Terminmarkt: Bereits gute Bereinigung am Terminmarkt

Der Preis fiel zur Vorwoche um 5 US-Dollar, während die Spekulanten 7,6 Tsd. Kontrakte netto aufbauten. Der Preisrückgang ist zu gering und zeigt wieder eine leichte relative Stärke. Diese Stärke erklärt sich durch gestiegene Investmentnachfrage nach dem Preisrückgang. Die Position der Big 4/ Big 8reduzierte sich zur Vorwoche, was die leichte Stärke wieder infrage stellt. Die Daten sind zum Open Interest auch endlich so gut wie zuletzt Anfang 2019.

Man darf in einem Bullenmarkt, insbesondere in einem stagflationären Umfeld, keine völlige Bereinigung am Terminmarkt erwarten. Die Bereinigung ist für dieses Krisenumfeld schon gut fortgeschritten. Dennoch gibt es kurzfristig belastende Faktoren aufgrund steigender Zinsen und Investoren, die das nicht als Inflationssignal wahrnehmen. Es könnten daher noch weitere Spekulanten aus dem Markt geschüttelt werden.

Auf diesem Niveau sehen wird erstmals seit August des letzten Jahres die Möglichkeit für einen Boden und eine Trendumkehr und sind leicht optimistisch. Mittel bis langfristig agierende Investoren können antizyklische Käufe tätigen. Trader auf kurzfristige Sicht müssen noch etwas vorsichtig sein, denn die Bereinigung könnte sich noch etwas fortsetzen – wenn auch im besten Fall über die Zeitachse seitwärts. Ein Rückfall auf 1.650 US-Dollarscheint das schlimmste Szenario zu sein, das wir für möglich halten. Noch sind die Abwärtstrends intakt und die technischen Signale sind hierbei für den Trading-Kaufzeitpunkt entscheidend.

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Mit dem Einbruch am Goldmarkt unter 1.800 US-Dollargab es eine deutliche Bereinigung am Terminmarkt

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Die großen vier Händler hatten den Preisrückgang genutzt, um ihre Positionen zu schließen

Unser über vier Monate hinweg andauernder Short-Trade, den wir bei 2.050 US-Dollar mit dem Ziel bei 1.800 US-Dollar eröffnet hatten, fand Ende November sein Ende und wir nahmen die Gewinne aus diesem Trade mit. Mittel- und langfristig agierende Investoren bekamen ein antizyklisches Kaufsignal auf diesem Preisniveau, wobei ich kurzfristig agierenden Tradern noch zur Vorsicht geraten hatte, da kurzfristig noch einige Risiken für den Goldpreis im Raum standen.

Kurzfristige Trader waren den Dezember über Long und konnten bis zu 150 US-Dollarje Unze mit einem steigenden Goldpreis hereinholen, bevor sie mit einem Bruch des Aufwärtstrends spätestens ausgestoppt wurden. Den Januar und Februar über baute sich zunehmend Schwäche auf, die Unterstützung bei 1.800 US-Dollar wurde mehrmals getestet und im Februar mit einem Abrutschen auf 1.760 US-Dollar unterschritten. Ein erneuter Versuch der Bullen den Preis wieder über die Marke von 1.800 US-Dollar zu schieben, scheiterte. Letztlich warfen die Bullen mit dem Unterschreiten der Marke von 1.760 US-Dollar Ende Februar das Handtuch und der Preis brach im Zuge einer Bereinigung am Terminmarkt ein.

Der Abverkauf fand bei 1.675 US-Dollar sein Ende und es kam zum Bruch des kurzfristigen Abwärtstrends. Da unser Preisziel erreicht wurde, nahmen wir mit dem Trendbruch Gewinne mit und kauften mit unseren Kunden mit dem Ziel des Abwärtstrends. Erst mit der dovishen US-Notenbanksitzung gelang es dem Goldpreis den Abwärtstrend zu erreichen, was ein Zeichen von Schwäche war. Dort angekommen, gingen wir wieder short und setzten auf einen fallenden Preis. Dieses Verkaufssignal bleibt solange intakt, wie der Abwärtstrend stabil bleibt. Sobald der Abwärtstrend bricht, negiert sich das Verkaufssignal.

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Der Abwärtstrend bei Gold in US-Dollar ist immer noch intakt

Im Tageschart sehen wir, dass bei ca. 1.650 US-Dollar bis 1.680 US-Dollar eine starke Unterstützung liegt. Mit Bruch des kurzfristigen Abwärtstrends und Preisen über 1.750 US-Dollar würde ein mittelfristiges prozyklisches Kaufsignal erzeugt. Angesichts der Terminmarktdaten, dem Umfeld und der Situation bei Gold und Silber, muss man davon ausgehen, dass die Regierungen einen letzten finalen Abverkauf orchestrieren könnten, der den Goldpreis noch einmal unter 1.675 US-Dollardrückt und so weitere Spekulanten aus dem Markt schüttelt. Dieses Worst Case Szenario wäre die Chance für mittel- bis langfristige Käufe, denn mit einem erneuten Preisanstieg im zweiten Halbjahr erwarten wir wieder deutlich höhere Preise.

Ein erneuter Test des letzten Tiefs wäre möglich

Der Goldpreis in Euro ist weiterhin unser wichtigster Chart. Der Abwärtstrend ist weiterhin intakt und beide Aufwärtstrends wurden gebrochen, was uns bereits zu Jahresanfang ein starkes Warnsignal lieferte.

Die Unterstützung bei 1.430 Euro wurde erreicht und seither erholt sich der Goldpreis. Der Abwärtstrend ist jedoch noch ein Stück entfernt. Selbst dann, wenn der Goldpreis in US-Dollar seinen Abwärtstrend überwinden sollte, so wäre das mittel- bis langfristige Kaufsignal erst dann perfekt, wenn auch der Goldpreis in Euro seinen Abwärtstrend überwinden und das Kaufsignal bestätigen kann.

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Der Chart für Gold in Euro ist sehr schön und brachte ein deutliches Signal

Im Kurzfristchart von Gold in Euro ist die Situation noch einmal deutlicher zu sehen. Nachdem der Goldpreis 10 Wochen trendlos seitwärts auf der Unterstützung bei 1.500 Euro tänzelte und dabei zwei Aufwärtstrends brach, fiel er letztlich unter diese Marke und brach deutlich ein. Der Fall unter die Unterstützung brachte ein Verkaufssignal, das bis Anfang März intakt war. Auch hier gab es nach dem Erreichen des Zielbereichs mit einem Bruch des Abwärtstrends ein kurzfristiges Kaufsignal.

Anders als beim Goldpreis in US-Dollar, wo der Preis bereits entlang des Abwärtstrends wieder fällt, steigt der Goldpreis in Euro noch aufgrund des Einbruchs des Euros zum US-Dollar. Zudem ist der grün eingezeichnete kurzfristige Aufwärtstrend noch intakt.

Ein kurzfristiges Kaufsignal ist seit 1.435 Euro immer noch intakt, doch würde sich dieses negieren, wenn der Goldpreis in Euro aus dem kurzfristigen Aufwärtstrend fällt.

Sollte der Goldpreis hingegen weiter ansteigen können und auch den Kreuzwiderstand überwinden und auf über 1.500 Euro ansteigen, so würde aus dem begrenzten Kaufsignal, das wir bei 1.435 US-Dollar bekamen, ein mittel- bis langfristiges Kaufsignal werden und wir würden unsere Long-Position erhöhen.

Den Großteil der Korrektur hat der Goldpreis hinter sich. Im schlimmsten Szenario sehen wir noch einen letzten Abverkauf unter die letzten Verlaufstiefs und darauffolgend eine trendlose Phase bis in die zweite Jahreshälfte hinein. Danach dürfte es neue Trendbrüche und Kaufsignale geben mit einem erneuten Preisanstieg zum Ende des Jahres hin.

Im besten Fall gelingt dem Goldpreis schon bald ein Sprung über den mittelfristigen Abwärtstrend, was ein Kaufsignal erzeugen würde.

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Der Chart für Gold in Euro sieht besser aus, da der Euro aktuell sehr schwach ist

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Beste Grüße

Markus Blaschzok Chefökonom SOLIT / Inhaber Blaschzok Research

Über den Autor

Markus Blaschzok ist als Dipl.-Betriebswirt (FH) und Certified Financial Technician Autor eines bekannten Marktkommentars mit dem Schwerpunkt auf Edelmetalle, Rohstoffe und Austrian Economics sowie eines Premium-Informationsdienstes für Händler, Trader und Investoren. Vor der Gründung seines Research-Unternehmens im Jahr 2010 war er Chef-Analyst bei einem international tätigen Edelmetallhändler mit Sitz in München. Seit 2015 ist er Chef-Analyst bei der SOLIT Gruppe.