Spielten die sogenannten Kryptowährungen in den vergangenen Jahren eher eine Nebenrolle, geraten diese, allen voran der Bitcoin, immer mehr in den Fokus. Während Mitte 2015 ein Bitcoin noch für 250 $ gehandelt wurde, stieg der Preis seither kontinuierlich an – zuletzt beschleunigte sich die Aufwärtsbewegung sogar exponentiell. Am vergangenen Mittwoch (26.07.2017) erreichte der Preis für einen Bitcoin rund 2.543 $, was einer Verzehnfachung in weniger als zwei Jahren entspricht. Die größte Aufwärtsbewegung erfolgte zuletzt binnen weniger als zwei Monaten. Diese Entwicklung lässt eine deutliche Blasenbildung vermuten.

Schon lange wird der Bitcoin nicht mehr nur gekauft, um damit Zahlungen im Internet durchzuführen. Mittlerweile investieren auch Spekulanten gewaltige Summen in die Kryptowährung. Damit erhoffen sie sich kurz- und langfristig enorme Gewinne. Aktuell beträgt die Marktkapitalisierung des Bitcoins ca. 40 Mrd. US-Dollar. Vor zwei Monaten waren es lediglich 14 Mrd. US-Dollar. Vor zwei Jahren gerade einmal 4 Mrd. US-Dollar. Auch große Investoren stiegen bereits in den Markt ein und sehen hier langfristiges Potential. So wurde der Bitcoin bspw. in Japan offiziell als Zahlungsmittel zugelassen und in den USA soll ein ETF für Großinvestoren aufgelegt werden, welches noch einmal große Volumen in den Markt spülen und den Preis weiter in neue Höhen treiben könnte. Wie hoch dieser Anstieg sein wird und ob dieser wirklich eintritt, bleibt abzuwarten.

Im Jahr 2013 stieg der Preis für einen Bitcoin zwar von 100 $ auf 1.000 $, fiel dann anderthalb Jahre jedoch wieder. Erst bei 200 $ bildete sich ein Boden aus und im Sommer 2015 ging es gemächlich wieder nach oben. Der Preis hat sich mittlerweile verzehnfacht. Mittelfristig ist daher auch ein Crash des Bitcoins sowie ein Preiseinbruch um bis zu 80% möglich.

Bitcoin in US-Dollar

Die Blase ist angestochen – Das Ende der Rallye?

Am 25.05 begann der Bitcoin plötzlich zu crashen, nachdem ein steiler Aufwärtstrend gebrochen wurde. Spekulative „Stop Loss Orders“ wurden lawinenartig ausgelöst, sodass der Bitcoin binnen zweier Stunden 500 $ an Wert verlor und von 2.737 $ auf 2.224 $ fiel. Dieser Tag markiert möglicherweise das Platzen der Blase am Markt der Kryptowährungen. Diese Entwicklungen waren in der Vergangenheit bereits drei Mal zu beobachten. Bis die Ernüchterung schließlich einsetzt, dürfte noch einige Zeit vergehen – hohe Verluste sind dann aber vorprogrammiert.

Platzt die Bitcoin Blase?

Ob die dargestellten Entwicklungen ein Indiz dafür darstellen, dass die Bitcoin-Blase bereits angestochen ist und der Bitcoin damit in den vergangenen Monaten bereits sein Preishoch erreicht hat, bleibt abzuwarten.

Wir gehen davon aus, dass zunächst noch weiteres Kapital in den Markt fließen wird und der Preis zunächst noch etwas weiter steigen wird. Denkbar ist auch, dass zukünftige Rückgänge deutlich kleiner ausfallen.

Gefahren durch Konkurrenz und Staat

Der Bitcoin ist nicht die einzige existierende Kryptowährung auf dem Markt. So existieren mittlerweile über 700 weitere von ihnen. Einige wenige sind dem Bitcoin technologisch sogar weit voraus oder haben zumindest das Potential, sich zukünftig vor den Bitcoin zu setzen. Sollte dies geschehen und – im Extremfall – der Bitcoin komplett vom Markt verdrängt werden, würde dieser völlig wertlos werden.

Eine Preisdrückung des Bitcoins und anderer Kryptowährungen wäre bspw. auch über Besitz- und Handelseinschränkungen möglich. Dass – ähnlich wie das altbekannte Bargeld – auch Kryptowährungen unter diesen Beschuss geraten, ist durchaus wahrscheinlich. Besondere Vorsicht ist bei Kryptowährungen auf Grund von Gefahren seitens des Internets – bspw. durch Angriffe durch Hacker, Viren und Ransomware – geboten. Hier besteht häufig ein Interesse der Zerstörung bzw. des Diebstahls des digitalen Geldes.

Der Bitcoin und insbesondere einige seiner Konkurrenten scheinen ideale Netzwerke für den dezentralen Handel über das Internet zu sein. Damit sind Kryptowährungen zwar eine Konkurrenz für SEPA, Paypal und Co., nicht jedoch aber für anonymes Bargeld. Zudem dürften Kryptowährungen auch langfristig nicht die Funktion eines Sparmediums erfüllen.

Auch der Bitcoin verhält sich wie andere Märkte und bildet Blasen, bei denen immer die Gefahr des Platzens besteht. Einen wesentlichen Unterschied gibt es bei den Kryptowährungen aber: Das Platzen der Blase läuft hier wie im Zeitraffer ab. So stieg bspw. der Bitcoin von 10 $ auf 100 $ und korrigierte schließlich um 80%. Anschließend stieg der Preis wieder gemächlich über ein Jahr an.

Als der Bitcoin dann das alte Hoch von 1.000 $ überschritten hatte, wurden auch die Medien auf die neue Währung aufmerksam und all jene, die den Zug zunächst verpasst hatten, sprangen nun doch noch auf – was schließlich den Preis auf neue Hochs trieb. Preise und Bewertungen entfernen sich dadurch immer mehr von ihrem fairen Wert. Normalerweise dauert diese Entwicklung mehrere Jahre. Da jedoch der Bitcoin-Markt noch relativ jung ist, brauchte diese Phase lediglich wenige Monate.

Die Geschichte der Finanzmärkte hält viele ähnliche Beispiele parat. So zum Beispiel die Tulpenzwiebelblase des 17. Jahrhunderts und die Emission der Telekom-Aktie, bei der viele Deutsche ihre Ersparnisse verloren hatten.

Auf den Anstieg folgt die Korrektur

Silberrallye voraus?

Im Gegensatz dazu kann mit den Edelmetallen Gold und Silber Ihr Vermögen für die Zukunft geschützt werden. Gold und Silber sind per Definition echtes Geld und erfüllen alle Anforderungen daran.

Das Edelmetall Silber wird aktuell zu ca. 17 $ bzw. bei ca. 15 € je Feinunze an den Märkten gehandelt. Die Situation ist dabei ähnlich wie beim Bitcoin vor zwei Jahren. Während Silber um die Jahrtausendwende noch bei 4 $ je Feinunze notierte, stieg der Preis dann auf über 50 $ im Jahr 2011 an. Der Preisanstieg im Silber war damit ähnlich rasant wie der des Bitcoins. Anschließend korrigierte der Silberpreis über 5 Jahre hinweg und hat nun bei 15 $ einen langfristigen und scheinbar nachhaltigen Boden ausgebildet. Auf Grund der stetigen Druckerei von Fiat-Money seitens der US-Notenbank, entsprechen die 15 $ inflationsbereinigt den 4 $ für eine Unze Silber um die Jahrtausendwende.

Wie der Bitcoin verzeichnete Silber also ebenfalls einen Wertverlust von rund 80%. Seit drei Jahren bildet sich nun ein Boden aus und wir sehen hier – ebenso wie beim Bitcoin im Jahr 2015 – eine Akkumulationsphase.

Silber in US-Dollar

Wie in jeder Akkumulationsphase herrscht aktuell völliges Desinteresse für den Silbermarkt. In dieser Phase denken zahlreiche Kleinanleger vermehrt über den Verkauf ihres Silbers nach, da sie befürchten, der Preis könne weiter fallen. Dies markiert in der Regel den Tiefpunkt einer Bodenbildungsphase. Die Analogien der Bitcoin- und Silberpreisentwicklung sind erstaunlich. Werden wir im Silber nun ähnliche Entwicklungen wie schon beim Bitcoin beobachten können?

Wir vermuten, dass – im Gegensatz zum Bitcoin – der Anstieg im Silber etwas langsamer vonstattengehen dürfte. Ein ähnliches Muster, dürfte sich dennoch abzeichnen: Erst, wenn der Silberpreis eine gewisse Schwelle überschritten hat, wird Silber die Aufmerksamkeit der Massen gewinnen. Innerhalb relativ kurzer Zeit könnte der Silberpreis, durch die erhöhte Nachfrage, dann noch einmal erneut enorm ansteigen. Sollte gleichzeitig die Notenbank weiterhin wertloses Geld drucken, so würde dies den Preis noch einmal zusätzlich in die Höhe treiben.

Zeit für Silber!

Wir gehen davon aus, dass die Bodenbildungsphase im Gold und Silber jeweils abgeschlossen ist. Dies zeigen auch die starken Anstiege im vergangen Jahr. Die aktuellen Rücksetzer beim Gold und Silber sind langfristig gesehen ideale Nachkaufgelegenheiten. Der langsame Anstieg hat bereits begonnen. Gold in Euro steigt bereits – ungeachtet vieler – seit drei Jahren wieder. Sobald vermehrt Investoren beginnen, zu dann steigenden Preisen zu kaufen, wird sich die aktuell bestehende Kaufgelegenheit in Luft auflösen. Wir empfehlen, das aktuell zyklische Tief im Silber, als Kaufchance zu nutzen und sich zu günstigen Preisen einzudecken.

Das Edelmetall Silber hat aktuell im Vergleich zum Gold den Vorteil, dass dieses – mit einer Gold/Silber-Ratio von 74 – völlig unterbewertet ist und langfristig gesehen ein enormes Wertsteigerungspotential birgt. Die beschriebenen Risiken der Kryptowährungen, teilt Silber zudem nicht.

Silber im Vergleich zu Gold unterbewertet

Auch die Blasen des Aktienmarkts und des Immobilienmarkts könnten – ebenso wie die des Bitcoins – jederzeit platzen. Smarten Investoren ist daher aktuell zu raten, in die historisch bewehrten Edelmetalle Gold und Silber zu investieren, um ihr Vermögen vor zukünftigen wirtschaftlichen und politischen Krisen zu schützen.

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Beste Grüße

Markus Blaschzok Chefökonom SOLIT / Inhaber Blaschzok Research

Über den Autor

Markus Blaschzok ist als Dipl.-Betriebswirt (FH) und Certified Financial Technician Autor eines bekannten Marktkommentars mit dem Schwerpunkt auf Edelmetalle, Rohstoffe und Austrian Economics sowie eines Premium-Informationsdienstes für Händler, Trader und Investoren. Vor der Gründung seines Research-Unternehmens im Jahr 2010 war er Chef-Analyst bei einem international tätigen Edelmetallhändler mit Sitz in München. Seit 2015 ist er Chef-Analyst bei der SOLIT Gruppe.