Liebe Leser,
der Europäische Stabilitätspakt war eine Voraussetzung für die Einführung des Euros und wurde vor allem auf Drängen der deutschen Regierung in das Vertragswerk der Währungsunion aufgenommen. Für alle Mitgliedsländer schrieb er eine jährliche Neuverschuldung von maximal 3 % des BIP vor und eine Gesamtverschuldung von nicht mehr als 60 % des BIP. In einem 1998 veröffentlichten Manifest der Euro-Gegner, das von 155 Professoren unterzeichnet wurde, hieß es dazu:
„Da Sanktionen nicht automatisch eintreten, dürfte es aber kaum eine qualifizierte Mehrheit für die Anwendung des Paktes geben, wenn eine größere Zahl von Ländern gleichzeitig die Defizitgrenze verletzt. Die Stabilität des Euros kann der Pakt daher nicht sichern.“
Ganz in diesem Sinne haben wir den Europäischen Stabilitätspakt – ebenso wie später die deutsche Schuldenbremse – immer wieder als zahnlose Tiger bezeichnet; als Verträge, die das Papier nicht wert sind, auf dem sie geschrieben stehen. Jetzt kommt es ans Licht: Wie nicht anders zu erwarten, haben die EU-Kommission und Ökonomen des EU-Rettungsfonds einen „Reformvorschlag“ für den Europäischen Stabilitätspakt vorbereitet. Die Hemmschwellen zur Staatsverschuldung sinken weiter und die ökonomische Vernunft wird erneut ignoriert.
„Zu kompliziert“
Das Handelsblatt nennt folgende Begründung für diesen Schritt: Die bisherigen Regeln „gelten als zu kompliziert und aus der Zeit gefallen, weil viele Euro-Staaten um den Faktor zwei höher verschuldet sind, als die Vorgaben es erlauben.“
Also, weil zwei extrem simple Regeln – Obergrenze der Staatsverschuldung 60 % des BIP und maximales Haushaltsdefizit 3 % des BIP – für unsere Politiker zu kompliziert seien und weil sich außerdem niemand an die Vorschriften gehalten habe, seien neue Vorschriften nötig. Nachdem die beiden vertraglich vereinbarten Kriterien des Stabilitätspakts keine Regierung vom Schuldenmachen abgehalten haben, wurden die EU-Schuldenregeln im Rahmen der Corona-Politik bis 2023 gleich ganz außer Kraft gesetzt. Jetzt soll die Voraussetzung geschaffen werden, um den anhaltenden Vertragsbruch zu legalisieren.
Mit Gold schützen Sie sich
Wir haben keine Zweifel daran, dass es zu einer „Reform“ des Stabilitätspakts kommen wird. Und wie auch immer die neuen Regeln aussehen werden, eines ist jetzt schon klar: Es wird sich wieder niemand daran halten. Auch dann nicht, wenn sie so einfach gestaltet werden sollten, dass sie sogar für Politiker nicht mehr zu kompliziert sind. Denn von glaubwürdigen Sanktionen, mit denen die Einhaltung von Schuldengrenzen erzwungen werden könnten, ist auch jetzt wieder keine Rede.
Wir können Ihnen zwar nicht sagen, wann das Währungssystem ungedeckter Gelder kollabieren oder die bereits begonnene Geldentwertung dramatische Ausmaße annehmen wird. Aber wir halten es für zwingend geboten, sich dagegen abzusichern.
Goldpreis an Widerstandslinie abgeprallt
Dass aus strategischen Gründen kein Weg an Gold vorbeiführt, ist offensichtlich. Weniger klar sind im Moment hingegen die kurzfristigen Aussichten. Wie Sie auf dem folgenden Chart sehen, ist der Goldpreis vor zwei Wochen an der eingezeichneten Abwärtstrendlinie abgeprallt. Das ist aus Sicht des Bullen zwar nicht schön, aus charttechnischer Perspektive ist aber nichts Bedeutendes geschehen. Und der kurzfristige Momentum-Oszillator im unteren Teil des Charts ist bereits überverkauft, was gegen einen weiteren Kursrückgang spricht.
Goldpreis pro Unze in $, Momentum-Oszillator, 2020 bis 2021
Die Kurse sind an der blaugestrichelten Abwärtstrendlinie abgeprallt, die dadurch an Bedeutung gewonnen hat.
Quelle: StockCharts.com, krisensicherinvestieren.com
Bullishe Chartformationen bei zahlreichen Minenaktien
Interessanterweise hat der jüngste Kursrückgang bei zahlreichen Minenaktien und sogar bei dem von mir in der Analyse favorisierten XAU Goldminen Index zu bullishen Chartformationen geführt. Damit bietet sich Ihnen hier eine exzellente Kaufgelegenheit.
Ich gehe weiterhin davon aus, dass bei den von mir ausgewählten Minenaktien im Oktober dieses Jahres ein neuer Aufwärtstrend begonnen hat, in dessen Verlauf sie neue Hochs erreichen werden. Dafür spricht auch die Tatsache, dass der Minen Index immer noch 14% über dem damaligen Kurs notiert.
Vor diesem Hintergrund ist es noch nicht zu spät für den Kauf ausgewählter Minenaktien. Nutzen Sie die Gelegenheit. Lernen Sie die von mir favorisierten Aktien kennen mit meinem Börsenbrief Krisensicher Investieren – 30 Tage kostenlos.
Claus Vogt, Chefredakteur Krisensicher Investieren
P.S.: Die Warnsignale für die allgemeinen Aktienmärkte haben drastisch zugenommen. Hier bahnt sich eine große Baisse an. Lesen Sie dazu unsere am 14. Dezember 2021 erscheinende Krisensicher Investieren Themenschwerpunkt-Ausgabe.
P.P.S.: Sie wollen Woche für Woche sicher durch diese Krise kommen, dann fordern Sie bitte noch heute den kostenlosen Claus Vogt Marktkommentar hier ganz einfach mit Ihrer E-Mail an.