Positionierung der spekulativen Anleger (Commitment of Traders)

Die aktuellen, wöchentlich von der US-Terminmarktaufsicht „CFTC“ veröffentlichten Daten für Silber notieren weiterhin im überverkauften Bereich. Die Netto-Shortposition der Big 4 erhöhte sich von 15 auf 24 Tage der Weltproduktion und die der Big 8 reduzierte sich von 43 auf 38 Tage. Der Preis fiel um 31 USD und die Spekulanten gingen 4,5 Tsd. Kontrakte short, was eine neutrale Entwicklung zeigt. Schwäche war in dieser Woche nicht zu sehen. Ob hier eine Manipulation am Silbermarkt stattgefunden hat, können wir in dieser Woche nicht mit Sicherheit bestimmen. Wir tippen jedoch darauf, dass nicht eingegriffen werden musste. Die Produzenten halten jetzt wieder eine geringe Netto-Longposition von 3,5 Tsd. Kontrakten, was immer noch historisch gering ist.

Insgesamt sind die Terminmarktdaten gut und einem weiteren Anstieg um zwei US-Dollar steht damit nichts im Weg.

Der Terminmarkt für Silber zeigt eine extrem große Shortposition der Spekulanten.

Silver Commitment of Traders ll 19.10.2018

Die einfache Darstellung zeigt, dass sich die Positionierung im grünen bullischen Bereich befindet und historisch gut ist.

Chartanalyse zu Silber in US-Dollar

Der Silberpreis war Ende September aus seinem Abwärtstrend ausgebrochen. Nach einem ersten Anstieg auf 14,90 $ setzte ein klassischer und typischer Pull Back an den Abwärtstrend bzw. das Ausbruchsniveau ein. Dies ist sehr typisch für Trendbrüche nach langen Abwärtstrends, insbesondere wenn dies mit fundamentaler Schwäche einhergeht.

Der Silberpreis hat nun den Rücksetzer fast erfolgreich vollzogen – es fehlt nur noch ein Anstieg auf über 14,90 $, um ein weiteres prozyklisches Kaufsignal zu liefern. Dies würde auch für Trendfolger, was die meisten Spekulanten sind, eine Trendwende signalisieren, weshalb danach sukzessive Spekulanten auf einen steigenden Preis setzen und diesen nach oben treiben werden.

Silber könnte nun in den kommenden Wochen um 2,5 $ je Feinunze zulegen und bis auf 17,20 $ ansteigen. Sollten exogene Faktoren, wie Probleme in der Eurozone oder ein weiterer Einbruch an den Aktienmärkten hinzukommen, so sind sogar deutlich höhere Preise in den kommenden Monaten möglich.

Kurzfristig dürfte der Silberpreis nun erst einmal ansteigen. Gold ist bereits über 1.215 $ ausgebrochen und dürfte den Silberpreis nun sukzessive mitziehen. Langfristig hat der Silberpreis das geringste Risiko und die höchste Chance und dürfte weitaus besser performen als der Goldpreis, was das Gold-Silber-Ratio indiziert. Dementsprechend empfehlen wir gerade langfristig agierenden Investoren auf Sicht von 5 bis 10 Jahren in Silber zu investieren.

Silver Commitment of Traders lll 19.10.2018

Silber hat einen Pull Back an den Abwärtstrend erfolgreich abgeschlossen.

Chartanalyse zu Silber in Euro

Auch der Silberpreis in Euro konnte seinen Abwärtstrend verlassen und einen Pull Back an das Ausbruchsniveau fast erfolgreich abschließen. Ein Anstieg über 13 Euro könnte nun eine Rallye auslösen. Die Euroschwäche wird dem Silberpreis in den kommenden Monaten zu Hilfe eilen und diesen unterstützen. Ein Anstieg auf 15 Euro ist daher sehr wahrscheinlich Sollte der Euro sogar auf die Parität zum US-Dollar abrutschen, so wäre ein Anstieg auf 17,50 Euro ebenfalls auf Sicht von 12 Monaten im Rahmen des Möglichen. Kurzfristig dürfte der Silberpreis nun nach dem Bruch des Abwärtstrends und angesichts der guten Terminmarktdaten weiter ansteigen, wenn auch der Goldpreis weiter Boden gut machen kann. Kurz- und langfristig sind wir sehr bullisch für Silber.

Silver Commitment of Traders lV 19.10.2018

Auch Silber in Euro durchbrach seinen Abwärtstrend und ist kurz davor ein weiteres Kaufsignal zu generieren.

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Beste Grüße

Markus Blaschzok Chefökonom SOLIT / Inhaber Blaschzok Research

Über den Autor

Markus Blaschzok ist als Dipl.-Betriebswirt (FH) und Certified Financial Technician Autor eines bekannten Marktkommentars mit dem Schwerpunkt auf Edelmetalle, Rohstoffe und Austrian Economics sowie eines Premium-Informationsdienstes für Händler, Trader und Investoren. Vor der Gründung seines Research-Unternehmens im Jahr 2010 war er Chef-Analyst bei einem international tätigen Edelmetallhändler mit Sitz in München. Seit 2015 ist er Chef-Analyst bei der SOLIT Gruppe.