In den vergangenen Monaten hat die Hoffnung auf mehrere Faktoren den weltweiten Aktienmarkt gestützt. Inzwischen ist allerdings nur noch ein einziger Stützpfeiler übriggeblieben. Umso wichtiger ist es, sich mit Gold abzusichern.
Nach einer kurzen Erholung sind DAX und S&P500 wieder nach unten gedreht. Grund ist die Eskalation des Handelskriegs zwischen den USA und China, der sich zusehends zum weltweiten Handelskrieg ausweitet. Damit beginnen viele Experten zurückzurudern, die lange Zeit behauptet hatten, dass die Lösung des Handelskriegs nur noch eine Frage der Zeit und alles rosig sei.
Bemerkenswerterweise stagniert der Goldpreis dennoch bei lediglich 1.275 Dollar je Unze. Das macht absolut keinen Sinn. Vielmehr könnte eine Trendwende nach oben viel schneller beginnen, als viele Anleger derzeit erwarten.
Zuletzt haben mehrere Halbleiterunternehmen, nicht nur aus den USA sondern beispielsweise auch der britische Chiphersteller ARM Holdings, eine Tochter des japanischen Internetriesen SoftBank, angekündigt, dass sie die Lieferungen an den chinesischen Netzwerkausrüster Huawei einstellen werden. Damit eskaliert der Handelskrieg immer weiter, zumal SoftBank und der japanische Mobilfunkprovider KDDI keine Smartphones von Huawei mehr vertreiben werden.
Wegen der Eskalation des Handelskriegs trüben sich die Perspektiven für die beiden größten Volkswirtschaften und damit die Weltwirtschaft erheblich ein, womit das Risiko einer weltweiten Rezession von Tag zu Tag näher rückt. Sie liegt vor, wenn das Wachstum der Weltwirtschaft auf weniger als zwei Prozent zurückgehen sollte.
Drei Hoffnungen der Investoren lösen sich in Luft auf
Dieses Risiko ist trotz des jüngsten Rückgangs bei DAX und S&P500 auch nicht annähernd eingepreist, denn inzwischen halten nur die weltweiten Notenbanken die Aktienmärkte oben. Viele Investoren wissen, dass bei einer Verschärfung der Krise die Fed, die EZB und die japanische Notenbank die Geldpressen noch viel schneller laufen lassen werden als in den vergangenen zehn Jahren. Allerdings wächst das Risiko, dass gerade die Fed zu spät eingreift, womit es jederzeit zu einem kräftigen Kursrutsch beim S&P500 und beim weltweiten Aktienmarkt kommen könnte. Dann dürfte Gold als sicherer Hafen sehr gefragt sein.
In den vergangenen Monaten hatte neben der Kehrtwende der US-Notenbank noch die Hoffnung auf drei weitere Faktoren den Aktienmarkt nach oben getrieben – von diesen dreien ist allerdings nichts mehr übriggeblieben. Eine war die Hoffnung auf eine Lösung des Handelskriegs. Diese Hoffnung hat sich in den vergangenen Wochen aber zunehmend in Luft aufgelöst.
Zweitens hatten Investoren erwartet, dass sich die Konjunktur in China beleben werde, was die Weltwirtschaft ankurbeln und damit den weltweiten Aktienmarkt beflügeln werde. In einem Umfeld, in dem der Handelskrieg jeden Tag eskaliert, ist diese Hoffnung allerdings gestorben, wie die jüngsten schwachen Konjunkturdaten aus China, wie zu den Einzelhandelsumsätzen, zur Industrieproduktion und den Investitionen klar gezeigt haben.
US-Wirtschaft ist auf dem Weg in eine Rezession
Drittens hatten Investoren darauf gesetzt, dass eine deutliche Konjunkturabkühlung in den USA ausbleiben werde. Auch diese Hoffnung kann man nach den für viele Experten „überraschend“ schwachen Zahlen zu Industrieproduktion, Einzelhandelsumsätzen und vom Häusermarkt getrost ad acta legen. Vielmehr wächst das Risiko jeden Tag, dass die US-Wirtschaft schon bald in eine Rezession abrutscht.
Das zeigt der Anleihenmarkt zusehends an. So sind die Zinsen für zehnjährige US-Anleihen auf 2,38 Prozent kollabiert und liegen damit auf dem niedrigsten Niveau seit Dezember 2017. Gleichzeitig ist der Zinsaufschlag für zehnjährige Anleihen gegenüber dreimonatigen auf nur noch einen Basispunkt (0,01 Prozent) eingebrochen und liegt damit in der Nähe des niedrigsten Niveaus seit August 2007.
Damit schätzt der Anleihenmarkt die Perspektiven für die US-Wirtschaft als so schlecht ein, wie seit fast zwölf Jahren nicht mehr. Wenn Sie etwas anderes in den Massenmedien lesen oder sehen sollten, vergessen Sie es! Indem man von den Zinsen für zehnjährige Anleihen jene für dreimonatigen abzieht, entfernt man die Inflationskomponente und es bleibt nur noch die Wachstumskomponente der Wirtschaft übrig. Irgendeinen Grund, warum US-Präsident Trump zuletzt die Fed aufgefordert hat, die Zinsen trotz der angeblich boomenden Wirtschaft um horrende 100 Basispunkte (1,0 Prozentpunkte) zu senken, muss es wohl geben!
Aktienmarkt hängt am seidenen Faden
Um es noch einmal klar zu sagen: nur noch die Notenbanken und die Hoffnung auf neue QE-Gelddruckrunden halten den Aktienmarkt in sehr luftigen Höhen. Alle anderen Hoffnungen haben sich in Luft aufgelöst. Damit ist das Engagement am Aktienmarkt hauptsächlich ein Vabanque-Spiel. Die Investoren wetten, dass die Notenbanken den Aktienmarkt oben halten können, selbst wenn die US- und die Weltwirtschaft in eine Rezession abrutschen sollten. Ich bezweifle allerdings sehr, dass diese riskante Wette gutgeht.
Umso wichtiger ist es, Gold zu besitzen. Zwar kann niemand sagen, wann der Goldpreis kräftig nach oben drehen sollte. Allerdings sind die Risiken für die Weltwirtschaft größer als jemals zuvor, zumal viele Länder, private Haushalte und Unternehmen viel höher verschuldet sind als bei den Schuldenkrisen der vergangenen zehn Jahre in den USA und der Euro-Zone. Damit könnte nach dem Platzen der gigantischen Schuldenblase die nächste Krise viel schlimmer werden als die vorherigen. In dem Umfeld dürfte kaum etwas Ihr Vermögen besser schützen als Gold. Jetzt ist die Zeit, um zu sehr günstigen Preisen die Bestände weiter aufzustocken.