Der DAX ist ebenso auf Höhenflug wie die Notierung des Edelmetalls. Nun rückt die Fed-Sitzung am Mittwochabend in den Fokus der Investoren.
Die Besitzer deutscher Aktien haben jeden Tag mehr Grund zur Freude, schließlich eilt der DAX von einem Rekordhoch zum nächsten. Für Rückenwind sorgt das massive Schuldenpaket der möglichen neuen Regierung aus CDU/ CSU und SPD, es ist am Dienstag, 18. März gemeinsam mit den Stimmen der Grünen mit einer Zweidrittelmehrheit vom Bundestag verabschiedet worden.
Demnach können in den nächsten 12 Jahren bis zu 500 Mrd. Euro in Infrastruktur investiert werden. Zudem ist die Schuldenbremse praktisch begraben worden, womit bis zu 500 Mrd. Euro in Verteidigung investiert werden können. Damit das Gesetz in Kraft treten kann, muss allerdings noch der Bundesrat am Freitag, 21. März zustimmen.
Das Paket ist also die Basis für eine vorher nie dagewesene Schuldensause hierzulande, womit allerdings die Konjunktur in den nächsten Jahren nicht nur in Deutschland, sondern auch in der Eurozone deutlich angekurbelt werden könnte.
Wegen dieser Aussicht ist der Euro in vergangenen Wochen gegenüber dem Dollar deutlich gestiegen, im Gegenzug ist der Dollar Index zuletzt auf Fünf-Monats-Tiefs gesunken. Der Index bildet die Entwicklung des Greenback gegenüber 6 wichtigen Währungen ab, vor allem dem Euro.
Korrektur beim S&P 500
Für zusätzlichen Abwärtsdruck auf den Dollar hat eine Serie schwacher US-Konjunkturdaten gesorgt, die Rezessionssorgen geschürt haben. Letzteres hat für eine Korrektur beim S&P 500 gesorgt. Der Index ist innerhalb von nur 17 Handelstagen um 10 Prozent gegenüber dem vorherigen Rekordhoch eingebrochen, das war die fünftschnellste Korrektur seit 75 Jahren, wobei gerade die Technologieaktien nach unten rauschen.
Je schwächer aber der Dollar ist, umso mehr hat das die Rekordfahrt beim Goldpreis angeheizt. Mit Kursen von rund 3.030 Dollar je Unze hat er seit Jahresanfang um 15,5 Prozent zugelegt und notiert damit in der Nähe des Rekordhochs.
Wie schon in den vergangenen Monaten und Jahren bleibe ich allerdings der Überzeugung, dass das noch längst nicht das Ende der Fahnenstange beim Goldpreis sein sollte!
Zumal es durch die bevorstehende Schuldensause in Deutschland eine enorme Euro-Schwemme geben wird, wodurch zwangsläufig die Inflation angeheizt wird. Umso mehr sollte man sich dagegen mit dem Besitz von physischem Gold schützen, denn es erhält wie schon seit Jahrhunderten die Kaufkraft.
Für zusätzlichen Rückenwind beim Goldpreis sorgen derzeit zudem zunehmende geopolitische Spannungen, so ist die Lage zwischen Israel und der Hamas erneut eskaliert. Umso mehr flüchten Investoren in den sicheren Hafen Gold.
Warten auf Fed-Sitzung
Umso gespannter warten Investoren auf die Fed-Sitzung am Mittwochabend, 19. März. Im Februar war die Inflationsrate auf 2,8 Prozent zurückgegangen, nach 3,0 Prozent für Januar. Zudem war die Kernrate, also die um Nahrungsmittel und Energie bereinigte Inflationsrate, im Februar auf 3,1 Prozent zurückgegangen, nach 3,3 Prozent für Januar.
Für viele Investoren ist es ausgemachte Sache, dass die Fed diesmal den Leitzins stabil halten dürfte bei 4,25 bis 4,5 Prozent.
Umso wichtiger ist es, was Fed-Chef Jay Powell für die darauffolgende Sitzung am 7. Mai signalisieren wird. Powell könnte durchaus einmal mehr betonen, dass zwar die Lage der US-Wirtschaft gut sei, aber durch die Strafzollpolitik von US-Präsident Donald Trump die Inflationsrisiken gestiegen seien, weshalb die Fed die Entwicklung bei Konjunktur und Inflation erst einmal beobachten und nicht an der Zinsschraube drehen sollte.
Von Powells Aussagen wird es abhängen, ob es erneuten Abwärtsdruck auf den Dollar geben sollte. Das hätte wiederum Auswirkungen auf S&P 500 und Gold.
Für zusätzlichen Rückenwind beim Goldpreis würde sorgen, falls die Zinsen für 10-jährige US-Anleihen nach dem Seitwärtstrend der vergangenen Wochen nach unten drehen sollten. Das werde ich genau beobachten.
Die fast alltägliche Rekordfahrt beim Goldpreis zeigt, dass die ohnehin hervorragenden Aussichten für das Edelmetall immer besser werden. Daher macht es weiterhin großen Sinn, die Bestände an physischem Gold deutlich aufzustocken, um sich gegen den anhaltenden Verfall der Fiat-Währungen Euro und Dollar und damit den weiteren deutlichen Kaufkraftverlust zu schützen.