Terminmarkt: CoT-Report vom 29.10.2021
Im letzten Monat zeigte sich Stärke in den Daten für Palladium, doch in der letzten Woche war relative Schwäche zu sehen, die auf ein Überangebot in diesem Zeitraum hinweist. Der Chipmangel in der Automobilindustrie und die entsprechend geringere Automobilproduktion hatten eine geringere Nachfrage nach Palladium zur Verwendung in Katalysatoren zur Folge. Dieses vermutlich vorübergehende Überangebot in diesem Markt hatte einen deutlichen Preisrückgang nach sich gezogen. Wir erwarten, dass sich wieder ein Defizit einstellen wird, sobald sich die Lage am Chipmarkt entspannt hat, wofür es bereits erste Anzeichen gibt.
Insgesamt hatten die Spekulanten nie zuvor eine so hohe Anzahl an Shortkontrakten aufgebaut, was extrem bullisch ist. Kehrt das Defizit in diesem Markt zurück, so dürfte ein starker und schneller Short-Squeeze, der den Preis nach oben katapultiert, die Folge sein.
Aktuell hat sich der Palladiumpreis eingekeilt. Würde dieser Report Stärke zeigen, so könnten wir von einem bullischen Ausbruch und einem Preisanstieg ausgehen in der kommenden Woche. Da dieser Report jedoch eine relative Schwäche zur Vorwoche enthüllt, ist der kurzfristige Verlauf unsicher. Scheitert der Goldpreis am Widerstand bei 1.800 US-Dollar und fällt wieder, dann dürfte auch Palladium noch etwas tiefer gehen, bevor letztlich eine Trendwende mit einem starken Preisanstieg einsetzen wird. Mittelfristig hat Palladium jedoch noch einmal gute Chancen auf eine deutliche Preiserholung.
Die Terminmarktdaten für Palladium sind im Kaufbereich
Noch nie zuvor hatten die Spekulanten so stark auf einen weiter fallenden Preis gesetzt
Die aufgrund des Chipmangels schwache Nachfrage nach Palladium hatte sich im letzten Monat entspannt und es zeigte sich ein Defizit. In der letzten Handelswoche hatte sich jedoch wieder ein Überangebot am Palladiummarkt gezeigt, während der Preis um 100 US-Dollar gefallen war.
Dennoch – die Lage am Chipmarkt scheint sich langsam zu entspannen, weshalb ein baldiger Preisanstieg immer wahrscheinlicher wird.
Kurzfristige Trader müssen noch vorsichtig sein, denn sollte der Goldpreis nun am Widerstand bei 1.800 US-Dollar scheitern und wieder fallen, so würde dies wahrscheinlich auch Verkaufsdruck auf den Palladiumpreis ausüben.
Kann der Goldpreis hingegen über den Kreuzwiderstand über 1.825 US-Dollar ausbrechen, so würde dies ein mittelfristiges Kaufsignal am Goldmarkt erzeugen. Die Bären am Palladiummarkt könnten es folglich mit der Angst zu tun bekommen und ihre Shortpositionen glattstellen, was dann eine Trendwende bei Palladium einläuten dürfte.
Insgesamt bleibt der Chipmangel in der Automobilindustrie ein exogener Risikofaktor, der schwer einzuschätzen ist. Langfristig wird eine weitere Abschwächung der Weltwirtschaft auf den Palladiumpreis drücken. Mittelfristig erwarten wir noch einmal eine Erholung des Preises, doch Anstiege auf das Allzeithoch bei 2.900 US-Dollar sehen wir als Chance, Gewinne einzustreichen.
Die Unterstützung bei 1.900 US-Dollar wird stark umkämpft
Im kurzfristigen Chart sind die einfachen technischen Signale der letzten Monate, die bereits durch die CoT-Daten und weiterer Indikatoren frühzeitig angekündigt wurden, besser zu sehen.
Auch wenn das Setup seitens der CoT-Daten gut zu sein scheint, reagieren die Platinmetalle extrem stark auf Veränderungen der Nachfrage aus der Automobilindustrie. Dies ist ein Risikofaktor, der kurzfristig schwer einzuschätzen ist. Im Zweifel sollte man kurzfristig den Palladiummarkt meiden oder nur sehr risikoavers agieren.
Aktuell keilt sich der Palladiumpreis ein über der Unterstützung bei 1.950 US-Dollar und unter einem kurzfristigen Abwärtstrend. Ein bullischer Ausbruch über den Abwärtstrend würde ein kurzfristiges Kaufsignal mit Potenzial auf 2.300 Punkte freigeben. Bei diesem Szenario sollte der Goldpreis nicht fallen oder besser über 1.825 US-Dollar ausbrechen.
Fällt der Goldpreis hingegen, so würde die Wahrscheinlichkeit eines nochmaligen Rücksetzers am Palladiummarkt zunehmen und das bullische Setup zunichtemachen. Wir achten jetzt auf den Abwärtstrend – bricht dieser, so kaufen wir gestaffelt mit dem Ziel bei 2.300 US-Dollar. Solange der Abwärtstrend intakt bleibt, solange bleiben wir in Warteposition.
Die Unterstützung bei 1.950 US-Dollar wird aktuell umkämpft