Palladium: Schwäche am Terminmarkt – Ausläufer der Rezession schon da?
Positionierung der spekulativen Anleger (Commitments of Traders)
Zum Vormonat zeigt sich aktuell relative Schwäche. Den Monat davor zeigte sich Stärke, weshalb wir den bullischen Ausbruch aus dem Abwärtstrend auch kauften. Der CoT-Index fiel auf Monatssicht um 3 Punkte, während der Preis um 41 $ fiel, was diese Schwäche deutlich zeigt. Wir haben lange erwartet, dass irgendwann relative Schwäche auftreten wird, sobald die rezessiven Kräfte in der Weltwirtschaft stärker werden. Die anderthalb Jahre davor sahen wir fast immer relative Stärke. Wir erwarten daher, dass es bei Palladium in der kommenden Rezession zu einem Angebotsüberhang und fallenden Preisen kommen wird. Die aktuelle Schwäche könnte ein erstes Indiz dafür sein, dass die fundamentale Nachfrage ausgeglichen ist. Dies spricht dafür, dass der Palladiumpreis noch länger in dieser neuen Handelsspanne auf hohem Niveau verharren könnte. Langfristig sehen wir den Preis in einer Rezession wieder nachgeben, weshalb Platin aktuell die bessere Anlage sein dürfte.
Der Terminmarkt befindet sich im historischen Vergleich im neutralen Bereich.
Die einfache Darstellung zeigt, dass sich die Position der Spekulanten nun im gelben neutralen Bereich befindet.
Palladium in USD: Konsolidierung auf hohem Niveau
Wir hatten aufgrund der relativen Stärke ein Kaufsignal bei 1.350 $ angenommen, mit dem Preisziel bei 1.550 $ bis 1.600 $. Dies wurde erreicht und nachdem der gesamte Edelmetallsektor sein zyklisches Hoch erreicht hatte, rieten wir zur Gewinnmitnahme. Die Korrektur ist vergangene Woche ziemlich stark ausgefallen. Die CoT Daten deuteten in den beiden Vorwochen bereits eine leichte relative Schwäche an. Es muss sich hier jedoch relative Stärke zeigen, wenn der Preis über 1.600 $ ansteigen soll.
Kurzfristig ist das kein gutes Zeichen, zumal die Korrektur bei den Edelmetallen überfällig ist. Die Unterstützung im Bereich von 1.350 $ bis 1.300 $ könnte dennoch vorerst halten. Zu neuen Käufen raten wir jedoch erst dann, wenn die aktuelle Korrektur aller Edelmetalle abgeschlossen ist, insbesondere da aktuell ein fundamentales Überangebot zu vermuten ist.
Die Unterstützung bei 1.350 $ ist fast erreicht.
Platin in Euro: Bullisch nur solange die Unterstützung hält
Die Analyse gilt ebenso für den Palladiumpreis in Euro. Dieser erreichte exakt sein Allzeithoch und drehte dann nach unten weg. Ein Test der Unterstützung bei 1.170 € je Feinunze scheint möglich zu sein. Hier dürften Bullen wieder kaufen und die Investmentnachfragen kurzzeitig zunehmen, was den Preis noch einmal nach oben führen könnte. Diese Unterstützung darf jedoch nicht nach unten brechen, denn dann würde sich das charttechnische Bild sofort verschlechtern und Palladium in Euro wäre short, solange der Preis unterhalb dieser Unterstützung notieren würde. Auf Sicht der nächsten ein bis zwei Monate sollte man aus zyklischer Sicht als Bulle nicht so mutig sein, sondern eher abwarten und auf einen günstigen Einstieg mit einem guten Chance-Risiko-Verhältnis warten.
Palladium in Euro brach vergangene Woche deutlich ein.