Positionierung der spekulativen Anleger (Commitment of Traders)
Zur Vorwoche zeigte sich bei Palladium leichte relative Schwäche. Bullen bzw. physische Käufer hielten sich hier vermutlich etwas zurück, nachdem der Aufwärtstrend gebrochen wurde. Daher war diese leichte Schwäche zur Vorwoche absehbar. Auf Sicht eines Monats zeigt sich die unvermindert starke Nachfrage bei Palladium. Der Preis fiel zum Vormonat um 11 $ und der CoT-Index verbesserte sich sogar um 7 Punkte auf 57 Punkte. Insgesamt ist hier trotz des starken Anstiegs keine exzessive bullische Spekulation zu erkennen. Bullen am Terminmarkt nehmen immer wieder Gewinne mit und der Preisanstieg wird hauptsächlich von dem Defizit am physischen Markt getragen. Solange dieses Defizit am physischen Markt bzw. diese relative Stärke anhält, wird Palladium mittelfristig weiter ansteigen können. In einer Rezession könnte sich hingegen schnell ein Überangebot ergeben, was wir dann auch zeitnah in Form von relativer Schwäche in den CoT-Daten ablesen können.
Der Terminmarkt zeigte sich zum 26. März kurzfristig neutral bis leicht bärisch.
Die einfache Darstellung zeigt, dass sich die Spekulation wieder im neutralen gelben Bereich befindet.
Palladium in USD: 1.150 $ sind ein mögliches Korrekturziel
Die letzten beiden Wochen reagierte vor allem Palladium sehr schwach auf die schlechten Wirtschaftsdaten, was wir bereits vor Wochen auf diesen Markt zukommen sahen. Platin hielt sich im Vergleich zu Palladium relativ stark, da nach Meldungen die Industrie begonnen haben soll, Palladium durch Platin zu substituieren. Dies wird die Nachfrage nach Platin sukzessive erhöhen und die nach Palladium wiederum senken, was eine Erklärung für diese relative Stärke von Platin liefern würde. Zusätzlich gibt es auf dem aktuell sehr niedrigen Preisniveau für Platin zunehmende Investmentnachfrage seitens langfristig agierender Spekulanten, während der hohe Palladiumpreis eher zum Verkaufen anregt.
Wir hatten bereits vor einem Monat einen Bruch des Aufwärtstrends bei Palladium in Aussicht gestellt, der spätestens mit einer Korrektur im gesamten Edelmetallsektor kommen sollte. Nachdem der Goldpreis wiederholt die Unterstützung bei 1.280 $ angelaufen hatte, kam es dann letztlich auch zum Bruch des Aufwärtstrends beim Palladium mit einer spekulativen Bereinigung. Der Preis für Palladium fiel binnen weniger Tage um 300 $, was einen respektablen Crash darstellt.
Noch dürfte das Defizit in diesem Markt Bestand haben, was für einen weiterhin steigenden Preis sorgen wird. Kurzfristig sind jedoch die Spekulanten am Zug und hier haben im Moment die Bären die Überhand. Der Preis könnte durchaus bis auf 1.150 $ abrutschen, wenn auch der Goldpreis weiter Richtung 1.220 $ korrigiert. Kurzfristig steht eine Korrektur also noch im Raum, während wir mittelfristig noch mit einer Stärke im Preis rechnen. Langfristig sehen wir jedoch aufgrund einer aufziehenden Rezession und einer Substitution von Palladium zu Platin in der Industrie Probleme für den Palladiumpreis. Das niedrige Platin-Palladium-Ratio ist ebenfalls ein Hinweis dafür, dass man aktuell mehr Chancen bei Platin als bei Palladium findet.
Charttechnisch bietet sich bei der Unterstützung 1.150 $ womöglich ein gutes Setup für einen antizyklisches Kauf, sofern auch der Goldpreis bis dahin seine Korrektur abgeschlossen hat.
Palladium ist aus dem Aufwärtstrend gefallen und hat damit eine Korrektur eingeleitet.
Palladium in Euro: Aufwärtstrend gebrochen
In Euro gerechnet fiel der Palladiumpreis ebenso aus seinem langfristigen Aufwärtstrend, was zur Kaufzurückhaltung der Bullen und Verbraucher führte, während die Bären auf eine Korrektur setzten und Spekulanten Gewinne mitnahmen. Eine Korrektur dürfte spätestens im Bereich um die 950 € je Feinunze ihr Ende finden. Es könnte jedoch durchaus sein, dass sich in den nächsten Tagen und wenigen Wochen relative Stärke zeigt, der Preis dann nach oben dreht und es zu einem Short-Squeeze bei den Bären kommt, was den Preis auf neue Hochs treiben würde. Palladium ist spannend und dennoch riskant. Wir würden als physischer Investor lieber auf Nummer sicher gehen und das bessere Chance-Risiko-Verhältnis bei Platin bei einer Investition in Edelmetalle nutzen.
Der Platinpreis in Euro konnte seit den Tiefs des letzten Jahres deutlich ansteigen.