Die Terminmarktdaten zeigten in den letzten Wochen deutliche relative Stärke und somit ein Defizit am physischen Palladiummarkt. Es gab in dem letzten Jahr nie eine bullische Spekulation – im Gegenteil waren die Spekulanten bärisch positioniert. Dies erklärt, warum der Platinpreis auch nicht unter Druck kam und auch kein Long-Drop stattfand. Im Gegenteil gibt es viel bullisches Potenzial für einen weiteren Preisanstieg bei diesen Daten.

Palladium Commitments of Traders 19.04.2021

Die Terminmarktdaten sind gut und es gibt jede Menge Luft nach oben

Palladium Commitments of Traders II 19.04.2021

Auch die einfache Darstellung zeigt die relative Stärke des Palladiumpreises – Rücksetzer bieten Kaufgelegenheiten

Charttechnisch war Palladium in den letzten Monaten das langweiligste aller vier Edelmetalle. Über neun Monate lief der Palladiumpreis trendlos seitwärts und konsolidierte auf hohem Niveau, während der Goldpreis korrigierte. Platin konnte sich absetzen, doch war der Anstieg des Platinpreises auf Spekulation zurückzuführen. An Palladium waren Spekulanten hingegen weniger interessiert, was die COT-Daten zeigen.

Nachdem der Goldpreis fiel und zuletzt auch Silber und Platin unter Druck kamen, konnte sich Palladium diesem Trend widersetzen und sein hohes Preisniveau verteidigen. Nachdem der Goldpreis auf 1.680 US-Dollar gefallen war, ohne Palladium mit runter zu reißen, hat diese Stärke nun neue Käufer aufs Parkett gebracht. Da es unwahrscheinlich war, dass Palladium jetzt noch fallen würde, nachdem die Korrektur am Edelmetallmarkt womöglich vorüber ist. Wir hatten den Widerstand bei 2.500 US-Dollar genau beobachtet, da ein Anstieg darüber ein Kaufsignal mit dem Ziel des Allzeithochs erzeugen würde. Der Ausbruch erfolgte letztlich Mitte März und mittlerweile hat Palladium schon fast sein Allzeithoch bei 2.850 US-Dollar erreicht. Die COT-Daten sind weiterhin bullisch und geben ein grünes Licht für einen weiteren Preisanstieg. Auch die fundamentale Nachfrage scheint stabil zu sein, was insgesamt ein bullisches Bild erzeugt. Nur dann, wenn der Goldpreis noch einmal unter die Räder kommen sollte, wäre noch einmal ein kurzzeitiger Rücksetzer bei Palladium kurz- bis mittelfristig möglich. Wir würden diesen Rücksetzer dann aber als antizyklische Kaufchance sehen und wieder kaufen. Prozyklisch gibt es ein weiteres Kaufsignal, wenn Palladium sein Allzeithoch überschreiten kann.

Palladium Commitments of Traders III 19.04.2021

Palladium steht kurz davor ein neues Allzeithoch zu erreichen

Beste Grüße

Markus Blaschzok Chefökonom SOLIT / Inhaber Blaschzok Research

Über den Autor

Markus Blaschzok ist als Dipl.-Betriebswirt (FH) und Certified Financial Technician Autor eines bekannten Marktkommentars mit dem Schwerpunkt auf Edelmetalle, Rohstoffe und Austrian Economics sowie eines Premium-Informationsdienstes für Händler, Trader und Investoren. Vor der Gründung seines Research-Unternehmens im Jahr 2010 war er Chef-Analyst bei einem international tätigen Edelmetallhändler mit Sitz in München. Seit 2015 ist er Chef-Analyst bei der SOLIT Gruppe.