Liebe Leser,

TARGET2 ist das Zahlungssystem der Zentralbanken des Eurosystems für die schnelle Abwicklung von Zahlungen in Echtzeit. Es ermöglicht sowohl nationale als auch grenzüberschreitende Zahlungen in Zentralbankgeld schnell und günstig auszuführen“, schreibt die Bundesbank.

Ursprünglich wurde dieses System wohl tatsächlich nur zur Abwicklung des Zahlungsverkehrs in der Eurozone konzipiert. Ob es bewusst oder unbewusst so gestaltet wurde, dass es als innereuropäische Überziehungskreditlinie ohne Beschränkungen nach oben missbraucht werden kann, wissen wir nicht.

In der Bilanz der Bundesbank wurden die TARGET2-Salden von Anfang an lediglich unter dem Posten „Sonstiges“ verbucht. Das deutet daraufhin, dass zumindest die Bundesbanker von einem reinen Abwicklungssystem ausgegangen sind. Seit der Finanzkrise von 2008 wird das TARGET2-System zunehmend und in großem Umfang als innereuropäische Kreditlinie missbraucht. Hier bedienen sich vor allem Italien mit 537 Mrd. € und Spanien mit 462 Mrd. €, während Deutschland jetzt mit 1.019 Mrd. € auf der Gläubigerseite steht. Von allein steigen diese TARGET2-Forderungen bzw. -Kredite natürlich nicht. Es stehen immer ganz reale Transaktionen hinter jeder einzelnen Buchung, beispielsweise die Bezahlung einer Warenlieferung oder der Kauf eines Wertpapiers.

Prof. Dr. Sinn spricht Klartext über TARGET2

Größte Anerkennung verdient Prof. Dr. Hans-Werner Sinn, der die Öffentlichkeit auf die Risiken aufmerksam gemacht hat, die das TARGET2-System für den deutschen Steuerzahler darstellt: Den TARGET2-Forderungen der Bundesbank an die EZB stehen keine Guthaben anderer europäischer Notenbanken gegenüber. Es handelt sich also um eine lupenreine Kreditlinie. Die Bundesbank erhält „nichts außer einer offenen Forderung gegen das Euro-System, das selbst eine offene Forderung gegen die Defizitnotenbanken des Euro-Systems hat. Der Target-Saldo misst automatisch gewährte Überziehungskredite im Euro-Raum“, so Prof. Sinn am 14. August 2020 im Handelsblatt.

Wie die von Deutschland gewährten fiskalischen Rettungskredite ermöglichen und messen sie (die TARGET2-Forderungen) einen entsprechenden realen Strom von Gütern und Vermögenstiteln aus Deutschland ins Ausland.“ Und weiter: „Gebietsdeutsche verloren das Eigentum an diesen Gütern und Vermögenstiteln, und Ansässige anderer Euro-Länder gewannen es“. Mit inzwischen über einer Billion Euro entsprechen diese Forderungen laut Sinn etwa 46 % des gesamten Nettoauslandsvermögens, das die deutsche Volkswirtschaft durch ihre Exportüberschüsse aufgebaut hat.

Die Wohlstandsvernichter der EZB in Aktion

Nach einem Austritt Italiens oder Spaniens aus der Währungsunion oder einem Staatsbankrott dieser Länder, müsste die Bundesbank ihre entsprechenden TARGET2-Forderungen abschreiben.

Offiziell müssten die Verluste zwar dem dann geltenden Kapitalschlüssel der EZB entsprechend auf die verbliebenen Mitgliedsländer verteilt werden. Dazu dürfte in der Realität aber wenig Bereitschaft bestehen. Darüber hinaus weist Sinn darauf hin, dass die TARGET2-Forderungen auch heute schon zu massiven Verlusten der deutschen Volkswirtschaft führen, „da sie politisch eine Transferunion erzwingen, weil die Salden ohne sie noch stärker anwüchsen.“ Wir haben an dieser Stelle bereits etwas schärfer formuliert und das TARGET2-System als die Einführung der EU-Schuldenunion durch die Hintertür bezeichnet.

Hier sind die Zentralbanker als Wohlstandsvernichter und Umverteiler am Werk, und die Bundesregierung lässt sie gewähren – auf unser aller Kosten. Mit Gold können Sie sich davor schützen! Anscheinend hat das wohl auch der größte Goldverächter und Value-Investor Warren Buffett mitbekommen, denn er hat kürzlich Barrick Gold gekauft.

Was Warren Buffetts Goldminenkauf für Ihr Depot bedeutet

Buffetts durch den Kauf einer Goldminenaktie zum Ausdruck gebrachtes Umdenken in Bezug auf Gold wird Spuren hinterlassen. Nicht nur, weil die Medien einen ihrer wichtigsten Fürsprecher gegen Gold verloren haben, sondern weil die vielen Goldskeptiker unter den US-Anlegern und insbesondere Fondsmanagern unter Kaufdruck geraten.

Mit dem Sinneswandel Warren Buffetts hat die Goldhausse eine neue Anlegerschicht erreicht, die man als ehemalige Skeptiker bezeichnen könnte. Im großen Bild gesehen, ist diese Entwicklung sehr bullish, da langfristige Haussen nur möglich sind, wenn neue Anleger den Markt für sich entdecken.

Buffett führt, andere Goldanleger werden folgen

In diesem Sinne zeugt die in den USA noch weitverbreitete Skepsis gegenüber den Edelmetallen von einem großen Reservoir zukünftiger Goldkäufer. Fondsmanager, Vermögensverwalter, Privatanleger und Institutionelle Anleger werden ihrem Vorbild Warren Buffett folgen.

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Herzliche Grüße

Ihr

Unterschrift Claus Vogt

Claus Vogt, Chefredakteur Krisensicher Investieren

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Über den Autor

Claus Vogt ist zusammen mit Roland Leuschel Chefredakteur des Börsenbriefes Krisensicher Investieren. Er hat die langfristige Goldhausse 2001 richtig vorhergesagt und in den Jahren 2000 und 2007 vor dem Platzen der Aktien- und Immobilienblase gewarnt. Jetzt prognostiziert er bei Gold und insbesondere den Goldminenaktien atemberaubende Chancen. Claus Vogt ist Buchautor (Das Greenspan Dossier, Die Inflationsfalle) und ehemaliger Finanzanalyst einer internationalen Großbank. Weitere Informationen unter: www.krisensicherinvestieren.com