Positionierung der spekulativen Anleger (Commitment of Traders)
Die Stilllegung der Regierung in den USA im Zuge des Haushaltsstreits zwischen den Demokraten und den Republikanern hatte dazu geführt, dass die US-Terminmarktaufsicht den CoT-Report seit dem 21.12.2018 über fünf Wochen hinweg nicht veröffentlicht hatte. Nachdem vor einer Woche der teilweise Shutdown der US-Regierung beendet wurde, gab man bekannt, dass man die fehlenden Reporte in wöchentlichen Schritten aktualisieren wolle, womit wir erst Anfang März wieder einen aktuellen CoT-Report in den Händen halten werden. Bis dahin gibt es nebst dem gewöhnlichen Freitagsupdate zusätzlich jeweils am Dienstag ein weiteres, um auf den aktuellen Stand langsam aufzuschließen.
Zum Stichtag des 15. Januars waren die Terminmarktdaten für Gold noch im neutralen Bereich, wobei diese kurz vor dem roten bärischen Bereich notierten. In dieser Betrachtungswoche zeigte sich wieder eine leichte Stärke im Goldpreis. Der CoT-Index stieg dabei auf 63 Punkte. Auch in dieser Woche relativiert sich diese Stärke etwas, wenn man die Reduzierung der manipulativen Position bei den großen Händlern betrachtet, die um 3 (Big4) bzw. 2 (Big8) Tage der Weltproduktion verringert wurde. Insgesamt ist die Amplitude der Positionsveränderung relativ zur Historie bereits hoch, weshalb man sich von einem moderaten CoT-Index bei 63 Punkten nicht täuschen lassen darf. Bereinigt dürfte der CoT-Index am 15. Januar eher im Bereich um die 33 Punkten oder darunter gelegen haben, was schon eher neutral bis bärisch war. Der letzte Preisanstieg auf 1.326 $ ist in den relativ alten Daten noch nicht enthalten und damit für die aktuelle Situation nicht aussagekräftig. Die Manipulation bei Gold und Silber gibt deutliche Hinweise darauf, dass der Preis nicht mehr weit ansteigen dürfte und eine Korrektur bevorstehen könnte.
Der Terminmarkt war zum 15. Januar im neutralen bis leicht bärischen Bereich.
Die einfache Darstellung zeigt, dass dem Goldpreis im gelben Bereich zum Stichtag des 15. Januar noch etwas Luft blieb.
Gold in USD: Kann der Abwärtstrend überwunden werden?
Seit dem August-Tief stieg der Goldpreis um 160 $ an und seit dem Ausbruch aus der Konsolidierungsformation, wo wir unser Kaufsignal gaben, immerhin um 120 $ je Feinunze. Nachdem die Notenbanken eine Abkehr von ihrer restriktiven Geldpolitik bekanntgaben und sogar neue Lockerungen (EZB) in Aussicht stellten, erfuhr der Goldpreis einen nochmaligen Preisschub. Es kam zu einer Prolongierung der Aufwärtsbewegung, wobei sich das Sentiment noch einmal deutlich verschlechtert haben dürfte. Wir erwarten, dass wir einen massiven Ausbau der Positionen bei den großen Händlern sehen werden, was uns jedoch erst ein aktueller CoT-Report in drei Wochen verraten wird. Daher verläuft diese Analyse aufgrund der fehlenden Informationen bei gleichzeitiger Änderung fundamentaler Faktoren unter etwas Unsicherheit.
Der Aufwärtstrend ist noch intakt, doch steht dieser kurz davor zu brechen, wenn der Preis an dem Abwärtstrend bei 1.320 $ nun scheitern sollte. Sollten die gelpolitischen Impulse zu einem Bruch des Abwärtstrends führen, dann wird die Aufwärtsbewegung an dem Widerstand bei 1.360 $ spätestens ihr mehrmonatiges Ende finden. Wie stark von da an die Konsolidierung bzw. Korrektur ausfallen wird, hängt von dem weiteren Vorgehen der Notenbanken in ihrer Geldpolitik ab.
Kurzfristig sehen wir nach dem deutlichen Anstieg nicht mehr viel Potenzial und eine Korrektur steht aus. Aufgrund der Änderung in der Goldpolitik erwarten wir jedoch, dass sich in diesem Jahr eine große Trendwende herausbilden könnte.
Gold in USD scheitert aktuell am Abwärtstrend bei 1.320 $ je Feinunze.
Gold in Euro: Steiler Aufwärtstrend immer noch intakt!
Das Chartbild für Gold in Euro ist aufgrund der Euroschwäche noch extremer, doch auch klarer und sauberer. Wir gaben Anfang Oktober mit dem Preissprung über 1.040 € je Feinunze ein Kaufsignal für Gold in Euro und seither stieg der Preis auf 1.166 € an. Da sich der Euro schwach hielt und dieser mittlerweile die Unterstützung bei 1,13 $ wieder testet, konnte Gold in Euro noch besser performen. Obwohl wir schon sehr bärisch für den Euro gestimmt waren, zeigte sich dieser in den vergangenen Monaten noch schwächer, als wir es erwarteten. Anstatt einer kurzzeitigen Erholung folgte der nächste Test der wichtigen Unterstützung bei 1,13 $ je Euro. Angesichts der aktuellen Geldpolitik der FED und der EZB dürfte der Bias weiterhin bei einem stärkeren US-Dollar liegen.
Charttechnisch liegt bei 1.160 € je Feinunze ein Abwärtstrend, der nun erst einmal eine unüberbrückbare Hürde darstellen könnte, auch wenn diese kurzzeitig bereits überwunden wurde. Sollte der Euro abrutschen und Richtung 1,05 $ laufen, dann wäre ein finaler Anstieg bis 1.190 € denkbar. Kurzzeitig dürfte dann aber die Luft raus sein und der Preis erst einmal konsolidieren oder korrigieren. Insbesondere in Euro erwarten wir in 2019 eine deutlich positive Preisentwicklung des Goldpreises. Kurzfristig sollte man sich jedoch mit Käufen zurückhalten und abwarten, sobald der mehrmonatige Aufwärtstrend gebrochen wurde.
In Euro ist der sehr steile Aufwärtstrend immer noch intakt.