Während die Aktienmärkte nach dem vorherigen Einbruch gestiegen sind, ist der Goldpreis in die Nähe des Rekordhochs nach oben geschossen. Umso gespannter warten Investoren auf die US-Inflationsdaten.
Die Aktienmärkte rund um den Globus haben sich deutlich schneller erholt, als wohl viele Investoren erwartet hatten. Grund war eine überraschende Ankündigung der japanischen Notenbank, die für eine Beruhigung an den Währungsmärkten, sprich bei Dollar-Yen, gesorgt hat.
Der stellvertretende Chef der japanischen Notenbank hatte gesagt, dass sie den Zins von zuletzt mickrigen 0,25 Prozent nicht anheben werde, wenn die Finanz- und Kapitalmärkte instabil seien.
Die Investoren haben den Wink mit dem Zaunpfahl von der japanischen Notenbank sehr gut verstanden. Damit sind also die Zinserhöhungen in Japan beendet, noch ehe sie richtig begonnen haben – Wahnsinn! Dabei lag die Inflationsrate im Juni bei herben 2,8 Prozent.
Die Folge: Das Währungspaar Dollar-Yen hat sich stabilisiert, woraufhin Investoren wieder begonnen haben, sehr zinsgünstige Kredite auf Yen-Basis aufzunehmen, und das Geld in Risikopapiere zu stecken, gerade in US-Technologieaktien. Und prompt ging es an den Börsen rund um den Globus aufwärts, also neben dem S&P 500, auch beim DAX, etc.
Gleichzeitig haben Investoren kräftig bei Gold zugegriffen, woraufhin der Preis mit rund 2.476 Dollar je Unze in die Nähe des Rekordhochs nach oben geschossen war, ehe die Notierung leicht nachgegeben hat. Seit Jahresanfang steht damit ein Kursanstieg um knapp 20 Prozent zu Buche – und das sollte noch längst nicht das Ende der Fahnenstange sein.
Warten auf US-Inflationsdaten
Umso gespannter warten Investoren auf die US-Inflationsdaten, die am Mittwoch, 14. August um 14.30 Uhr veröffentlicht werden, zumal die Daten zu den US-Produzentenpreisen deutlich besser waren als erwartet, woraufhin die Zinsen für 10-jährige US-Anleihen deutlich gesunken sind. Das hat den Goldpreis gestützt. Die Produzentenpreise sind die Preise, die die Unternehmen untereinander in Rechnung stellen.
Die US-Inflationsrate soll im Juli bei 3,0 Prozent stagnieren. Zudem soll die Kernrate, also die um Nahrungsmittel und Energie bereinigte Inflationsrate, leicht zurückgehen auf 3,2 Prozent, nach 3,3 Prozent für Juli. Dass eine Kernrate absolut keinen Sinn macht, weil man ohne Nahrungsmittel und Energie nicht leben kann, habe ich zahllose Male gesagt und geschrieben.
Sollten die Inflationsdaten auch nur minimal besser sein als erwartet, dürften die Zinsen für 10-jährige US-Anleihen einmal mehr einbrechen, was für erneuten Aufwärtsdruck beim Goldpreis sorgen sollte. Meiner Meinung nach könnte die Notierung des Edelmetalls jederzeit auf neue Rekordhochs steigen.
Gestützt wird der Goldpreis zudem von dem Rückgang des Dollar. Der Dollar Index ist zuletzt mit 102,60 Punkten in die Nähe des Sieben-Monats-Tiefs gesunken. Dabei hatte der Dollar zwischenzeitlich nicht nur gegenüber dem Yen, sondern zuletzt auch gegenüber dem Euro nachgegeben.
Sollten die US-Inflationsdaten überraschend gut ausfallen, dürften die Zinsen für 10-jährige US-Anleihen einbrechen und das gleichzeitig den Dollar weiter mit nach unten ziehen. Damit bekäme der Goldpreis gleich von zwei Seiten Rückenwind.
Am Donnerstag, 15. August folgen ebenfalls um 14.30 Uhr die Daten zu den Erst- und fortgesetzten Anträgen auf US-Arbeitslosenhilfe. Sollten sie überraschend schwach sein und damit Rezessionssorgen schüren, könnte das ebenfalls die Zinsen für 10-jährige US-Anleihen nach unten drücken und gleichzeitig den Dollar belasten – mit entsprechenden Folgen für Gold. Schauen wir mal, was passieren wird.
Harris liegt in US-Wahlumfragen vorne
Der kräftige Anstieg des Goldpreises in die Nähe des Rekordhochs stimmt mich zuversichtlich, dass die Rekordfahrt noch längst nicht zu Ende. Schließlich dürfte die nächste US-Regierung, sei es unter Führung von Donald Trump oder Kamala Harris, massiv Schulden machen, um die Konjunktur anzukurbeln. Damit würde der Dollar noch mehr entwertet, was den Goldpreis beflügeln sollte.
Kleiner Hinweis am Rande: obwohl Harris in zahlreichen Umfragen vorne liegt, gehe ich weiterhin davon aus, dass Trump die Präsidentschaftswahl am 5. November klar gewinnen dürfte.
Wie dem auch sei, nutzen Sie bitte die Gelegenheit, um ihre Bestände an physischem Gold weiter aufzustocken. Denn die Entwertung des Dollar und des Euro sollte in den nächsten Jahren ungebremst weitergehen, denn nur bei anhaltend hoher Inflation ist der riesige Schuldenberg in den USA, der Eurozone und in vielen anderen Ländern tragbar.
Umso mehr muss man sich mit dem Besitz von physischem Gold gegen die irrwitzige Politik von Regierungen und Notenbanken schützen.