser ist.
Eine Mean-Reversion ist in der nächsten Dekade denkbar, womit der Platinpreis etwa sechsmal stärker als der Palladiumpreis ansteigen könnte