Bestimmt haben viele von Ihnen den Kurseinbruch der vergangenen Monate beim DAX und S&P500 verfolgt. Der DAX ist auf Zwei-Jahres-Tiefs kollabiert, der S&P500 notiert nur noch knapp über dem Ein-Jahres-Tief. Hingegen ist der Goldpreis mit Kursen von um 1.250 Dollar je Unze auf Fünf-Monats-Hochs geklettert, weil Investoren in den sicheren Hafen Gold flüchten.
Hauptgrund für den Kursrutsch am Aktienmarkt diesseits und jenseits des Atlantiks ist der Handelskrieg zwischen den USA und China, wodurch sich die Perspektiven nicht nur für die chinesische, sondern auch für die US-Wirtschaft immer weiter eintrüben. Zuletzt ist die Lage weiter eskaliert, nachdem die kanadischen Behörden im Auftrag der USA die Finanzchefin Meng Wanzhou des chinesischen Netzwerkausrüsters Huawei verhaftet haben. Meng ist die Tochter des Firmengründer Ren Zhengfei.
Durch diesen beispiellosen Vorgang wird es immer unwahrscheinlicher, dass es zu einer Einigung im Handelskrieg kommt. Mengs Verhaftung käme der Verhaftung einer möglichen Tochter von Apple-Chef Tim Cook in China gleich. Wenn ich Manager einer großen US-Firma wäre, würde ich mir sehr gut überlegen, irgendeine Reise nach China zu machen, sie es geschäftlicher oder privater Natur.
Vielen Experten dämmert es zusehends, dass der Handelskrieg längst zum Krieg um die Vorherrschaft im Technologiesektor geworden ist. „Washington setzt sich damit dem Vorwurf aus, einen chinesischen Technologie-Konkurrenten Amerikas auch mit unfairen Mitteln zu schädigen. Tatsächlich ist Huawei als Smartphone-Hersteller ein großer Konkurrent von Apple. Daneben ist das Unternehmen ein hocheffizienter Mobilfunkausrüster, der die 5G-Technologie so schnell wie kein anderes Unternehmen in der Welt entwickelt“, schrieb Robert Halver, Leiter Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank. 5G ist der neue Mobilfunkstandard.
US-Wirtschaft ist auf dem Weg in eine Rezession
Durch den Handelskrieg verschärfen sich die Sorgen vor einer heraufziehenden US-Rezession, weil in dem zunehmend unsicheren Umfeld Unternehmen in den USA kräftig auf die Investitionsbremse drücken dürften, was die Wirtschaft enorm belasten würde. Dabei signalisiert der Anleihenmarkt, dass die Wirtschaft ohnehin rapide auf dem Weg in eine Rezession sein dürfte. So sind die Zinsen für zehnjährige US-Staatsanleihen auf 2,85 Prozent eingebrochen – das ist das niedrigste Niveau seit Ende August.
Gleichzeitig ist der Zinsaufschlag für zehnjährige Anleihen gegenüber zweijährigen auf 13 Basispunkte (0,13 Prozentpunkte) kollabiert, damit liegen sie praktisch am niedrigsten Niveau seit August 2007. Der Anleihenmarkt schätzt die Perspektiven für die US-Wirtschaft damit als so schlecht ein, wie seit mehr als elf Jahren nicht mehr. Das müssen Sie sich einmal auf der Zunge zergehen lassen: … so schlecht ein, wie seit mehr als elf Jahren nicht mehr! Wenn man von den Zinsen für zehnjährige Anleihen jene für zweijährige abzieht, entfernt man die Inflationskomponente und es bleibt nur noch die Wachstumskomponente übrig. Die Beteuerungen von Fed-Chef Jay Powell und der Massenmedien über die „Stärke“ der US-Wirtschaft sind reine Propaganda, nichts als Propaganda.
Hochverschuldete US-Wirtschaft verkraftet keine höheren Zinsen
Diese Sorgen vor einer Rezession sind zuletzt von den US-Arbeitsmarktdaten verstärkt worden, sind doch im November viel weniger Jobs geschaffen worden als erwartet. Schlechte US-Konjunkturdaten sind denkbar schlechte Nachrichten für den S&P500, weshalb sich die Talfahrt des Index in den nächsten Monaten beschleunigen sollte, was den DAX noch weiter mit nach unten reißen würde.
Wie groß die Ängste der Investoren inzwischen geworden sind, zeigt, dass die Wahrscheinlich für eine Erhöhung der Leitzinsen bei der nächsten Sitzung am 19. Dezember auf nur mehr 70 Prozent gesunken ist. Gleichzeitig gehen immer mehr Anleger davon aus, dass das die letzte Erhöhung in diesem Zinszyklus sein dürfte. Damit lägen die Leitzinsen bei mickrigen 2,25 bis 2,5 Prozent. Höhere Zinsen kann die angeblich doch so starke US-Wirtschaft offenbar nicht verkraften. Wie sollte es angesichts der Rekordverschuldung der privaten Haushalte und der US-Unternehmen auch anders sein?
Platzt die weltweite Schuldenblase?
Ich gehe weiterhin davon aus, dass die US-Wirtschaft im Sommer 2019 in die Rezession abrutschen dürfte. Das wäre allerdings eine extrem schlechte Nachricht für die Weltwirtschaft, denn wenn die Nachfrage in der größten Volkswirtschaft der Welt schrumpft, kämen viele exportabhängige Volkswirtschaften, wie China, Japan, Deutschland und Südkorea enorm in die Bredouille, – sprich Länder, wie Deutschland, dürften ebenfalls in die Rezession abrutschen -, woraufhin die Weltwirtschaft in eine Rezession abgleiten würde. Bei der Weltwirtschaft bedeutet das ein Wirtschaftswachstum von weniger als zwei Prozent.
In dem Umfeld würde allerdings nicht nur die Schuldenblase in den USA, sondern auch in vielen anderen Ländern platzen. Damit droht eine größere Wirtschaftskrise als 2008. Was in dem Szenario mit der deutschen Wirtschaft und damit dem DAX passiert, will ich mir lieber nicht ausmalen.
Laut dem Branchenverband Institute of International Finance (IIF) liegen die weltweiten Schulden, also von Staat, privaten Haushalten, Unternehmen und dem Finanzsektor, bei umgerechnet 247 Billionen Dollar. Das sind horrende 318 Prozent der jährlichen weltweiten Wirtschaftsleistung. Damit sind die Schulden gegenüber dem Stand von Ende September 2008, also kurz nach der Lehman Pleite, um herbe 75 Billionen Dollar geklettert. Damals lag der Wert bei „nur“ 270,9 Prozent der Wirtschaftsleistung.
Gold ist ein hervorragendes Langfristinvestment
Noch eine kleine Frage zum Schluss: Wissen Sie welche Rendite sie gemacht hätten, wenn sie seit Anfang 2000 im DAX investiert gewesen wären? Derzeit notiert der DAX um lediglich 55 Prozent über dem damaligen Stand. Mit Zinseszins gerechnet, also so wie Experten es üblicherweise machen, liegt die durchschnittliche jährliche Rendite bei lediglich 2,5 Prozent – darin sind Kursgewinne und Dividenden enthalten.
Und wie sieht es bei Gold auf Euro-Basis aus? Im gleichen Zeitraum ist die Notierung des Edelmetalls um 290 Prozent nach oben geschossen – mit Zinseszins gerechnet entspricht das einer durchschnittlichen Rendite von 7,8 Prozent. Das kann sich mehr als sehen lassen, oder?
Die guten Zeiten für Gold beginnen allerdings erst. Vielen Investoren dämmert es zusehends, dass die US-Wirtschaft innerhalb weniger Quartale in eine Rezession abrutschen dürfte, was die Weltwirtschaft mit nach unten reißen würde, woraufhin die weltweite Schuldenblase platzen würde. Damit droht ein Crash beim DAX und beim S&P500. Die „Lösung“ der US-Notenbank, der EZB und vieler anderer Notenbanken dürfte noch viel mehr Gelddrucken sein als bislang ohnehin schon. Damit sind die Perspektiven für Gold besser als jemals zuvor, das Edelmetall sollte der sichere Hafen in wirtschaftlich sehr schwierigen Zeiten sein. Ich kann Ihnen daher weiterhin nur empfehlen, die sehr günstigen Preise zu nutzen, um Ihre Bestände weiter aufzustocken.