Terminmarkt: CoT-Report vom 10.09.2021

Der neueste CoT-Report mit dem Stichtag des 7. September zeigt einen Preisrückgang um 20 US-Dollar zu Vorwoche, während die Position der Spekulanten um 4,7 Tsd. Kontrakte abgebaut wurde. Die Veränderung zur Vorwoche ist minimal und neutral – hier zeigt sich aktuell keine Stärke. Im Vergleich zu der vorletzten Woche zeigt sich Schwäche und berücksichtig man die BIG4, so sehen wir die dritte Woche ein leichtes Überangebot am Goldmarkt.

Die Netto-Shortposition der Big 4 reduzierte sich von 16 auf 15 Tage der Weltproduktion und die der Big 8 blieb unverändert bei 33 Tagen. Einerseits ist der Rückgang dieser Position typisch für das Ende einer Korrektur, doch andererseits unterstreicht es das aktuelle Überangebot. Auch in dieser Woche sehen wir keine Manipulation bis zum Stichtag Dienstag.

Die Daten sind weiterhin absolut und zum Open Interest bestenfalls im neutralen Bereich, doch immerhin so gut, wie zuletzt vor zwei Jahren. Die CoT-Daten sind zwar weit davon entfernt, ein Kaufsignal zu geben, doch würde die bisherige Bereinigung in einem bullischen QE-Umfeld ausreichen, weshalb wir prozyklische Kaufsignale weiter annehmen müssen. Die Schwäche der letzten Wochen ist jedoch ein Warnzeichen für kurzfristig agierende Trader. Weiterer Taper-Talk der Fed und letztlich die Ankündigung einer Drosselung der Anleihenkäufe könnten dem US-Dollar noch einmal Rückenwind verleihen und der Goldpreis dabei seine Korrektur abschließen.

Gold Commitments of Traders 13.09.2021

Die Terminmarktdaten für Gold waren zuletzt neutral

Gold Commitments of Traders II 13.09.2021

Die BIG4 hatten zuletzt ihre Nettoposition abgebaut. Dies ist einerseits gut, doch zeigt es auch Schwäche am Goldmarkt

Nach dem Ausbruch aus dem Abwärtstrend Ende August, nach der dovishen Rede von Jerome Powell zum Jackson Hole Symposium, konnte der Goldpreis nicht weiter überzeugen. Trotz stark steigender Konsumentenpreise hängt die drohende Ankündigung eines Taperings weiterhin wie ein Damoklesschwert über dem Goldmarkt. Es finden sich aktuell wenig Käufer, da die Bullen fürchten, bei einem Tapering mit einem Einbruch des Goldpreises unter die Räder zu geraten. So ist es gut möglich, dass Investoren und Spekulanten die Ankündigung eines Taperings abwarten werden, bevor sie als Goldkäufer auftreten und die Goldhausse in die nächste Phase starten kann. Sollte sich die US-Notenbank bis zur Dezember-Sitzung mit der Ankündigung gedulden, so stünden dem Goldmarkt noch einmal eine dreimonatige Streckfolter mit einem volatil seitwärts verlaufenden Preis bevor.

Die Korrektur befindet sich jedoch bereits in ihrer Endphase und der Goldmarkt bildet aktuell einen Boden aus, worauf im nächsten Jahr mit einem deutlichen Preisanstieg jenseits der 2.000 US-Dollar-Marke zu rechnen ist.

Kurzfristig muss der Goldpreis in dieser Woche die vorherige Unterstützung bei 1.800 US-Dollar zurückerobern, die er in der letzten Handelswoche unter Schwäche nach unten durchbrochen hatte. Charttechnisch sieht es ganz nach einer Bärenflagge unterhalb einer Unterstützung aus. Wird diese Bärenflagge nach unten aufgelöst, so droht ein schneller Preisrutsch auf 1.760 US-Dollar.

Die letzte Hoffnung bildet der ehemalige Abwärtstrend, der noch als letzte Unterstützung fungiert. Womöglich handelt es sich um einen Pull-Back an diesen, worauf der Goldpreis sich jetzt aufrappeln, die 1.800 US-Dollar und folglich die 1.830 US-Dollar überwinden muss. Nachdem sich der Goldpreis in den letzten Wochen jedoch so schwach zeigte und Käufer im Vorfeld einer Ankündigung eines Taperings fehlen, sollte man sich darauf gefasst machen, dass die Bärenfalle nach unten aufgelöst wird und der Preis zurück in den vorherigen Abwärtstrend fällt. Dies würde den Spekulanten jedoch ein Setup liefern, um den Preis noch einmal auf 1.680 US-Dollar nach unten zu handeln.

Nach dem erneuten Kauf mit dem Ausbruch aus dem Abwärtstrend, wurden wir bereits wieder ausgestoppt. Löst sich die Bärenflagge nach unten auf, so ist Gold kurzfristig short, solange Gold unterhalb von 1.800 US-Dollar gehandelt wird.

Gold Commitments of Traders III 13.09.2021

Der Goldpreis droht zurück in den ehemaligen Abwärtstrend zu fallen

Der Tageschart zeigt, dass der übergeordnete Abwärtstrend noch intakt ist. Aus Sicht der Notenbanker bietet es sich an, den Goldpreis im Vorfeld des Taperings zu drücken und Spekulanten noch einmal aus dem Markt zu schütteln, um das bullische Sentiment zu zerstören. Ein Schlusskurs unterhalb der Unterstützung bei 1.680 US-Dollar könnte diese gewünschte Liquidationswelle auslösen. In den letzten drei Wochen war keine Manipulation nötig, weshalb sich die Schwäche für ein derartiges Manöver anbietet.

Gold Commitments of Traders IV 13.09.2021

Der übergeordnete langfristige Abwärtstrend ist noch intakt

Der langfristige Abwärtstrend bei Gold in Euro wurde bereits vor längerer Zeit gebrochen und der neuerliche Rücksetzer im Flash-Crash ist als Test des ehemaligen Trends und des letzten Verlaufstief zu sehen. Das charttechnische Muster sieht eigentlich konstruktiv aus. Es zeigt eine Bodenbildung in einer Konsolidierungsphase, die mit steigenden Inflationszahlen und Zinsen letztlich im nächsten Jahr ihr Ende finden und sich die Hausse langsam fortsetzen dürfte. Im schlimmsten Fall halten wir noch einmal einen Rücksetzer auf 1.420 Euro bis Jahresende für möglich. Ein erneutes prozyklisches Kaufsignal gibt es, sobald der Goldpreis den blauen Abwärtstrend mit Schlusskursen über 1.545 Euro überwunden hat. Antizyklisch bietet sich bei 1.420 Euro eine sehr gute Kaufchance.

Gold Commitments of Traders V 13.09.2021

Seit dem Bruch des Abwärtstrends konsolidiert der Goldpreis auf hohem Niveau

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Beste Grüße

Markus Blaschzok Chefökonom SOLIT / Inhaber Blaschzok Research

Über den Autor

Markus Blaschzok ist als Dipl.-Betriebswirt (FH) und Certified Financial Technician Autor eines bekannten Marktkommentars mit dem Schwerpunkt auf Edelmetalle, Rohstoffe und Austrian Economics sowie eines Premium-Informationsdienstes für Händler, Trader und Investoren. Vor der Gründung seines Research-Unternehmens im Jahr 2010 war er Chef-Analyst bei einem international tätigen Edelmetallhändler mit Sitz in München. Seit 2015 ist er Chef-Analyst bei der SOLIT Gruppe.