In den USA steht die Regierung nun seit exakt vier Wochen still – es herrscht der längste Government Shutdown der US-Geschichte. Die US-Terminmarktaufsicht weigert sich seither, den unter Rohstoff- und Devisenhändlern beliebten CoT-Report zu veröffentlichen, bis der Streit zwischen Republikanern und Demokraten beigelegt wurde. Der Goldpreis konnte in den vergangenen Wochen deutlich zulegen und in Euro konnte der Preis sogar in seinen langfristigen Aufwärtstrend zurückkehren, nachdem dieser Mitte letzten Jahres nach unten durchbrochen wurde. Wir erwarten für 2019, aufgrund der Krisenherde in der Eurozone, die die EZB zu einer weiterhin lockeren Geldpolitik zwingen werden, einen weiterhin schwächeren Euro. Dadurch könnte der Goldpreis in Euro zum Ende des Jahres höher stehen als zu Jahresanfang.

Der Goldpreis verharrt seit über einer Woche auf hohem Niveau, direkt unterhalb des wichtigen Widerstands bei 1.300 $, wobei wir hier Marktmanipulationen vermuten. Im letzten Monat gab es deutliche Zuflüsse in Gold-ETFs aus den USA (39,4 Tonnen) und Europa (36,26 Tonnen). Unter dem Strich gab es in die ETFs im Jahr 2018 einen kleinen Zufluss in Höhe von immerhin 69 Tonnen (3,4 Mrd. $, +3 %) auf 2.440 Tonnen. Die europäischen Bestände stiegen um 96,8 Tonnen (4,5 Mrd. $, 10 %), während Nordamerika Abflüsse in Höhe von 13,4 Tonnen sah. Asien weist ebenfalls ein Minus von 4,7 Tonnen aus. Alle anderen Regionen verzeichnen ein Minus von -9,7 Tonnen. Es ist interessant, dass nach Jahren, in denen die Amerikaner Gold-ETFs verkauften, diese nun mit dem einbrechenden Aktienmarkt wieder in den Goldmarkt wechseln.

Goldpreisentwicklung seit 2017 18.01.2019

Seit einer Woche konsolidiert der Goldpreis auf hohem Niveau.

Der Goldpreis in Euro ist in den alten Aufwärtstrend zurückgekehrt.

Der Palladiumpreis stieg in der vergangenen Handelswoche um über 100 $ an und explodierte förmlich. Knappheit am physischen Markt gepaart mit spekulativ getriebener Nachfrage sorgen aktuell für eine Preisexplosion bei Palladium. Bis auf 1.438 $ konnte der Preis in dieser Woche ansteigen, womit Palladium 150 $ teurer war, als das Gold. In Euro gerechnet konnte Palladium erst in dieser Woche ein neues Allzeithoch erreichen und das Hoch von 2001 überschreiten, als der Preis erstmals über 1.200 € je Feinunze anstieg.

Palladium in US-Dollar 18.01.2019

Palladium in US-Dollar erreichte ein neues Allzeithoch.

Palladium in Euro 18.01.2019

Palladium in Euro konnte erstmals das Hoch von 2001 überschreiten.

Das Ratio von Platin zu Palladium fiel auf 0,59 und damit auf fast den niedrigsten Stand in der Geschichte. Nur Anfang 2001 war das Verhältnis noch minimal extremer als aktuell. Damit ist Platin in der historischen Betrachtung extrem günstig zu Palladium bzw. Palladium extrem teuer zu Platin. Die Vergangenheit zeigt, dass es sich bei diesen Extrema um Ausreißer handelt, die früher oder später immer wieder zu ihrem Mittelwert zurückkehren. In diesem Fall wäre es möglich, dass Platin in den kommenden zehn Jahren fünfmal besser performen wird als Palladium.

Platin / Palladium Ratio 18.01.2019

Palladium war nur Anfang 2001 noch etwas teurer als aktuell.

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Beste Grüße

Markus Blaschzok Chefökonom SOLIT / Inhaber Blaschzok Research

Über den Autor

Markus Blaschzok ist als Dipl.-Betriebswirt (FH) und Certified Financial Technician Autor eines bekannten Marktkommentars mit dem Schwerpunkt auf Edelmetalle, Rohstoffe und Austrian Economics sowie eines Premium-Informationsdienstes für Händler, Trader und Investoren. Vor der Gründung seines Research-Unternehmens im Jahr 2010 war er Chef-Analyst bei einem international tätigen Edelmetallhändler mit Sitz in München. Seit 2015 ist er Chef-Analyst bei der SOLIT Gruppe.