Nach der neuesten Datenerhebung des World Gold Council betrug die weltweite Goldnachfrage im zweiten Quartal 1.123 Tonnen. Dies entspricht einem Anstieg um 8 % zum Vorjahresquartal. Die Nachfrage im ersten Halbjahr sprang mit 2.181 Tonnen, aufgrund rekordhoher Käufe von Zentralbanken, auf ein Dreijahreshoch.

Zentralbankkäufe und gesunde ETF-Zuflüsse waren die treibenden Kräfte für die Goldnachfrage im ersten Halbjahr 2019. Das Wachstum der Schmucknachfrage war hauptsächlich das Ergebnis eines positiveren Umfelds für die indischen Verbraucher. Veränderungen bei den Barren- und Münzinvestitionen waren stark preisbedingt.

Als der Goldpreis seinen Weg auf ein Mehrjahreshoch fand, traten Gewinnmitnahmen ein und die Einzelhandelsinvestitionen waren fast ausgetrocknet. Der Technologiesektor reduzierte den Goldverbrauch aufgrund der schwierigen globalen Bedingungen. Das solide Wachstum bei der Minenproduktion sowie beim Recycling führte zu einem Anstieg des gesamten Goldangebots um 2 % im zweiten Quartal.

Weltweite Goldnachfrage 05.08.2019

Globale Nachfrage nach Gold.

Die Schmucknachfrage wuchs im zweiten Quartal leicht um 2 % auf 531,7 t. Die Nachfrage im ersten Halbjahr war mit 1.061,9 t geringfügig fester auf einem Vierjahreshoch. Die indische Nachfrage wurde zu Beginn des Quartals durch die Hochzeitssaison angekurbelt, bevor sie sich im Juni aufgrund des gestiegenen Goldpreises drastisch verlangsamte. Der chinesische Schmuckkonsum folgte einem ähnlichen Muster. Nach einem bescheidenen Wachstum im April und Mai brach die Nachfrage ein, als der Goldpreis in die Höhe schoss.

Gold Schmucknachfrage 05.08.2019

Die Schmucknachfrage wuchs im 2. Quartal leicht um 2 %.

Die Barren und Münzeninvestitionen im zweiten Quartal sanken um 12 % auf 218,6 t. In Kombination mit den schwachen Zahlen des ersten Quartals endete das erste Halbjahr mit einem Zehnjahrestief von 476,9 t. Ein Rückgang von 29 % im Jahresvergleich in China war für einen Großteil des weltweiten Rückgangs im zweiten Quartal verantwortlich.

Barren und Münzen Investments in Gold 05.08.2019

Nachfrage nach Goldbarren und -münzen im 2. Quartal um 12 % gesunken.

Die Nettokäufe der Zentralbank stiegen im zweiten Quartal im Jahresvergleich um 47 % auf 224,4 t. Die Nettokäufe im ersten Halbjahr 2019 beliefen sich auf 374,1 t und erreichten damit den höchsten Stand seitdem die Zentralbanken Nettokäufer im Jahr 2010 wurden. Damit stiegen die Käufe im ersten Halbjahr auf 374,1 t, was den größten Anstieg der globalen Goldreserven im ersten Halbjahr in der 19-jährigen vierteljährlichen Datenreihe darstellt. Die Käufe verteilten sich erneut auf eine Vielzahl von vorwiegend aufstrebenden Ländern. Polen war der stärkste Käufer im Quartal, dessen Reserven um 100 t (+ 77 %) wuchsen.

Goldnachfrage der Zentralbanken 05.08.2019

Zentralbankkäufe erreichen ein historisches Hoch und befeuern die Goldrallye.

Die Bestände der goldgedeckten ETFs stiegen im zweiten Quartal um 67,2 t auf 2.548 t. In Großbritannien verzeichneten ETFs aufgrund von Brexit-Bedenken und Währungsschwäche die größten Zuflüsse im zweiten Quartal.

Gold ETF 05.08.2019

Die Bestände in goldgedeckten ETFs nahmen wieder zu.

Die Minenproduktion stieg im 2. Quartal im Jahresvergleich um 2 %. Dies war das höchste zweite Quartal in der Historie. Das globale Hedge-Book ging im zweiten Quartal 2019 um 10,5 t zurück und wurde Ende Juni auf 209 t geschätzt. Das Gold-Recycling nahm im Jahresvergleich um 9 % zu, was auf den höheren Goldpreis gegen Ende des Quartals zurückzuführen ist.

Weltweites Goldangebot 05.08.2019

Das weltweite Angebot stieg um 2 % an.

Goldmarkt Defizit & Überschuss 05.08.2019

Überschuss und Defizit am Goldmarkt der letzten zehn Jahre.

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Markus Blaschzok Chefökonom SOLIT / Inhaber Blaschzok Research

Über den Autor

Markus Blaschzok ist als Dipl.-Betriebswirt (FH) und Certified Financial Technician Autor eines bekannten Marktkommentars mit dem Schwerpunkt auf Edelmetalle, Rohstoffe und Austrian Economics sowie eines Premium-Informationsdienstes für Händler, Trader und Investoren. Vor der Gründung seines Research-Unternehmens im Jahr 2010 war er Chef-Analyst bei einem international tätigen Edelmetallhändler mit Sitz in München. Seit 2015 ist er Chef-Analyst bei der SOLIT Gruppe.