Die Eurozone und die politische EU drohen aufgrund ihrer unvereinbaren Unterschiede zu zerbrechen. Nationale Bestrebungen in einigen Staaten, der Brexit Englands und das Scheitern des unmöglichen Multilateralismus weltweit zwingen Merkel und Macron zu einem Plan B und somit zu einem machtpolitischen Alleingang. Beide forderten eine Europa-Armee und eine vertiefte ökonomische Zusammenarbeit, wobei Macron deutsches Steuerzahlergeld für Frankreich will, das ihm gerade um die Ohren fliegt.

Die politische Opposition in Frankreich und Deutschland kritisierte diesen heimlichen Freundschaftsvertrag zwischen Frankreich und Deutschland, den Merkel und Macron unter Anfeindungen der Bevölkerung in Aachen unterschrieben haben, scharf. So auch der ehemalige tschechische Präsident Vaclav Claus, der darin einen „Geheimvertrag über den faktischen Zusammenschluss Frankreichs und Deutschlands zu einem neuen Superstaat“ sieht. Es sei zu befürchten, dass ein paralleles Integrationsprojekt zur EU entstehe. Gerade die Zusammenarbeit im militärischen Bereich sei, seiner Ansicht nach, höchst beunruhigend.

Interessant ist, dass der vor der Absetzung stehende Präsident Macron und Merkel scheinbar schon das Scheitern der EU akzeptiert und mit der Umsetzung von Plan B begonnen haben. Zerbricht die EU, wird auch der Euro zerbrechen oder dessen Kaufkraft aufgrund von Rettungsmaßnahmen über die Notenpresse der Zentralbanken auf einen Promillebereich seiner aktuellen Kaufkraft fallen.

Der Euro hatte vergangene Woche bereits zum sechsten Mal die Unterstützung bei 1,13 $ getestet, was die Schwäche der Gemeinschaftswährung vor Augen führt. Draghi sagte am Donnerstag: „Für die Wirtschaft im Euro-Raum überwiegen inzwischen die Risiken.“ Da wir das schon seit zwei Jahren unermüdlich wiederholen und stets klarstellen, dass der Bias auf einem stärkeren Dollar liegt, ist diese Aussage nichts Neues für Sie. Die Märkte realisieren langsam, dass es in diesem Jahr keine Chance für eine Zinserhöhung im Euroland gibt. Wie im Live-Webinar am 22.01.2019 dargestellt, wird 2020 vermutlich schon die Rezession da sein, somit eine Zinserhöhung verhindern und wahrscheinlich Draghi zum Anwerfen der Notenpresse zwingen. Die EZB hat mittlerweile wieder laut über langfristige Refinanzierungsgeschäfte (TLTRO) diskutiert, jedoch noch keinen Beschluss gefasst. Erst im Dezember hatte die EZB ihre auf mehr als 2,6 Billionen Euro angeschwollenen Wertpapierkäufe eingestellt. Strukturell steht Europa viel schlechter da als die USA und wir sehen keinen fundamentalen Grund, warum der Euro zum US-Dollar in den kommenden Monaten aufwerten sollte. Im Gegenteil erwarten wir, dass sich mehr Druck auf den Euro aufbauen wird, was wir in den Terminmarktdaten in den kommenden Monaten beobachten dürften. Fällt die Unterstützung bei 1,13 $, so steht dem Euro ein erneuter Abverkauf bevor.

Gold in Euro vs. US-Dollar 28.01.2019

Der Euro bleibt schwach – Gold haussiert daher im Moment.

Der Goldpreis in Euro könnte dann in 2019 und 2020 stark aufwerten, wobei Ersparnisse sowie Renten- und Pensionsanwartschaften in Euro massiv an Kaufkraft verlieren werden. Gold ist und bleibt der sichere Hafen und man sollte angesichts eines möglichen Zusammenbruchs des Euros in den kommenden Jahren nicht auf Sparvermögen setzen, die auf Euro lauten.

Gold in Euro 28.01.2019

Der Goldpreis in Euro ist in den alten Aufwärtstrend zurückgekehrt.

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Beste Grüße

Markus Blaschzok Chefökonom SOLIT / Inhaber Blaschzok Research

Über den Autor

Markus Blaschzok ist als Dipl.-Betriebswirt (FH) und Certified Financial Technician Autor eines bekannten Marktkommentars mit dem Schwerpunkt auf Edelmetalle, Rohstoffe und Austrian Economics sowie eines Premium-Informationsdienstes für Händler, Trader und Investoren. Vor der Gründung seines Research-Unternehmens im Jahr 2010 war er Chef-Analyst bei einem international tätigen Edelmetallhändler mit Sitz in München. Seit 2015 ist er Chef-Analyst bei der SOLIT Gruppe.