Positionierung der spekulativen Anleger (Commitments of Traders)
Die Netto-Shortposition der Big 4 verringerte sich von 45 auf 41 Tage der Weltproduktion und die der Big 8 verringerte sich von 67 auf 63 Tage der Weltproduktion. Der Preis fiel zum Stichtag um 22 $ im Vergleich zur Vorwoche und die Spekulanten gingen in dieser Zeit mit 8,4 Tsd. Kontrakten short. Die vorletzte Woche zeigte noch Stärke, doch in dieser und der letzten Woche hat sich nun deutliche relative Schwäche gezeigt. Dies spricht für ein Ende des Preisanstiegs. Das ist die erste Woche ohne Manipulation seit dem Beginn des Anstiegs, was ebenso dafürspricht, dass nun ein Überangebot am Markt herrscht und sich die Spekulanten verausgabt haben. Ihnen gelingt es nicht mehr, den Preis höher zu treiben – alle sind bereits long im Gold.
Mit 41 Tagen der Weltproduktion an nackten Shortpositionen ist die Manipulation auf einem historisch hohen Niveau. Mit 17 Punkten im CoT-Index ist das Sentiment aktuell extrem bullisch. Dieses Niveau war früher immer ein Verkaufsbereich. Zur Vorwoche haben sich die Daten, trotz eines Preisrückgangs von 22 $, nur minimal verbessert.
Der Terminmarkt war nur einmal so bullisch wie aktuell.
Die einfache Darstellung zeigt, dass sich die Position der Spekulanten nun im roten Bereich befindet und eine Korrektur des Anstiegs nun wahrscheinlich ist.
Gold in USD: Wann geht die Rallye weiter? Konsolidierung auf hohem Niveau
Der Goldpreis kann sich bisher stark über 1.400 $ halten. Negativ ist die historisch hohe bullische Spekulation am Terminmarkt. Das bedeutet, dass weitere exogene Faktoren und damit einhergehende Käufe in die ETFs nötig sind, um den Preis noch weiter nach oben zu treiben. Bleiben exogene Faktoren auf Sicht der nächsten Woche aus, so könnte eine kurzweilige Korrektur bis an das Ausbruchsniveau bei 1.360 $ einsetzen. Dies gilt insbesondere, falls die US-Notenbank nur einen Zinsschritt um 25 Basispunkte liefert oder es wagen sollte, die Zinsen erst im September anzuheben. Dann könnte es zu einer Bereinigung der Spekulation am Terminmarkt in Form eines Long Drop kommen.
Aktuell ähnelt das Korrekturmuster einer bullischen Flaggenformation, was bei einem bullischen Ausbruch weitere Investoren in den Goldmarkt ziehen könnte. Bleiben exogene Faktoren aus, so ist eine nachhaltig bullische Auflösung dieser Formation unwahrscheinlich. Ein Ausbruch darüber würde dann wahrscheinlich in einem False Break enden.
Mittelfristig sind wir extrem bullisch für Gold und die große Trendwende ist bereits seit Januar da. Kurzfristig dürfte der Goldpreis bestenfalls auf hohem Niveau konsolidieren über die nächsten Wochen, um das überkaufte Niveau abzubauen. Dann könnte sich die Rallye unter einer guten Zinssenkung fortsetzen. Kurzfristig überwiegen jedoch die Risiken gegenüber den Chancen, während wir langfristig kaum Risiken und sehr viele Chancen sehen.
Der Goldpreis steht kurz vor einem Pull Back.
Der langfristige Wochenchart zeigt schön den Anstieg über den langfristigen Widerstand bei 1.350 $. Dem Goldpreis muss es jetzt gelingen sich in den nächsten Wochen und Monaten über diesem Widerstand zu halten. Erst dann ist der Ausbruch in trockenen Tüchern und auch auf Monatsbasis gibt es dann auf langfristige Sicht ein nachhaltiges Kaufsignal.
Der Goldpreis in USD konnte über den langfristigen Widerstand ansteigen.
Gold in Euro: Zurück im Aufwärtstrend
In Euro ist der Goldpreis in den langfristigen Aufwärtstrend zurückgekehrt. Dies hatten wir im letzten Jahr schon angekündigt, da wir mit einer weiteren Abwertung des Euros gerechnet hatten. Diese Erwartung hat sich erfüllt, sodass der Goldpreis in Euro seit seinem Tief Anfang 2014 bereits um 39 % im kürzlichen Hoch anstiegen konnte. Nach einer zeitweiligen Korrektur sehen wir den Goldpreis in Euro schon in Bälde wieder auf einem neuen Allzeithoch, da die schwache europäische Wirtschaft schon bald in eine Rezession abtauchen dürfte, auf die die Europäische Zentralbank mit einer weiteren Abwertung des Euros reagieren wird. Wir erwarten, dass der Goldpreis spätestens in den nächsten 18 Monaten ein neues Allzeithoch erreichen kann.
Der Goldpreis in Euro ist seit Anfang 2014 um 39 % angestiegen.