Terminmarkt: CoT-Report vom 16.07.2021

Der Preis stieg zur Vorwoche um 10 US-Dollar, während die Spekulanten 6,3 Tsd. Kontrakte netto long gingen. Nach drei Wochen mit Schwäche und Stärke in der letzten Woche, zeigt sich der Markt bereits wieder ausgeglichen.

Zum Vormonat zeigt sich Schwäche, doch im Vergleich zum letzten Tief bei 1.680 US-Dollar zeigt sich noch deutliche Stärke und mehr physische Nachfrage als Angebot.

Eine Manipulation sahen wir in der letzten Woche nicht.

Die CoT-Daten sind bis dato weit davon entfernt, ein Kaufsignal zu geben und absolut sowie zum Open Interest bestenfalls im neutralen Bereich. In einem Bullenmarkt wäre dies jedoch grundsätzlich ausreichend für einen weiteren Preisanstieg, wie die Jahre 2008-2011 eindrucksvoll zeigten. Dennoch gibt es grundsätzlich viel Potenzial für einen Long-Drop, weshalb es aktuell weiterhin 50:50 für einen weiteren Anstieg oder Preisrücksetzer steht.

Die Restgefahr, dass es noch zu einem weiteren Long-Drop kommen könnte, bleibt. Die Daten sind weit davon entfernt, dass wir ein antizyklisches Kaufsignal mit einem guten CRV geben könnten. Nach einem kurzzeitigen Preisanstieg in der ersten Wochenhälfte, hat sich das Chartbild zum Wochenschluss jedoch wieder stark eingetrübt. Die CoT-Daten sind weiterhin nur durchwachsen und geben noch kein klares Bild.

Die Terminmarktdaten für Gold sind neutral

Nach dem erfolgreichen Short-Trade von 1.870 US-Dollar auf 1.760 US-Dollar nahmen wir die Gewinne an dieser Unterstützung mit. Der Goldpreis war angesichts des hawkischen Zinsentscheids sehr schnell um über 100 US-Dollar auf unser Korrekturziel bei 1.760 US-Dollar gefallen, weshalb eine technische Gegenbewegung wahrscheinlich war.

Der Preiseinbruch hatte das bullische Sentiment zerstört und so verblieb der Goldpreis über drei Wochen hinweg in einer engen Handelsspanne zwischen 1.870 US-Dollar auf der Unterseite und 1.800 US-Dollar auf der Oberseite, bevor die Bären etwas zurückdrängt wurden und sich der Preis knapp oberhalb des Widerstands bei 1.800 US-Dollar etablieren konnte. Dass es hier nicht zu einer deutlicheren Erholung kam, war ein weiteres Anzeichen von Schwäche.

Zur Wochenmitte gelang es dem Goldpreis auf 1.835 US-Dollar zu klettern, nachdem der Anstieg der Konsumentenpreise in den USA historisch hoch ausgefallen war. Trotz all der für den Goldpreis bullischen Meldungen aus der Geldpolitik in den vergangenen Wochen, fiel der Goldpreis am Freitag wieder zurück und ging bei 1.812 US-Dollar ins Wochenende. Wenn der Goldpreis auf all diese Meldungen nicht mit einem Preissprung reagiert, dann ist dies ein Warnzeichen für kurzfristig agierende Spekulanten in diesem Markt.

Solange der Goldpreis über der Unterstützung bei 1.800 US-Dollar verbleibt, ist Gold kurzfristig long. Dieses Signal negiert sich mit einem erneuten Rücksetzer unter diese Unterstützung, wobei sich das Risiko eines finalen Abverkaufs um noch einmal 100 US-Dollar erhöhen würde. Dass der Silber- und Palladiumpreis in der letzten Woche einen deutlichen Preisrückgang erlitten, ist ein zusätzliches kurzfristiges Warnsignal. Unter 1.760 US-Dollar gibt es ein weiteres kurzfristiges Verkaufssignal mit dem Ziel bei 1.700 / 1.680 US-Dollar.

Gold kann in den letzten Wochen nicht so recht überzeugen

Im Tageschart sehen wir im größeren Bild noch einmal den starken Rücksetzer auf den langfristigen Aufwärtstrend, der nun kurzzeitig unterschritten wurde. Aktuell versuchen die antizyklisch agierenden Spekulanten und Investoren hier in das fallende Messer zu greifen und den Aufwärtstrend zu halten.

Über 1.800 US-Dollar ist Gold long mit dem Potenzial einer Fortsetzung des Anstiegs der letzten Monate. Den Stopp-Loss muss man nach dem Ausbruch aus der Handelsspanne jedoch konsequent bei 1.800 US-Dollar setzen, da noch die Gefahr besteht, dass der Goldpreis in den nächsten Wochen eine zweite Korrekturbewegung vollziehen wird, bevor sich die Hausse fortsetzen kann. Sollte der Goldpreis noch einmal abtauchen, so würden all jene, die am Aufwärtstrend gekauft haben, kalte Füße bekommen und eine Korrektur verstärken.

Spekulanten und Investoren kaufen am langfristigen Aufwärtstrend

Der Chart für den Goldpreis in Euro sieht viel besser aus als in US-Dollar. Nach dem Ausbruch aus dem Abwärtstrend erfolgte ein mustergültiger Pull Back an das Ausbruchsniveau aus dem Abwärtstrend bei 1.500 Euro je Feinunze. Von dort aus konnte der Goldpreis bereits wieder um 35 Euro ansteigen. Ein Anstieg über das letzte Verlaufshoch bei 1.565 Euro würde ein erneutes prozyklisches Kaufsignal generieren, dem Spekulanten und Investoren folgen dürften. Ein möglicherweise schwächerer Euro in den kommenden Monaten, dürfte dem Goldpreis in Euro unter die Arme helfen. Gerade deshalb, da wir einen schwächeren Euro zum US-Dollar erwartet hatten, sahen wir für Investoren im Euroraum im März eine besonders gute antizyklische Kaufchance bei 1.400 Euro. Gold in Euro ist aktuell long, solange der Preis über der Unterstützung bei 1.500 Euro notiert. Dort sollte man seinen Stopp-Loss platzieren, für den durchaus denkbaren Fall, dass der Goldpreis noch einmal unter Druck geraten sollte.

In Euro ist das Rückschlagpotenzial geringer als in US-Dollar

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Beste Grüße

Markus Blaschzok Chefökonom SOLIT / Inhaber Blaschzok Research

Über den Autor

Markus Blaschzok ist als Dipl.-Betriebswirt (FH) und Certified Financial Technician Autor eines bekannten Marktkommentars mit dem Schwerpunkt auf Edelmetalle, Rohstoffe und Austrian Economics, sowie eines Premium-Informationsdienstes für Händler, Trader und Investoren. Vor der Gründung seines Research-Unternehmens im Jahr 2010 war er Chef-Analyst bei einem international tätigen Edelmetallhändler mit Sitz in München. Seit 2015 ist er Chef-Analyst bei der SOLIT Gruppe.