Terminmarkt: CoT-Report vom 05.08.2022

Der neueste CoT-Report wurde am Freitag um 21:30 Uhr seitens der US-Terminmarktaufsicht veröffentlicht mit dem Stichtag der Datenerhebung des 2. August. Diese wöchentlich erscheinenden Daten werden seitens der CFTC immer mit einer Verzögerung von drei Tagen veröffentlicht. Die CoT-Daten ermöglichen einen Blick in die Zukunft, da sie einerseits ein Sentiment-Indikator sind und andererseits eine gute Einschätzung des Angebots und der Nachfrage am physischen Markt zulassen.

Der Preis stieg zur Vorwoche um 44 US-Dollar an, während die Spekulanten 24 Tsd. Kontrakte aufbauten. Dies zeugt von leichter Stärke. Diese wird durch die Erhöhung der Shortposition in Höhe von 3 Tagen der Weltproduktion bei BIG 4 noch einmal unterstrichen. Der CoT-Index fiel deutlich von 100 auf 90 Punkte. Auch das erscheint neutral zu sein.

Es hat ein neuer Zyklus steigender Preise begonnen, nachdem eine erste Impulswelle in der letzten Woche komplett abgeschlossen wurde. Die CoT-Daten sind immer noch gut und sprechen nicht gegen einen weiteren Preisanstieg in den nächsten Wochen und Monaten. Sobald die Konsolidierung des starken Preisanstiegs um 115 US-Dollar abgeschlossen ist, kann man nach einem kurzfristigen technischen Kaufsignal wieder auf die Käuferseite wechseln, spätestens jedoch mit einem Ausbruch über den Widerstand bei 1.800 US-Dollar.

Gold CoT 08.08.22

Die Terminmarktdaten zeigen, dass der Preisanstieg der letzten Woche primär durch Spekulation getrieben wurde

Gold CoT II 08.08.22

Die mutmaßliche Manipulation am Goldmarkt ist typisch niedrig für ein Tief am Goldmarkt

Der vermutete Fall des Goldpreises aus der Handelsspanne und unter 1.800 US-Dollar mit einem finalen Abverkauf bis 1.680 US-Dollar war eingetreten. Das Ziel der Korrektur des Goldpreises lag bei 1.680 US-Dollar, was auf den Dollar genau getriggert wurde. Damit war für uns die Korrektur abgeschlossen, nachdem sich die zittrigen Hände ihrer Long-Positionen entledigt hatten und an die starken Hände der BIG4, sowie uns abgegeben hatten. Wir hatten im März alle Long-Positionen im Bereich zwischen 2.000 US-Dollar und 2.050 US-Dollar geschlossen und Gewinne mitgenommen, da wir mit fallenden Preisen rechneten. Wird hatten erst 1.800 US-Dollar angepeilt und dann dieses Ziel auf 1.680 US-Dollar-1.700 US-Dollar ausgeweitet und im Voraus gesagt, dass wir dort mit vollen Händen kaufen werden.

Nach Ausbildung einer inversen S-K-S (Schulter-Kopf-Schulter-Formation), stieg der Goldpreis schnell binnen etwas mehr als zwei Wochen wieder um 115 US-Dollar auf 1.795 US-Dollar bis an den Widerstand bei 1.800 US-Dollar. Ich hatte diese Erholung erwartet, doch nicht binnen so kurzer Zeit. Die schlechten Wirtschaftsdaten und die Hoffnung auf eine lockerere Geldpolitik hatten dem Goldpreis an diesem Punkt wieder unter die Arme geholfen, ebenso wie zuletzt die Spannungen um die Insel Taiwan. Letzteres könnte künftig nebst der Ukraine ein weiterer Katalysator für den Goldpreis werden in den kommenden beiden Jahren.

Kurzfristig hat der Goldpreis in der letzten Handelswoche einen dicken Kreuzwiderstand bei 1.800 US-Dollar erreicht, durch den es erst einmal nicht weitergehen dürfte. Im Gegenteil gab es Freitagvormittag mit dem Bruch eines kurzfristigen Aufwärtstrends ein Verkaufssignal und die guten Arbeitsmarktdaten sorgten für einen weiteren Abverkauf an den nächsten Aufwärtstrend. Nachdem die Fed wieder mehr Angst vor weiteren Zinsschritten schürt, ist es gut möglich, dass der Goldpreis den nächsten Aufwärtstrend brechen und erst noch einmal bis 1.735 US-Dollar den bisherigen Anstieg korrigieren wird. Auch ein neuerlichen Test der Unterstützung bei 1.700 US-Dollar wäre denkbar. Wir erwarten in den nächsten Wochen eine trendlose Phase am Goldmarkt in der Handelsspanne zwischen 1.700 US-Dollar auf der Unterseite und 1.800 US-Dollar auf der Oberseite. Spätestens mit einem klaren Zurückrudern der Fed und möglichen neuen Krisen gegen Ende des Jahres oder Anfang nächsten Jahres, dürfte der Goldpreis über den Kreuzwiderstand bei 1.800 US-Dollar ausbrechen und damit eine neue Rallye starten zu seinem Allzeithoch und darüber hinaus. Diese Einschätzung ist jedoch konservativ und es kann durchaus sein, dass der Ausbruch und ein neuerliches Kaufsignal über 1.800 US-Dollar schon früher kommen werden.

CoT Gold III 08.08.22

Der Goldpreis vollzog in den letzten Woche eine Rallye auf 1.680 US-Dollar

Nach dem Bruch der wichtigen Unterstützung bei 1.800 US-Dollar, lag die nächste signifikante Unterstützung erst wieder in dem Bereich zwischen 1.680 US-Dollar und 1.700 US-Dollar. Die Terminmarktdaten zeigten, dass das Sentiment dort extrem bärisch war und es jederzeit zu einem Short-Squeeze kommen konnte. Erst einmal dürfte der Goldpreis in der Handelsspanne zwischen 1.700 US-Dollar und 1.800 US-Dollar verharren, was ein interessanter Markt für Trader ist.

Gold CoT IV 08.08.22

Der Goldpreis sprang zurück auf 1.800 US-Dollar

Vor einem Monat schrieb ich im wöchentlichen kostenfreien Marktkommentar:

„Im schlimmsten Fall sehen wir noch eine Korrektur bis auf die dreifache Kreuzunterstützung bei 1.660 Euro, bestehend aus Unterstützung, Aufwärtstrend und 200-Tagelinie. Hier besteht eine gute Chance, dass von hier aus der Goldpreis wieder steigen wird.“

Auch dies war exakt eingetreten und der Goldpreis in Euro hatte auch exakt die dreifache Unterstützung bei 1.680 Euro getestet. Um über 100 Euro stieg der Goldpreis in Euro mittlerweile wieder an. Wir hatten einen Anstieg an den Abwärtstrend erwartet und dort erst einmal eine Korrektur, doch zeigt sich bereits Stärke und der Abwärtstrend wurde bereits getestet. Es hängt jetzt davon ab, wie schnell und stark der Euro noch fallen wird, doch spätestens mit einem deutlichen Kaufsignal über dem Abwärtstrend ist klar, dass der Goldpreis das Tief bei 1.660 Euro nicht mehr anlaufen wird, sondern in den nächsten Monaten und im nächsten Jahr wieder das Allzeithoch testen wird.

Gold CoT V 08.08.22

Der Goldpreis in Euro ist wieder zurück am Abwärtstrend

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Beste Grüße

Markus Blaschzok Chefökonom SOLIT / Inhaber Blaschzok Research

Über den Autor

Markus Blaschzok ist als Dipl.-Betriebswirt (FH) und Certified Financial Technician Autor eines bekannten Marktkommentars mit dem Schwerpunkt auf Edelmetalle, Rohstoffe und Austrian Economics sowie eines Premium-Informationsdienstes für Händler, Trader und Investoren. Vor der Gründung seines Research-Unternehmens im Jahr 2010 war er Chef-Analyst bei einem international tätigen Edelmetallhändler mit Sitz in München. Seit 2015 ist er Chef-Analyst bei der SOLIT Gruppe.