Positionierung der spekulativen Anleger (Commitment of Traders)
Zum Vormonat zeigt sich der Terminmarkt für Palladium neutral, während sich vor wenigen Wochen auf Monatssicht noch Stärke zeigte. Dies ist unter anderem dem Preisrückgang des gesamten Edelmetallsektors bis zum 29. März geschuldet. Bullen bzw. physische Käufer hielten sich in den letzten Wochen vermutlich etwas zurück, um günstigere Preise zu erwischen. Die schlechteren Wirtschaftsdaten und die Ängste vor einer Rezession dürften zusätzlich und sukzessive zu einer schwächeren Nachfrage beitragen.
Insgesamt ist hier trotz des starken Anstiegs im letzten Jahr keine exzessive bullische Spekulation zu erkennen. Die Bullen am Terminmarkt nahmen immer wieder Gewinne mit und der Preisanstieg wurde hauptsächlich von dem Defizit am physischen Markt getragen. Dementsprechend wäre ein erneuter spekulativer Anstieg des Preises grundsätzlich möglich. Da die Daten neutral sind und sich ebenso weder Stärke noch Schwäche zeigen, gibt es aktuell kein Setup für einen kurz- bis mittelfristigen Trade mit einem guten Chance-Risiko-Verhältnis – alles scheint möglich und Dank der neuen Verbalintervention von J. Powell ist eine Verschiebung der Rezession möglich und somit auch ein erneuter Anstieg des Palladiumpreises zu seinem Allzeithoch.
Der Terminmarkt zeigte sich zum Stichtag des Reports am 4. Mai neutral und das Sentiment ist leicht bärisch gestimmt.
Die einfache Darstellung zeigt, dass sich die Position der Spekulanten im neutral bis bullischen gelb/grünen Bereich befindet.
Palladium in USD: Preiserholung zum Wochenbeginn
Während der Goldpreis in den letzten beiden Wochen mit einem Plus von 70 $ nach oben schoss, wollte der Silberpreis nicht so recht folgen und auch Platin und Palladium blieben mit beiden Füßen auf dem Boden.
Palladium war in den letzten beiden Jahren das Edelmetall mit der besten Performance. Die aufziehende Rezession ist jedoch ein Problem für Palladium, das insbesondere in Katalysatoren der zyklischen Automobilindustrie Verwendung findet. Rutscht die Weltwirtschaft gleichzeitig in eine Rezession oder gar Depression ab, wird die Nachfrage nach Palladium drastisch abnehmen und sich schnell ein Überangebot einstellen. In diesem Umfeld dürfte die Rallye mit immer neuen Hochs der letzten Jahre ihr Ende finden. Wie schnell und wie stark sich eine Rezession auf Palladium und die Edelmetallpreise auswirken wird, hängt von der dann herrschenden Geldpolitik ab. Bleibt diese in den kommenden Monaten und Jahren locker und eine bereinigende Rezession wird überdeckt, so wären auch neue Hochs beim Palladiumpreis denkbar.
Während sich der Palladiumpreis letzte Woche noch schwach zeigte, konnte sich dieser nun zu Wochenbeginn wieder leicht erholen, nachdem die Unsicherheit über einen potenziellen Handelskrieg der USA mit Mexiko neuem Konjunkturoptimismus durch die US-Notenbank gewichen ist. Da der Terminmarkt neutral bis leicht bullisch ist, stünde dem Palladiumpreis aus dieser Warte betrachtet nichts im Wege, um einen neuen Angriff auf die letztjährigen Hochs zu unternehmen. Sollte jedoch die Unterstützung bei 1.300 $ durchbrochen werden, so sind kurzfristig noch einmal Abgaben möglich, bevor ein neuer Preisanstieg starten kann.
Palladium konnte in den letzten beiden Wochen dem Goldpreis nicht folgen.
Palladium in Euro: Mittelfristig bessere Chancen für Investoren im Euroraum
In Euro sieht das Chartbild interessanter aus, denn hier hat sich ein Dreieck ausgebildet. Die Unterseite bildet die Unterstützung bei etwa 1.170 € je Feinunze und nach oben wird der Palladiumpreis bisher durch einen Abwärtstrend eingehegt. Fällt der Preis unter die Unterstützung, so droht ein weiterer Abverkauf um noch einmal 200 €. Steigt der Preis hingegen über den Abwärtstrend, so könnte eine erneute Rallye auf das Allzeithoch starten. Man solle den Abwärtstrend sowie die Unterstützung jetzt ganz genau verfolgen, um dann prozyklisch einem Handelssignal mit einem Ausbruch in die eine oder andere Richtung zu folgen.
Der Palladiumpreis ist in ein Dreieck gelaufen.